Deutschland muss sich an die Folgen des Klimawandels anpassen. Die Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen wie Hitze, Dürre und Starkregen nimmt durch den Klimawandel zu und gefährdet damit die Bevölkerung und die öffentlichen Infrastrukturen. Dies erfordert von Städten, Gemeinden und Landkreisen rasche und umfangreiche Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, um die Bewohner*innen vor gesundheitlichen Folgen zu schützen und die zentralen Aufgaben der Daseinsvorsorge aufrechtzuerhalten, wie etwa die öffentliche Trinkwasserversorgung oder den präventiven Hochwasserschutz.
Das Bundeskabinett hat deshalb im Juli 2023 einen Entwurf für ein Klimaanpassungsgesetz verabschiedet, der auf allen staatlichen Ebenen konkrete Pläne zur Anpassung an Klimafolgen vorsieht. „Die Herausforderungen der kommunalen Klimaanpassung, etwa zur Starkregenvorsorge oder zum Hitzeschutz, müssen Städte, Gemeinden und Landkreise zusätzlich zu ihren anderen Aufgaben stemmen. Das kann vor allem kleinere Kommunen an ihre Kapazitätsgrenzen führen“, sagt Thomas Friedrich, Leiter des Forschungsprojekts „KomKlAn“ am ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung. „Wir wissen aber auch, dass auf kommunaler Ebene bereits vielfältige Klimaanpassungsmaßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden und werden“, so Friedrich. Was bisher allerdings fehle, sei ein vollständiges Bild über den aktuellen Stand und Fortschritt sowie die Bedarfe der kommunalen Akteure.
Auf dem Weg zur klimaresilienten Kommune: Stand, Fortschritt und Herausforderungen
Mit der breit angelegten Kommunalbefragung, die Mitte September im Rahmen der „Woche der Klimaanpassung“ gestartet war, will das Forschungsteam von „KomKlAn“ diesen Stand erfassen und die Wissensbasis über kommunale Klimaanpassung in Deutschland verbessern. „Ein besseres Verständnis der kommunalen Aktivitäten zur Klimaanpassung ist ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Klimaresilienz in Deutschland“, sagt Friedrich. „Deshalb ist es enorm hilfreich, dass im Befragungszeitraum mehr als 1000 Kommunen an der Online-Befragung teilgenommen haben. Die hohe Beteiligung schafft die notwendige empirische Grundlage, damit Kommunen künftig noch besser unterstützt werden können.“ Mithilfe der repräsentativ erhobenen Daten könne nun besser erkannt werden, welche Fortschritte und konkreten Unterstützungsbedarfe zum Beispiel für unterschiedliche Kommunentypen vorliegen, erläutert Projektleiter Friedrich.
Große Unterstützung bei „Kommunalbefragung Klimaanpassung 2023“ durch Verbände
Die „Kommunalbefragung Klimaanpassung 2023“ endete am 3. November und wurde vom Deutschen Städtetag, dem Deutschen Landkreistag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund unterstützt. „Die hohe Beteiligung durch kommunale Akteure führen wir auch auf die Unterstützung der kommunalen Spitzenverbände zurück, denen wir hierfür ausdrücklich danken“, sagt Friedrich. Sie spiegle zugleich die Dringlichkeit des Themas Klimaanpassung wider.
Das Forschungsprojekt „KomKlAn – Wo stehen die Kommunen bei der Anpassung an den Klimawandel und wie kommen sie zu multifunktionalen und transformativen Anpassungslösungen?“ ist ein Auftrag des Umweltbundesamts. Forschungspartner sind neben dem ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung (Leitung) die UP Transfer GmbH an der Universität Potsdam, das SOKO Institut für Sozialforschung & Kommunikation GmbH, die Factorial GmbH sowie die e-fect dialog evaluation consulting eG.
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