Ökodesign – Ökologisches Design als Kaufkriterium

Motion blurred shopping street (©William/Fotolia)

Die Erwartungen der VerbraucherInnen an ein Produkt (z.B. Funktionalität, Langlebigkeit, Preis) stimmen nicht notwendigerweise mit nachhaltigkeitsrelevanten Produkteigenschaften (z.B. Haltbarkeit, Reparierbarkeit, Energie- und Ressourceneffizienz) überein. Ziel des Vorhabens ist es, bei Verbraucherinnen und Verbrauchern das ökologische Design eines Produktes als Kaufkriterium zu stärken, indem Verbrauchererwartungen, Produktentwicklungsprozess sowie Unternehmens- und Produktkommunikation besser aufeinander abgestimmt werden. Neben ökologischen Kriterien werden dabei auch soziale Aspekte wie Arbeitsbedingungen oder faire Entlohnung berücksichtigt.

Forschungsansatz

Auf der Grundlage von Sekundärliteratur und Befragungen werden die Erwartungen von VerbraucherInnen an die Gestaltung von Produkten erfasst und mit lebenszyklusbasierten Ansätzen zur Ermittlung relevanter Umwelteigenschaften von Produkten abgeglichen. Mithilfe von Fokusgruppenbefragungen untersucht das Forschungsteam des ISOE am Beispiel ausgewählter Produktgruppen (Elektronik, Textilien, Waschmittel, Möbel), wie nachhaltige Produkteigenschaften wahrgenommen und bewertet werden. Die Ergebnisse werden im Rahmen eines Workshops Verbraucher- und Unternehmensvertreterinnen und -vertretern vorgestellt. Dabei soll diskutiert werden, wie das gewonnene Wissen für eine nutzerintegrierte Produktentwicklung verwendet werden kann. Schließlich werden Handlungsempfehlungen für Unternehmen entwickelt. Dieser Leitfaden zeigt Unternehmen, wie sie Verbrauchererwartungen bei der Gestaltung von nachhaltigen Produkten berücksichtigen können und wie sie im Rahmen ihrer Unternehmenskommunikation die Umweltperformance von Produkten und Dienstleistungen gezielter darstellen können.

Hintergrund

Beim Einkaufen haben Verbraucherinnen und Verbraucher ganz unterschiedliche Erwartungen an ein Produkt. Dazu gehören Kriterien wie Funktionalität, Design, Langlebigkeit oder Preis eines Produktes oder einer Dienstleistung. Umweltfreundlichkeit ist dabei nur ein Kriterium unter vielen und nicht bei allen Produktgruppen in gleichem Maße relevant. Zudem sind für VerbraucherInnen je nach Produktgruppe unterschiedliche ökologische Kriterien (z.B. Energieeffizienz oder Langlebigkeit bei Haushaltsgeräten, Schadstofffreiheit bei Textilien oder Reinigungsmitteln) relevant. Unternehmen, die nachhaltiges Design realisieren und damit gleichzeitig am Markt erfolgreich sein wollen, müssen daher die Erwartungen der VerbraucherInnen genau kennen und bei der Gestaltung des Produktes oder der Dienstleistung berücksichtigen. Doch damit ist es nicht getan: Ein weiterer wichtiger Faktor ist die richtige Information und Kommunikation mit den VerbraucherInnen über die Umweltfreundlichkeit eines Produktes.

Forschungs- und Projektpartner

  • Öko-Institut e.V. (Projektleitung)

Auftraggeber

Das Projekt „Ökologisches Design als Kaufkriterium bei Verbraucherinnen und Verbrauchern stärken“ ist ein Auftrag des Umweltbundesamts (FKZ 3716 37 307 0).

Publikationen

Fischer, Corinna/Katja Moch/Siddharth Prakash/Jenny Teufel/Immanuel Stieß/Sarah Kresse/Barbara Birzle-Harder (2019): Nachhaltige Produkte - attraktiv für Verbraucherinnen und Verbraucher? Eine Untersuchung am Beispiel von elektronischen Kleingeräten, Funktionsbekleidung, Möbeln und Waschmitteln. Im Auftrag des Umweltbundesamtes. UBA-Texte, 11. Dessau-Roßlau

Fischer, Corinna/Rasmus Prieß/Dietlinde Quack/Cara-Sophie Scherf/Roman Seidl/Immanuel Stieß (2019): Ökodesign als Kaufkriterium bei Verbraucherinnen und Verbrauchern stärken. Abschlussbericht. Im Auftrag des Umweltbundesamtes. UBA-Texte, 10. Dessau-Roßlau

Laufzeit

09/2016 – 04/2018