WaReNam – Mehrskalige Wasserwiederverwendungsstrategie für Namibia
Das internationale Forschungsprojekt zielt auf die Entwicklung einer mehrskaligen Wasserwiederverwendungsstrategie für Namibia ab. Um dies zu erreichen, werden innovative Technologien, adaptive Governance und Kapazitätsentwicklung auf verschiedenen Ebenen integriert. Das übergeordnete Ziel besteht in der Verbesserung der Wassersicherheit in Namibia, indem die notwendigen Rahmenbedingungen für eine landesweite Umsetzung von Wasserwiederverwendung geschaffen werden.
Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf eine Verbesserung der wissenschaftlichen und technischen Zusammenarbeit zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden im Einklang mit den SDGs. WaReNam zielt speziell auf die SDGs 6 „Sauberes Wasser und Sanitärversorgung“, 11 „Nachhaltige Städte und Gemeinden“ und 13 „Klimaschutz“ ab, indem es die Wassersicherheit für Bevölkerung, Industrie und Landwirtschaft verbessert.
Forschungsansatz
Im transdisziplinären Rahmen von WaReNam arbeiten namibische und deutsche Wissenschaftler*innen, politische Entscheidungsträger*innen sowie Vertreter*innen aus Verwaltung und Industrie zusammen, um effiziente Governance-Strukturen zu etablieren, maßgeschneiderte Ansätze zum Kapazitätsaufbau zu entwickeln und Wasserwiederverwendungstechnologien für Landwirtschaft und Industrie zu testen. Das Projekt nutzt den Reallaboransatz, um die gemeinsame Wissensproduktion in einer flexiblen, experimentellen Umgebung zu fördern. Die Forschenden des ISOE begleiten die Entwicklung von Governance-Strukturen und -Prozessen auf mehreren Ebenen, unterstützen eine sektorübergreifende und mehrstufige Kommunikation, untersuchen Finanzierungsoptionen für Wasserwiederverwendungsanlagen und gestalten den internationalen Transfer der Wasserwiederverwendungsstrategie.
Zentrale Elemente des Projekts sind:
- Schaffen von Verwaltungsstrukturen, wie ein nationales Implementierungsbüro, die die Entwicklung der Wasserwiederverwendungsstrategie steuern. Unterstützung erhält das Büro von einem Lenkungsausschuss und spezialisierten „Task Forces“, die beispielsweise Vorschläge zur Anpassung des rechtlichen Rahmens, zur Harmonisierung desselben und zum Risikomanagement entwickeln. Ein Runder Tisch fördert den sektorübergreifenden und Mehrebenen-Dialog, während ein Netzwerk lokaler und regionaler Behörden und traditioneller Autoritäten sicherstellt, dass die Strategie den lokalen Bedürfnissen gerecht wird.
- Das Projekt bietet Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für Fachkräfte, leitende Angestellte in lokalen Behörden und Entscheidungsträger sowie auf nationaler Ebene. Damit sollen die Lücken in der beruflichen Qualifizierung im Bereich der Abwasserbehandlung und -wiederverwendung geschlossen werden. Inhalte der Schulungen sind unter anderem der Betrieb und die Wartung von Anlagen sowie Risikomanagement und Finanzierung. Diese Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen werden durch die Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen ergänzt und unterstützt.
- Einrichten von Pilotstandorten mit dem Ziel, innovative Technologien zu entwickeln und zu testen, die auf die jeweiligen lokalen Bedingungen zugeschnitten sind. Dazu gehören Technologien für große Städte im Norden Namibias wie Oshakati. Hier werden Abwasserteiche eingesetzt, bei denen die Wiederverwendung von Wasser für die landwirtschaftliche Bewässerung im Vordergrund steht. Ein weiterer Fokus liegt auf großen industrialisierten Städten wie Walvis Bay. Hier gibt es konventionelle Kläranlagen mit biologischer Abwasserreinigung, die auf die Wiederverwendung von Wasser für industrielle Zwecke abzielen.
