EPoNa – Wasserwiederverwendung im Norden Namibias
Ziel des Vorhabens ist die Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Abwasserteichanlagen. Im Mittelpunkt stehen dabei vor- und nachgeschaltete technische Maßnahmen zur Wasserwiederverwendung für Bewässerungszwecke. Der nachhaltige Betrieb von Abwasserreinigung und Bewässerung wird durch Schulungen und Managementstrukturen gesichert. Zudem werden Transferpotenziale aufgezeigt.
Forschungsansatz
An einer Abwasserteichanlage in Outapi in Nordnamibia sollen unterschiedliche Abwasserbehandlungs-, Bewässerungs- und Pflanzenanbauverfahren analysiert werden. Das Projektteam setzt sich zusammen aus Forschung und Wissenschaft, technischer Praxis sowie der Kommune bzw. dem Betreiber und verfolgt eine integrierte Systemlösung, die die Phasen der Abwassersammlung, -aufbereitung und Wiederverwendung umfasst. Aufgabe des ISOE ist es, Aspekte der Governance zu untersuchen sowie angepasste Managementstrukturen und Verfahren des Finanzcontrollings zu entwickeln. Das Forscherteam führt zudem eine sozial-ökologische Folgenabschätzung sowie eine Transferpotenzialanalyse durch. Um einen dauerhaften Betrieb der Anlagen zu sichern, wird zudem ein Handbuch erstellt, das für die Schulung von Betreibern und Entscheidungsträgern an bestehenden und zukünftigen Standorten eingesetzt werden kann.
Hintergrund
Die nachhaltige Wiederverwendung von Wasserressourcen ist eines der UN-Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals – SDG). Das Verbundprojekt EPoNa leistet einen Beitrag zu den SDGs, indem es bereits bestehende Lösungen zur Abwasserbehandlung um Ansätze der Wasserwiederverwendung für trockene, wasserarme Regionen der Erde erweitert. In der Projektregion in Nordnamibia ist die Viehhaltung nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sozio-kulturell von hoher Bedeutung. Hier setzt das Forschungsprojekt an, das ganzjährig ausreichendes Bewässerungswasser für die Erzeugung von Futtermitteln gewährleisten will. Des Weiteren können durch eine adäquate Wasserbehandlung und -wiederverwendung Verunreinigungen bei Überflutungsereignissen verringert und damit die Risiken für die Gesundheit der Bevölkerung gesenkt werden. Auch die Methanemissionen – verursacht durch die unzureichende Abwasserbehandlung – werden mit dem integrierten Systemansatz reduziert. Das Konzept der Wasserwiederverwendung in EPoNa steht damit in direkter Verbindung mit landwirtschaftlicher Produktion, Gesundheit und Klimaschutz.
Forschungs- und Projektpartner
- Technische Universität Darmstadt, Institut IWAR, Fachgebiet Abwassertechnik
- Institut für Umwelttechnik und Management an der Universität Witten/Herdecke
- Hochschule Geisenheim, Institute für Bodenkunde und Pflanzenernährung und Gemüsebau
- CNP – Technology Water and Biosolids GmbH
- H.P. Gauff Ingenieure GmbH & Co. KG – JBG
Praxispartner
- Outapi Town Council (OTC)
- Ministry of Urban and Rural Development (MURD)
- Ministry of Agriculture, Water and Forestry (MAWF)
- University of Namibia (UNAM)
- Namibia University of Science and Technology (NUST)
- Olushandja Sub Basin Management Committee (OLBMC)
Förderung
Das Forschungsprojekt „EPoNa – Ertüchtigung von Abwasser-Ponds zur Erzeugung von Bewässerungswasser am Beispiel des Cuvelai-Etosha-Basins in Namibia“ wird im Rahmen der Fördermaßnahme „Zukunftsfähige Technologien und Konzepte zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit durch Wasserwiederverwendung und Entsalzung (WavE)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Publikationen
