Die Auseinandersetzung mit dem wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsdiskurs macht auch seine Widersprüche deutlich: Auf der einen Seite gilt die Legitimität des Ziels nachhaltiger Entwicklung heute als gestärkt. Auf der anderen Seite konkurrieren unterschiedliche Akteure heute regelrecht um Forderungen, Zielsetzungen und Definitionen. Deutlich wird dies beispielsweise an den ‚Sustainable Development Goals (SDG)‘ – zwischen den Nachhaltigkeitszielen und einzelnen Unterzielen der Vereinten Nationen bestehen teilweise Widersprüche.
Wie kann verhindert werden, dass der Nachhaltigkeitsdiskurs und das übergeordnete Ziel der „Nachhaltigkeit“ an unvereinbaren Zielen, Kriterien, Interessen und Wissensarten Schaden nimmt? Wie kann der Begriff und wie können unterschiedliche Konzepte anschlussfähig bleiben? Das untersuchen Forschende des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung mit der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Leitung), der Universität Passau und der Technischen Universität Braunschweig im Forschungsprojekt „Dilemmata der Nachhaltigkeit“.
Widersprüchlichkeiten und Ausweglosigkeiten im Nachhaltigkeitsdiskurs
Bei der gleichnamigen digitalen Konferenz vom 9. bis 11. Juni 2021 widmeten sich die Wissenschaftler*innen den Dilemmata der Nachhaltigkeit. Dazu nahmen sie die im Konzept der Nachhaltigen Entwicklung bereits angelegten Widersprüche und sich abzeichnende – vermeintliche – Ausweglosigkeiten in den Blick. Gefragt wurde nach den Zusammenhängen zwischen Widersprüchen und diversen Nachhaltigkeitsverständnissen in und zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Welche Bedeutung haben das Erkennen und Verstehen von Dilemmata der Nachhaltigkeit und ihr Umgang damit für die transformative Wissenschaft? Welche Rolle spielen dabei methodische Zugänge oder gesellschaftliche Werte?
Die Veranstalter*innen der digitalen Konferenz waren Bernd Siebenhüner, Karsten Speck, Sophie Berg und Ann-Kristin Müller von der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; Anna Henkel, Holli Gruber, Raphaela Casata und Laura Scheler von der Universität Passau; Nicole C. Karafyllis, Annekathrin Bellan und Dimitri Mader von der Technischen Universität Braunschweig sowie Thomas Jahn und Matthias Bergmann vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt am Main.
Zum Programm
https://uol.de/dilemmata/digitale-konferenz-dilemmata-der-nachhaltigkeit/programm
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Dr. Thomas Jahn
jahn(at)isoe.de
Prof. Dr. Matthias Bergmann
bergmann(at)isoe.de
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Pressekontakt:
Melanie Neugart
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