LogMob – Wirkungsabschätzung eines integrierten Logistik- und Mobilitätskonzepts für den Evangelischen Kirchentag

Lastenrad beim 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund (Foto: Lena Schroeter/DEKT)

Im Forschungsprojekt LogMob wird die Umsetzung eines integrierten Mobilitäts- und Logistikkonzeptes für Großveranstaltungen am Beispiel des Deutschen Evangelischen Kirchentags (DEKT) untersucht. Ziel ist es, die Wirkungen vor allem in Bezug auf eine Reduzierung von Treibhausgasemissionen abzuschätzen und die Übertragbarkeit auf andere Großveranstaltungen zu prüfen. 

Forschungsansatz

Für den 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag, der im Juni 2023 in Nürnberg stattfindet, wurde ein integriertes Logistik- und Mobilitätskonzept bestehend aus rund 40 Maßnahmen entwickelt. Es umfasst die eingeführten Handlungsbereiche für nachhaltige Mobilität „Verkehr vermeiden, Verkehr verlagern und Verkehr verträglich abwickeln“. Diese Maßnahmen werden vom Veranstalter auf ihre Machbarkeit hin geprüft und für die Mobilität der Besucher*innen, der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden und Vortragenden sowie für den Transport von Gütern umgesetzt. Aufgabe des Forschungsteams des ISOE ist es, ein Evaluationskonzept für die umzusetzenden Maßnahmen sowie den Umsetzungsprozess zu entwickeln. Während und nach der Umsetzung werden die Maßnahmen auf der Grundlage von vom Forschungsteam entwickelten Indikatoren bewertet. Zum einen werden die Einsparungen von Treibhausgasemissionen im Logistik- und Mobilitätsbereich abgeschätzt und zum anderen die Wirkungspotenziale und Akzeptanz der Maßnahmen untersucht. Aus der Analyse ergeben sich Hinweise für die Verstetigung beim DEKT sowie die Übertragbarkeit der entwickelten Maßnahmen und deren Effekte auf andere Großveranstaltungen. 

Hintergrund 

Der Deutsche Evangelische Kirchentag ist alle zwei Jahre in einer anderen deutschen Großstadt zu Gast. Dabei handelt es sich um eine Großveranstaltung mit rund 100.000 Besucher*innen. Die einzelnen Programmpunkte – Vorträge, Diskussionsrunden, Ausstellungen, Musikevents und Gottesdienste – sind an unterschiedlichen Veranstaltungsorten über die gesamte Stadt verteilt. Eine Besonderheit des Kirchentages ist, dass das hauptamtliche Veranstaltungsmanagement während der knapp einwöchigen Veranstaltung von hunderten ehrenamtlichen Helfenden unterstützt wird. 

Bereits 1981 erprobte der DEKT eine Eintrittskarte mit inkludiertem ÖPNV-Ticket. Heute werden solche Kombitickets auf zahllosen Großveranstaltungen bundesweit angeboten. Auf dem 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag soll mit der Erprobung eines integrierten Mobilitätskonzeptes ein weiterer Schritt in Richtung einer nachhaltigen Mobilität im Kontext von Großveranstaltungen unternommen werden. Das Konzept wird in Zusammenarbeit mit der Mobilitätsberatungsagentur EcoLibro umgesetzt. Der DEKT wird dabei vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative unterstützt. Bislang werden integrierte Mobilitätsmanagementansätze eher auf kommunaler, regionaler oder betrieblicher Ebene angewendet, jedoch nicht für Großveranstaltungen, obwohl bei der Logistik vor Ort und im Vorfeld der Veranstaltung sowie bei der Personenmobilität große Einsparpotenziale von Treibhausgasemissionen in Bezug auf die Verkehrsbelastung bestehen. Diese sollen mit den im Projekt entwickelten Maßnahmen identifiziert und ausgeschöpft werden, um so einen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung zu leisten. 

Projektpartner

EcoLibro GmbH

Auftraggeber

38. Deutscher Evangelischer Kirchentag Nürnberg 2023 e. V.

Laufzeit

12/2022 – 12/2023