Hintergrund
Namibia ist eines der trockensten Länder des südlichen Afrikas. Der Klimawandel, begrenzte Wasserressourcen, aber auch die wachsende Bevölkerung, die einhergeht mit einer zunehmenden Verstädterung, führen zu erheblichen Risiken für die Wassersicherheit. Nachhaltige Lösung für die Wasserknappheit liegen in der Diversifizierung der Wasserressourcen sowie in der Wiederverwendung von gereinigtem Abwasser. Großes Potenzial weisen etwa die bestehenden Abwasserteichanlagen auf. Hier könnten bis zu 37 Prozent der kommunalen Abwässer wiederverwendet werden. Bislang scheitern Lösungen jedoch an veralteten Wasserinfrastrukturen, begrenzten technischen Fähigkeiten, unzureichendem Management, mangelnder Finanzierung und uneinheitlichen politischen Maßnahmen. Die gemeinsame Entwicklung einer Wasserwiederverwendungsstrategie für Namibia durch namibische und deutsche Partner ist daher ein wichtiger Schritt, um die Klimaresilienz, die Wassersicherheit und die Ernährungssicherheit zu verbessern.
Forschungs- und Projektpartner
- Technische Universität Darmstadt (TUDa)
- Emscher Genossenschaft und Lippeverband (EGLV)
- MANN + HUMMEL Water & Fluid Solutions GmbH
- FUCHS Enprotec GmbH
- Ministry of Agriculture, Water and Land Reform (MAWLR)
- University of Namibia (UNAM)
- Namibian University of Science and Technology (NUST)
- Southern African Science Service Centre for Climate Change and Adaptive Land Management (SASSCAL)
- Cuvelai Watercourse Commission
- Municipality of Walvis Bay
- Oshakati Town Council
- Outapi Town Council
Praxispartner
- Ministry of Urban and Rural Development (MURD)
- Namibian Institute of Mining and Technology (NIMT)
- Namibia Water Corporation (NamWater)
- Mecana
- ProMinent
- Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ)
- SADC Water Division
- International University of Management (IUM)
- African Water and Sanitation Association (AfWASA)
Förderung
Das Projekt „WaReNam – Multiskalige Wasserwiederverwendungsstrategie für Namibia: Technology, Governance and Capacity Building“ wird im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von afrikanisch-deutschen Kooperationen zum Thema „Wassersicherheit in Afrika - WASA“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Laufzeit
Ansprechpartner
Projektteam
Methoden
StakeholderprozesseVerwandte Projekte
- Abschätzung des Potenzials für die Nutzung von Betriebswasser in Frankfurt am Main
- Ansätze für eine wirksame und dauerhaft funktionierende Stromsparberatung
- Anwendungsplattform zur automatisierten Prognose des Tageswasserbedarfs in Hamburg
- AQUA-Hub India – Water Innovation Hubs und smartes Wassermonitoring
- AquaticPollutantsTransNet – Wissenstransfer zur Reduzierung von Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf
- Begleitforschung für die Grundwassererschließung am Standort „Heiliger Born“
- Begleitforschung zum transdisziplinären Diskurs im Kopernikus-Projekt ENavi
- BioFAVOR II – Recycling von Fäkalien aus dezentralen Quellen im Low-Tech-Verfahren
- BioKompass – Kommunikation und Partizipation für die gesellschaftliche Transformation zur Bioökonomie
- CapTain Rain – Wassersammlung und -ableitung bei Starkregenereignissen in Jordanien
- CuveWaters – Integriertes Wasserressourcen-Management in Namibia
- Deutschland im Klimawandel
- ecobiente – Nachhaltige Güter erfolgreicher gestalten
- Effizienter Einsatz von Mitteln aus der Hessischen Grundwasserabgabe
- EiMap – Kommunikationsstrategie zur energetischen Sanierung beim Eigenheimerwerb
- Elektromobilität für die Region Darmstadt-Rhein-Main-Neckar
- Elimination von Spurenstoffen in Kläranlagen
- EPoNa – Wasserwiederverwendung im Norden Namibias
- EUPOPP – Politikstrategien und Förderinstrumente für nachhaltigen Konsum
- Evaluation des International Water Stewardship Programms (IWaSP)
- GeisTreich – Geisenheimer Transferprogramm für artenreichen und multifunktionalen Weinbau
- Gender Impact Assessment im Bereich Strahlenschutz und Umwelt
- Gutachten zur Kohlenstoffbilanz von Wäldern
- gwTriade – Integratives Monitoring der Grundwasserqualität
- Homes-uP – Single Family Homes under Pressure?