Frick-Trzebitzky, Fanny/Thomas Kluge/Stefan Stegemann/Martin Zimmermann (2022): Capacity development for water reuse in in-formal partnerships in northern Namibia. Front Water 4, 906407
Zimmermann, Martin/Felix Neu (2022): Social-Ecological Impact Assessment and Success Factors of a Water Reuse System for Irrigation Purposes in Central Northern Namibia. Water 14(15), 2381
Zimmermann, Martin/Birte Boysen/Ehsan Ebrahimi/Michaela Fischer/Elmar Henzen/Johannes Hilsdorf/Jürgen Kleber/Susanne Lackner/Aydin Parsa/Karl-Ulrich Rudolph/Sebastian Schöller/Faruq Shalizi/Jochen Sinn/Jana Zinkernagel (2021): Replication Guideline for Water Reuse in Agricultural Irrigation. Upgrading wastewater pond systems to generate irrigation water for animal fodder production using the example of Outapi, Namibia. ISOE-Materialien Soziale Ökologie, 63. Frankfurt am Main: ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung
Mohr, Marius/Thomas Dockhorn/Jörg E. Drewes/Sybille Karwat/Susanne Lackner/Bryan Lotz/Andreas Nahrstedt/Andreas Nocker/Engelbert Schramm/Martin Zimmermann (2020): Assuring water quality along multi-barrier treatment systems for agricultural water reuse. Journal of Water Reuse and Desalination 10 (4), 332-346
Frick-Trzebitzky, Fanny/Martin Zimmermann/Thomas Kluge (2019): Capacity Development for Wastewater Management and Water Reuse in Informal Partnerships in Northern Namibia. Book of Abstracts. 12th IWA International Conference on Water Reclamation and Reuse, Berlin, 16-20 June 2019, 756-762
Laufzeit
Ansprechpartner
Projektteam
Methoden
StakeholderprozesseVerwandte Projekte
- Abschätzung des Potenzials für die Nutzung von Betriebswasser in Frankfurt am Main
- Anwendungsplattform zur automatisierten Prognose des Tageswasserbedarfs in Hamburg
- AQUA-Hub India – Water Innovation Hubs und smartes Wassermonitoring
- AquaticPollutantsTransNet – Wissenstransfer zur Reduzierung von Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf
- Begleitforschung für die Grundwassererschließung am Standort „Heiliger Born“
- BioFAVOR II – Recycling von Fäkalien aus dezentralen Quellen im Low-Tech-Verfahren
- CapTain Rain – Wassersammlung und -ableitung bei Starkregenereignissen in Jordanien
- CuveWaters – Integriertes Wasserressourcen-Management in Namibia
- Effizienter Einsatz von Mitteln aus der Hessischen Grundwasserabgabe
- Elimination von Spurenstoffen in Kläranlagen
- Evaluation des International Water Stewardship Programms (IWaSP)
- gwTriade – Integratives Monitoring der Grundwasserqualität
- HypoWave – Neue Wege zur Abwasserwiederverwendung in der Landwirtschaft
- HypoWave+ – Implementierung eines hydroponischen Systems zur nachhaltigen Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft
- INTAFERE – Integrierte Analyse von mobilen, organischen Fremdstoffen in Fließgewässern
- Integriertes Wasserressourcen-Management in Isfahan/Iran
- IntenKS – Intensivierung der Klärschlammbehandlung zur energetischen und stofflichen Nutzung in China
- INTERESS-I – Integrierte Strategien zur Stärkung urbaner blau-grüner Infrastrukturen
- Klassifikation der Verbrauchsstellen im Versorgungsgebiet von HAMBURG WASSER
- Kompetenzatlas Wassertechnologie und Wassermanagement in Hessen
- KREIS – Innovative Stadtentwässerung in der Jenfelder Au
