Smartphone statt Auto?
In einem empirischen Forschungsprojekt untersuchen Forscherinnen und Forscher des ISOE den Zusammenhang zwischen Smartphone-Nutzung und Einstellungen zu Mobilität.
Forschungsansatz
Im Zentrum des Projekts steht die Frage, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) und der Affinität zu Automobilen. Oder mit anderen Worten: ob in Teilen der jungen Generation, in denen das Smartphone und das mobile Internet besonders wichtig sind, der Besitz eines eigenen Autos an Bedeutung verliert. Diese Forschungsfrage wird sowohl auf der Einstellungsebene (Wichtigkeit ein eigenes Auto zu besitzen, Einstellung zu unterschiedlichen Verkehrsmitteln) als auch auf der Verhaltensebene (Besitz eines Autos, Besitz eines Abonnements für den öffentlichen Verkehr, Verkehrsmittelnutzung) untersucht.
Geprüft wird zudem die Hypothese, dass die Affinität zu moderner IKT mit einer positiveren Einstellung gegenüber einer multimodalen Fortbewegung verbunden ist. Theoretischer Hintergrund der Forschung ist das ISOE-Lebens- und Mobilitätsstilkonzept. Danach bestimmen nicht nur räumliche, infrastrukturelle und sozio-ökonomische Faktoren das Verkehrsverhalten, sondern auch Lebensstilorientierungen, die sich in Haltungen zu verschiedenen Alltagsgegenständen widerspiegeln. Die Hypothesenprüfung erfolgt auf Basis einer für Deutschland repräsentativen Bevölkerungsbefragung mit 1000 Personen.
Hintergrund
Es gilt mittlerweile als Gewissheit, dass sich die Grundeinstellungen zur Mobilität, ebenso wie das Verkehrsverhalten verändert haben. So zeigt sich etwa, dass die jüngere Generation ein weniger stark ausgeprägtes Interesse an einem eigenen Auto hat als die ältere Generation. Die Gründe für diesen Wandel sind hingegen noch unklar. Eine Erklärung, die in dem Projekt überprüft werden soll, lautet, dass das eigene Auto für die 'digital natives', also die Generation die mit dem Internet aufgewachsenen ist, symbolisch nicht mehr so wichtig ist. Für die soziale Integration und die persönliche Stilisierung sei der Besitz und die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationsmitteln, insbesondere internetfähigen Smartphones, entscheidend, die Anschaffung eines eigenen PKW hingegen nicht mehr zentral. Schließlich soll in dem Forschungsprojekt auch die damit zusammenhängende These überprüft werden, dass die sinkende Bedeutung eines eigenen Autos bei der jüngeren Generation verbunden ist mit der Offenheit für ein verändertes, multimodales Verkehrsverhalten.
Der zu beobachtende Wandel der Mobilitätsorientierungen hat dazu geführt, dass auch die Autokonzerne das Carsharing entdeckt und Angebote zu einer neuen Art des flexiblen Carsharing (Freefloating bzw. One-Way) entwickelt und auf den Markt gebracht haben. Gleichzeitig werden zunehmend Smartphone-Apps entwickelt, die verschiedene Fortbewegungsformen integrieren. Bisher gibt es jedoch keine Studie, die den Zusammenhang von IKT-Affinität und nachlas-sender Autoaffinität mit wissenschaftlichen Methoden systematisch untersucht und publiziert, sodass die Ergebnisse Teil des wissenschaftlichen Diskurses werden können.
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