- HypoWave – Neue Wege zur Abwasserwiederverwendung in der Landwirtschaft
- HypoWave+ – Implementierung eines hydroponischen Systems zur nachhaltigen Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft
- IndUK – Individuelles Umwelthandeln und Klimaschutz
- INTAFERE – Integrierte Analyse von mobilen, organischen Fremdstoffen in Fließgewässern
- Integriertes Wasserressourcen-Management in Isfahan/Iran
- IntenKS – Intensivierung der Klärschlammbehandlung zur energetischen und stofflichen Nutzung in China
- INTERESS-I – Integrierte Strategien zur Stärkung urbaner blau-grüner Infrastrukturen
- JET-SET - Emissionshandelssysteme als sozial-ökologischer Transformationsprozess
- Klassifikation der Verbrauchsstellen im Versorgungsgebiet von HAMBURG WASSER
- Klima-CO2NTEST – Akzeptanz und Wirkung des Wettbewerbs in der Region Hannover
- KlimaAlltag – CO2-arme Lebensstile in der Null-Emissions-Stadt
- KomKlAn – Stand und Fortschritt kommunaler Klimaanpassung in Deutschland
- Kommunikationskampagnen für nachhaltigen Konsum und gesellschaftliche Teilhabe
- Kompetenzatlas Wassertechnologie und Wassermanagement in Hessen
- Konflikte um den Wald der Zukunft
- KREIS – Innovative Stadtentwässerung in der Jenfelder Au
- LebensRäume – Instrumente zur bedürfnisorientierten Wohnraumnutzung in Kommunen
- Leitbild IWRM – Wasserressourcenmanagement für die Metropolregion Rhein-Main
- LiveSewer – KI-basiertes Abwassermonitoring
- Marktöffnung in der Trinkwasserversorgung
- Masterplan „Zukunftssichere Trinkwasserversorgung im Saarland 2040“
- MORE STEP – Mobilität im Wandel: Nachhaltige Entwicklung des mongolischen Steppenökosystems (Phase II)
- MULTI-ReUse – Modulares Aufbereitungssystem zur Wasserwiederverwendung
- Nachhaltigkeits-Audit
- Nachhaltigkeitsleistungen von Wasserversorgungsunternehmen
- NaCoSi – Nachhaltigkeitscontrolling in der Siedlungswasserwirtschaft
- NaHa – Nachhaltiges Handeln im beruflichen und privaten Alltag
- netWORKS – Sozial-ökologische Regulation netzgebundener Infrastruktursysteme
- netWORKS 2 – Transformationsmanagement für eine nachhaltige Wasserwirtschaft
- netWORKS 3 – Nachhaltige Konzepte für die kommunale Wasserwirtschaft
- netWORKS 4 – Resilient networks: Beiträge städtischer Versorgungssysteme zur Klimagerechtigkeit
- netWORKS 4 – Resilient networks: Beiträge städtischer Versorgungssysteme zur Klimagerechtigkeit (Anschlussprojekt)
- Neue Perspektiven für die Renaturierung von Bächen und Flüssen
- NiddaMan – Nachhaltiges Wasserressourcen-Management im Einzugsgebiet der Nidda
- P-Net – Regionales Netzwerk für ein ressourceneffizientes Phosphormanagement
- PlaNE – Planetare Gesundheit und Nachhaltige Ernährung
- PLASTRAT – Verminderung von Plastikeinträgen in Seen und Fließgewässer
- PlastX – Mikroplastik in Fließgewässern
- PlastX – Plastikabfälle in Meeren und Ozeanen
- PowerFlex – Einbindung des Wärme- und Kältesektors in das PowerFlex-Strommarktmodell
- Privatisierung in der Wasserwirtschaft
- RARE - Corporate Social Responsibility in Europa
