Blaue Zukunft – Die kostbare Ressource Wasser und wie wir damit umgehen (müssen)

Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung und der Goethe-Universität Frankfurt beschäftigt sich im Sommersemester 2015 mit dem Thema Wasser. Die Reihe „Blaue Zukunft – Die kostbare Ressource Wasser und wie wir damit umgehen (müssen)“ ist Teil der Frankfurter Bürger-Universität und zugleich ein Beitrag zum Wissenschaftsjahr 2015 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

| Pressemitteilung

Wasser ist die Grundlage allen Lebens auf der Erde: ein wichtiger Rohstoff für Menschen und Tiere, Land und Boden, für Klima, Biodiversität und Energie. Und Wasser ist knapp – obwohl der blaue Planet über riesige Wasservorräte verfügt. Denn davon ist nur ein verschwindend kleiner Teil als Trinkwasser nutzbar. Deshalb muss die Ressource Wasser nachhaltig genutzt werden. Vor allem in den von Dürre geplagten Ländern in Afrika oder Asien, wo 90 Prozent der Menschen leben, deren Grundversorgung mit Trinkwasser und Sanitärdienstleistungen keineswegs gesichert ist.

Aber auch in wasserreichen Ländern wie Deutschland, wo sauberes Trinkwasser als etwas Selbstverständliches gilt, kann es zunehmend schwierig werden, die gewohnt hohen Qualitätsstandards bei der Wasserversorgung zu gewährleisten. Verantwortlich hierfür sind nicht nur Risikostoffe im Wasser, sondern auch globale Phänomene wie der Klimawandel und damit einhergehende Ereignisse wie Starkregen oder Hitzeperioden. Und auch demografische Veränderungen haben Konsequenzen für die Wasserversorgung. Darüber hinaus wächst der Druck auf die Ressource durch konkurrierende Nutzungsansprüche, etwa zwischen Landwirtschaft und Industrie.

An vier Abenden diskutieren WissenschaftlerInnen des ISOE und der Goethe-Universität mit interessierten BürgerInnen verschiedene Aspekte rund um eines der wichtigsten Themen der Zukunft. Dabei soll es nicht nur um aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse gehen. Die Frankfurter WasserexpertInnen wollen auch zur Diskussion über Fragen anregen, die wir uns alle als VerbraucherInnen stellen sollten, weil sie den Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser im Alltag betreffen. Die Veranstaltungen sind Teil des Themenfeldes Stadt und Wasser im Wissenschaftsjahr 2015 „Zukunftsstadt“, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Blaue Zukunft – Die kostbare Ressource Wasser und wie wir damit umgehen (müssen)

  • 27.05.2015: Stadt der Zukunft – Wie gehen wir im Alltag mit Wasser um?
  • 10.06.2015: Gleiches Recht für Alle? Wie kann die Weltbevölkerung mit sauberem Trinkwasser versorgt werden?
  • 24.06.2015: Vom Sinn und Unsinn des Wassersparens – nachhaltiger Umgang mit Wasser
  • 08.07.2015: Risikostoffe im Wasser – Gefahren für Mensch und Umwelt?

Alle Veranstaltungen finden in den Räumen der GLS Bank statt, Mainzer Landstraße 47, 60325 Frankfurt am Main. Beginn jeweils um 19 Uhr

Veranstalter: ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung Frankfurt am Main und Goethe-Universität Frankfurt  


Die Veranstaltungen in der Übersicht

Blaue Zukunft – Die kostbare Ressource Wasser und wie wir damit umgehen (müssen)

27/05/2015    Stadt der Zukunft – Wie gehen wir im Alltag mit Wasser um?

Der Klimawandel stellt Städte vor große Herausforderungen: Starkregen und Hitzeperioden nehmen zu. Das wirkt sich auch auf den Umgang mit der Ressource Wasser aus. Um die Lebensqualität für die BewohnerInnen zu erhalten, müssen Städte handeln. Was bedeutet das für eine moderne Stadt- und Infrastrukturplanung? Was ändert sich für die VerbraucherInnen? Und was können die BewohnerInnen der Städte selbst tun, um die Stadt der Zukunft nachhaltig mitzugestalten?

Mit Dr. Engelbert Schramm und Dr. Martina Winker, ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung Frankfurt am Main, Forschungsschwerpunkt Wasserinfrastruktur und Risikoanalysen und Prof. Dr. Hans Peter Hahn, Institut für Ethnologie, Goethe-Universität Frankfurt.

Moderation: Dr. Anne Hardy-Vennen (Goethe-Universität Frankfurt)


10/06/2015    Gleiches Recht für Alle? Wie kann die Weltbevölkerung mit sauberem Trinkwasser versorgt werden?