- Leitbild IWRM – Wasserressourcenmanagement für die Metropolregion Rhein-Main
- LiveSewer – KI-basiertes Abwassermonitoring
- Marktöffnung in der Trinkwasserversorgung
- Masterplan „Zukunftssichere Trinkwasserversorgung im Saarland 2040“
- MORE STEP – Mobilität im Wandel: Nachhaltige Entwicklung des mongolischen Steppenökosystems (Phase II)
- MULTI-ReUse – Modulares Aufbereitungssystem zur Wasserwiederverwendung
- Nachhaltigkeitsleistungen von Wasserversorgungsunternehmen
- NaCoSi – Nachhaltigkeitscontrolling in der Siedlungswasserwirtschaft
- netWORKS – Sozial-ökologische Regulation netzgebundener Infrastruktursysteme
- netWORKS 2 – Transformationsmanagement für eine nachhaltige Wasserwirtschaft
- netWORKS 3 – Nachhaltige Konzepte für die kommunale Wasserwirtschaft
- netWORKS 4 – Resilient networks: Beiträge städtischer Versorgungssysteme zur Klimagerechtigkeit
- netWORKS 4 – Resilient networks: Beiträge städtischer Versorgungssysteme zur Klimagerechtigkeit (Anschlussprojekt)
- Neue Perspektiven für die Renaturierung von Bächen und Flüssen
- NiddaMan – Nachhaltiges Wasserressourcen-Management im Einzugsgebiet der Nidda
- P-Net – Regionales Netzwerk für ein ressourceneffizientes Phosphormanagement
- PLASTRAT – Verminderung von Plastikeinträgen in Seen und Fließgewässer
- PlastX – Mikroplastik in Fließgewässern
- PlastX – Plastikabfälle in Meeren und Ozeanen
- Privatisierung in der Wasserwirtschaft
- Regenwasserversickerung in Wiesbaden
- Regionale Nachhaltigkeit in Wasserwirtschaft und Landschaftsgestaltung
- regulate – Nachhaltiges Management von Grundwasser in Europa
- SASSCAL – Forschungsinfrastruktur in Afrika
- SASSCAL – Wasserbezogene Risiken im südlichen Afrika
- SAUBER+ Innovative Konzepte für Abwasser aus Einrichtungen des Gesundheitswesens
- SCIP Plastics – Die Abfallvermeidung in Khulna stärken und die marine Plastikverschmutzung reduzieren
- Semizentral – Infrastrukturen für schnell wachsende Städte der Zukunft
- Smart Water Future India: Intelligentes Wassermanagement für Indiens Städte
- start – Strategien zum Umgang mit Arzneimittelwirkstoffen im Trinkwasser
- start2 – Strategien zum Umgang mit hormonell wirksamen Agrarchemikalien
- Stoffflüsse umweltrelevanter chemischer Stoffe: Produktliniencontrolling
- Strukturkonzept Trinkwasserversorgung Magdeburg
- TransRisk – Schadstoffe als Risiko im Wasserkreislauf
- TRAPA India – Transitionswege zur Lösung der Abwasserproblematik in indischen Städten
- Trinkwassertagesbedarf – Prognosemodell für Hamburg
- Umweltrisiken und Arzneimittel: Schlüsselrolle der Apotheken
- Wasser 2050 – Chancen für die deutsche Wasserwirtschaft
- Wasserbedarfsprognose 2030 (Basisjahr 2005) für Hamburg
- Wasserbedarfsprognose 2045 (Basisjahr 2011) für Hamburg
- Wasserbedarfsprognose 2050 (Basisjahr 2017) für Hamburg
- Wasserbedarfsprognose 2050 (Basisjahr 2019) für den WBV Harburg
- Wasserbedarfsprognose 2050 (Basisjahr 2020) für Hamburg
- Wasserkreislauf und urban-ökologische Entwicklung
- Wasserwirtschaftliche Proxies und Szenarien für die Entwicklung des Wasserbedarfs
- Weschnitz Dialog: Kommunikation und Beteiligung beim Management von Renaturierungsmaßnahmen entlang der Weschnitz
- Wissenschaftliche Begleitung der Umfrage 2021 zum Wasserverbrauch in Hamburg
- Wissenschaftliche Begleitung des Projekts „Smartes Wassermanagement“ in Frankfurt
- Zustand unserer Wasserressourcen heute und in Zukunft