Digitale Konferenz

Dilemmata der Nachhaltigkeit

Ob in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien oder Alltag – der Ausdruck „Nachhaltigkeit“ hat sich längst im Sprachgebrauch etabliert. Nachhaltiges Handeln wird auf vielen Ebenen als ein positiver und berechtigter Anspruch thematisiert. Aber auch, wenn Nachhaltigkeit breit akzeptiert zu sein scheint, ergeben sich Widersprüche. So stehen Nachhaltigkeitsziele nicht selten in Konkurrenz zu sich selbst. Zudem verliert der Begriff an Schärfe, wenn er für alle Lebensbereiche gefordert wird, von gesunder Ernährung bis hin zum Schutz der Artenvielfalt. Zu einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit den vielfältigen Widersprüchen im Nachhaltigkeitsdiskurs luden Forschende im Zuge der digitalen Konferenz „Dilemmata der Nachhaltigkeit“ vom 9. bis 11. Juni 2021 ein.

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Die Auseinandersetzung mit dem wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsdiskurs macht auch seine Widersprüche deutlich: Auf der einen Seite gilt die Legitimität des Ziels nachhaltiger Entwicklung heute als gestärkt. Auf der anderen Seite konkurrieren unterschiedliche Akteure heute regelrecht um Forderungen, Zielsetzungen und Definitionen. Deutlich wird dies beispielsweise an den ‚Sustainable Development Goals (SDG)‘ – zwischen den Nachhaltigkeitszielen und einzelnen Unterzielen der Vereinten Nationen bestehen teilweise Widersprüche. 

Wie kann verhindert werden, dass der Nachhaltigkeitsdiskurs und das übergeordnete Ziel der „Nachhaltigkeit“ an unvereinbaren Zielen, Kriterien, Interessen und Wissensarten Schaden nimmt? Wie kann der Begriff und wie können unterschiedliche Konzepte anschlussfähig bleiben? Das untersuchen Forschende des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Leitung), der Universität Passau und der Technischen Universität Braunschweig im Forschungsprojekt „Dilemmata der Nachhaltigkeit“.

Widersprüchlichkeiten und Ausweglosigkeiten im Nachhaltigkeitsdiskurs

Bei der gleichnamigen digitalen Konferenz vom 9. bis 11. Juni 2021 widmeten sich die Wissenschaftler*innen den Dilemmata der Nachhaltigkeit. Dazu nahmen sie die im Konzept der Nachhaltigen Entwicklung bereits angelegten Widersprüche und sich abzeichnende – vermeintliche – Ausweglosigkeiten in den Blick. Gefragt wurde nach den Zusammenhängen zwischen Widersprüchen und diversen Nachhaltigkeitsverständnissen in und zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Welche Bedeutung haben das Erkennen und Verstehen von Dilemmata der Nachhaltigkeit und ihr Umgang damit für die transformative Wissenschaft? Welche Rolle spielen dabei methodische Zugänge oder gesellschaftliche Werte?

Die Veranstalter*innen der digitalen Konferenz waren Bernd Siebenhüner, Karsten Speck, Sophie Berg und Ann-Kristin Müller von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; Anna Henkel, Holli Gruber, Raphaela Casata und Laura Scheler von der Universität Passau; Nicole C. Karafyllis, Annekathrin Bellan und Dimitri Mader von der Technischen Universität Braunschweig sowie Thomas Jahn und Matthias Bergmann vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt am Main.

Zum Programm
https://uol.de/dilemmata/digitale-konferenz-dilemmata-der-nachhaltigkeit/programm

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Dr. Thomas Jahn 
 

Prof. Dr. Matthias Bergmann

Tel. +49 69 707 6919-0
www.isoe.de  

Pressekontakt:

Melanie Neugart
Tel. +49 69 707 6919-51
 
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