Laut UN gilt der Zugang zu sauberem Wasser als Menschenrecht. Doch auf dem blauen Planeten wird das Trinkwasser knapp: In weiten Teilen der Welt ist die Grundversorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser und ausreichend Nutzwasser nicht gesichert. Und die Bevölkerungszahlen schnellen weiter in die Höhe – insbesondere in den Megastädten mit jährlich bis zu 300.000 neuen Einwohnern wächst der Druck auf die Ressource. Schon jetzt sind Grundwasserreserven übernutzt und teilweise verschmutzt, ganze Gebiete sind ausgetrocknet. Auch soziale Konflikte um das knappe Gut deuten sich an. Im Jahr 2025 könnten nach Schätzungen der UNESCO zwei Drittel der Weltbevölkerung von Wasserknappheit betroffen sein: Bahnt sich in den betroffenen Ländern und ihren Städten eine humane Katastrophe an oder kann die Ressource noch nachhaltig genutzt und gerecht verteilt werden?

Mit PD Dr. Thomas Kluge, ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung Frankfurt am Main, Forschungsschwerpunkt Wasserressourcen und Landnutzung und Prof. Dr. Petra Döll, Institut für Physische Geographie, Goethe-Universität Frankfurt

Moderation: Dr. Nicola Schuldt-Baumgart (ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung)


24/06/2015    Vom Sinn und Unsinn des Wassersparens – nachhaltiger Umgang mit Wasser

Wir alle kennen die zahlreichen Verbrauchertipps zum Wassersparen und viele von uns wenden sie auch an. Schließlich gehört Wassersparen zum Umweltschutz und Umweltschutz inzwischen zum „guten Leben“ dazu. Doch macht es wirklich Sinn, Topfpflanzen mit dem Kondenswasser aus dem Trockner zu gießen, Duschwasser für Toilettenspülungen wiederzuverwenden oder Regenwasser für den Garten aufzufangen? Helfen wir damit wirklich der Umwelt oder „nur“ dem Geldbeutel? Was für VerbraucherInnen nach einem klaren Fall aussieht, zeigt sich ExpertenInnen bei genauer Betrachtung als komplexer Zusammenhang – sowohl zwischen Wasserinfrastruktur, Ökonomie und Ökologie als auch zwischen städtischen Ballungsräumen und ländlicher Umgebung. Wie sieht hier wie da ein sinnvoller Umgang mit der Ressource Wasser wirklich aus?

Mit Dr. Stefan Liehr, ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung Frankfurt am Main, Forschungsschwerpunkt Wasserressourcen und Landnutzung und Dr.-Ing. Ulrich Roth, Beratender Ingenieur, Professor an der Frankfurt University of Applied Sciences – Wasserwirtschaft, Schwerpunkt Wasserversorgung

Moderation: Dr. Regina Oehler (hr-iNFO)


08/07/2015     Risikostoffe im Wasser – Gefahren für Mensch und Umwelt?

Die Nanotechnologie gilt als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts, und längst sind die „Zwergpartikel“ allgegenwärtig: von antibakterieller Sportbekleidung über Schuhspray bis zur Zahnpasta. Aber die Nanopartikel sind nur ein Beispiel für künstlich hergestellte Stoffe und Produkte, die wir heute im Alltag verwenden. Welche Risiken bergen sie für Mensch und Umwelt? Bekannt ist, dass bei der Verwendung solcher Stoffe Rückstände ins Abwasser und damit in die Umwelt gelangen. Das gilt auch für Arzneimittel. Warum ist das so und was sind die Folgen? Was kann die Gesellschaft und was kann jeder Einzelne tun, um mögliche Risiken zu reduzieren?

Mit Heide Kerber und Dr. Carolin Völker, beide ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung Frankfurt am Main, Forschungsschwerpunkt Wasserinfrastruktur und Risikoanalysen, sowie mit Prof. Dr. Jörg Oehlmann, Institut für Ökologie, Evolution und Diversität und Prof. Dr. Wilhelm Püttmann, Institut für Atmosphäre und Umwelt, beide Goethe-Universität Frankfurt

Moderation: PD Dr. Heike Zimmermann-Timm (GRADE – Goethe Graduate Academy)

Alle Veranstaltungen dieser Reihe finden statt in den Räumen der
GLS Bank, Mainzer Landstraße 47, 60325 Frankfurt
Beginn jeweils um 19 Uhr

Veranstalter: ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung und Goethe-Universität Frankfurt am Main

Das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt am Main gehört zu den führenden unabhängigen Instituten der Nachhaltigkeitsforschung. Seit 25 Jahren entwickelt das Institut wissenschaftliche Grundlagen und zukunftsfähige Konzepte für Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft – regional, national und international. Zu den Forschungsthemen gehören Wasser, Energie, Klimaschutz, Mobilität, Urbane Räume, Biodiversität sowie Bevölkerungsentwicklung und Versorgung.

Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 2014 feierte sie ihren 100. Geburtstag. 1914 gegründet mit rein privaten Mitteln von freiheitlich orientierten Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern fühlt sie sich als Bürgeruniversität bis heute dem Motto „Wissenschaft für die Gesellschaft“ in Forschung und Lehre verpflichtet. Viele der Frauen und Männer der ersten Stunde waren jüdische Stifter. In den letzten 100 Jahren hat die Goethe-Universität Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Chemie, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Heute ist sie eine der zehn drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geisteswissenschaften.