TransImpact – Wirkungsvolle transdisziplinäre Forschung

Abstrakte Netzwerk Verbindung Hintergrund (©iStock by Getty Images: naddi)

Allgemein anerkannte Qualitätsstandards für erfolgreiche transdisziplinäre Forschung sind bislang kaum verbreitet. Gleichzeitig fordern Forschungsprogramme jedoch immer häufiger transdisziplinäre Forschungsansätze. Das Projekt TransImpact analysiert, auf welche Weise und mit welchen Methoden transdisziplinäres Forschen die gewünschten gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Wirkungen erzielen kann.

Forschungsansatz

Zentrale Merkmale transdisziplinären Forschens sind das Aufgreifen gesellschaftlicher Probleme, die Partizipation von Praxisakteuren, die Integration heterogener Wissensbestände und das Verallgemeinern von Erkenntnissen aus Einzelfalluntersuchungen. In TransImpact wird der Austausch mit Forscherinnen und Forschern, Praxisakteuren und Förderinstitutionen auf diese vier Punkte konzentriert. Durch eine systematische Auswertung abgeschlossener transdisziplinärer Forschungsprojekte und durch die Rückkopplung der Ergebnisse mit den Projektakteuren sowie weiteren Expertinnen und Experten transdisziplinärer Forschungspraxis sollen vier Ziele erreicht werden:

(1) Stärkung der wissenschaftlichen Grundlagen: Integrative Konzepte, Methoden, Gütestandards und Qualitätsmerkmale werden identifiziert.

(2) Stärkung der wissenschaftlichen Gemeinschaft: Durch den Austausch über die Herausforderungen und Qualitätsstandards transdisziplinärer Forschung wird die Netzwerkbildung unterstützt.

(3) Stärkung der Multiplikatoren für transdisziplinäres Arbeiten: Beitrag zur Etablierung eines anerkannten Kanons zum transdisziplinären Forschen.

(4) Verstetigung der Wissensbasis: Einrichten des Online Hub Transdisciplinarity als virtuelles Forum, in dem die Erkenntnisse und Erfahrungen von TransImpact zur Verfügung gestellt und interaktiv weiterentwickelt werden können. Der Online Hub dient als Vorstudie für eine Virtual Academy for Transdisciplinarity Studies .

Hintergrund

Bislang gibt es erst wenige Arbeiten, die die Zusammenhänge zwischen Forschungsmodus, seinen methodischen Charakteristika und den gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Wirkungen thematisieren. Wie dringend dieser Schritt aber ist, zeigt sich daran, dass neben dem bereits schon länger transdisziplinär ausgerichteten Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung (SÖF) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) die Vorgabe eines inter- und transdisziplinären Forschungsdesigns auch in andere Forschungsprogramme und Agendaprozesse Eingang gefunden hat. Die zivilgesellschaftliche Plattform Forschungswende in Deutschland oder Future Earth auf internationaler Ebene sind hierfür zwei – wenngleich sehr unterschiedlich ausgerichtete – Beispiele. Das Verständnis von Transdisziplinarität differenziert sich in der aktuellen Praxis immer weiter aus, so dass begriffliche und konzeptionelle Klärungen notwendig erscheinen. Auch eine Orientierung hinsichtlich Methoden und Qualitätsstandards wird immer häufiger gefordert. Die bisherigen Arbeiten, z.B. in den ISOE-Projekten Evalunet , tdPrax und tdPrax2 , fließen in das aktuelle Forschungsprojekt TransImpact ein. Ziel von TransImpact ist es, das Potenzial an positiven Wirkungen durch transdisziplinäre Forschung im jeweiligen gesellschaftlichen Handlungsfeld zu bestimmen. Der kontinuierliche Austausch mit Akteuren der transdisziplinären Forschung über diese Potenziale und dahinter liegende Qualitätsstandards ist Teil von TransImpact.

Forschungspartner

  • Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG) an der Technischen Universität Berlin
  • Prof. Dr. Armin Grunwald (ITAS Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse)
  • Dr. Florian Keil (kib keep it balanced)

Förderung

Das Projekt „Wirkungsvolle transdisziplinäre Forschung. Analyse und Transfer von Standards für transdisziplinäre Forschung (TransImpact). Vorstudie für eine Virtual Academy for Transdisciplinarity Studies“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung gefördert.

Publikationen

Schäfer, Martina/Matthias Bergmann/Lena Theiler (2021): Systematizing societal effects of transdisciplinary research. Research Evaluation , rvab019

Schäfer, Martina/Alexandra Lux (2020): Transdisziplinäre Forschung wirkungsvoll gestalten. Qualitätsstandards für erfolgreiche Forschungsansätze. Ökologisches Wirtschaften 35 (1), 43-50

Lux, Alexandra/Martina Schäfer/Matthias Bergmann/Thomas Jahn/Oskar Marg/Emilia Nagy/Anna-Christin Ransiek/Lena Theiler (2019): Societal effects of transdisciplinary sustainability research - How can they be strengthened during the research process?. Environmental Science and Policy 101, 183-191

Hitziger, Martin/Maurizio Aragrande/Berezowski/John A./Canali/Massimo/Victor Del Rio Vilas/Sabine Hoffmann/Gilberto Igrejas/Hans Keune/Alexandra Lux/Mieghan Bruce/Markus A. Palenberg/Christian Pohl/Miroslav Radeski/Ina Richter/Carmenza Robledo Abad/Robert H. Salerno/Sara Savic/Janina Schirmer/Barbara R. Vogler/Simon R. Rüegg (2019): EVOLvINC: EValuating knOwLedge INtegration Capacity in multistakeholder governance. Ecology and Society 24 (2), 36

Bergmann, Matthias/Martina Schäfer/Thomas Jahn (2017): 'Wirkungen' verstehen und feststellen. Arbeitspapier aus dem BMBF-Verbundprojekt TransImpact

Bergmann, Matthias/Thomas Jahn/Alexandra Lux/Emilia Nagy/Martina Schäfer (2016): Wirkungsvolle transdisziplinäre Forschung. TransImpact untersucht transdisziplinäre Projekte. GAIA 25 (1), 59-60

Laufzeit

11/2015 – 02/2019