- Regenwassertransfer vom Gewerbegebiet in die Landwirtschaft in Fellbach
- Regenwasserversickerung in Wiesbaden
- Regionale Nachhaltigkeit in Wasserwirtschaft und Landschaftsgestaltung
- regulate – Nachhaltiges Management von Grundwasser in Europa
- SASSCAL – Forschungsinfrastruktur in Afrika
- SASSCAL – Wasserbezogene Risiken im südlichen Afrika
- SAUBER+ Innovative Konzepte für Abwasser aus Einrichtungen des Gesundheitswesens
- SCIP Plastics – Die Abfallvermeidung in Khulna stärken und die marine Plastikverschmutzung reduzieren
- Semizentral – Infrastrukturen für schnell wachsende Städte der Zukunft
- Smart Water Future India: Intelligentes Wassermanagement für Indiens Städte
- Soziale Aspekte von Umweltpolitik
- start – Strategien zum Umgang mit Arzneimittelwirkstoffen im Trinkwasser
- start2 – Strategien zum Umgang mit hormonell wirksamen Agrarchemikalien
- Stoffflüsse umweltrelevanter chemischer Stoffe: Produktliniencontrolling
- Strukturkonzept Trinkwasserversorgung Magdeburg
- SuPraStadt – Lebensqualität, Teilhabe und Ressourcenschonung durch soziale Diffusion von Suffizienzpraktiken in Stadtquartieren
- SuPraStadt II – Lebensqualität, Teilhabe und Ressourcenschonung durch soziale Diffusion von Suffizienzpraktiken in Stadtquartieren
- Synergien zwischen Umwelt- und Sozialpolitik
- Transdisziplinarität in der Forschung zu Klimaanpassung
- transform-R – Gestaltung der Energie- und Mobilitätswende als sozial-ökologische Transformation in der Region Frankfurt/Rhein-Main
- TransRisk – Schadstoffe als Risiko im Wasserkreislauf
- TRAPA India – Transitionswege zur Lösung der Abwasserproblematik in indischen Städten
- TRI-HP – Trigenerationssysteme für die Nutzung verschiedener erneuerbarer Energiequellen
- Trinkwassertagesbedarf – Prognosemodell für Hamburg
- Umweltbewusstsein in Deutschland 2020
- Umweltrisiken und Arzneimittel: Schlüsselrolle der Apotheken
- Wahrnehmung und Akzeptanz des „Blauen Engel“
- Wasser 2050 – Chancen für die deutsche Wasserwirtschaft
- Wasserbedarfsprognose 2030 (Basisjahr 2005) für Hamburg
- Wasserbedarfsprognose 2045 (Basisjahr 2011) für Hamburg
- Wasserbedarfsprognose 2050 (Basisjahr 2017) für Hamburg
- Wasserbedarfsprognose 2050 (Basisjahr 2019) für den WBV Harburg
- Wasserbedarfsprognose 2050 (Basisjahr 2020) für Hamburg
- Wasserkreislauf und urban-ökologische Entwicklung
- Wasserwirtschaftliche Proxies und Szenarien für die Entwicklung des Wasserbedarfs
- Weschnitz Dialog: Kommunikation und Beteiligung beim Management von Renaturierungsmaßnahmen entlang der Weschnitz
- Wissenschaftliche Begleitung der Umfrage 2021 zum Wasserverbrauch in Hamburg
- Wissenschaftliche Begleitung des Projekts „Smartes Wassermanagement“ in Frankfurt
- Wissenschaftliche Koordination der Fördermaßnahme „Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems“ des BMBF
- WissTransKlima – Wissenstransfer für eine bessere Klimaanpassung in Kommunen
- Zustand unserer Wasserressourcen heute und in Zukunft