Initiative der tdAcademy

Gründungsfeier in Berlin der Fachgesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung

Am 10. Mai fand in Berlin die offizielle Gründungsfeier der Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung e. V. (GTPF) statt. Rund 200 Gäste aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Verbänden und Politik fanden sich zur Feier an der TU Berlin ein. Dort wird die Fachgesellschaft, die sich als Anlaufstelle und unabhängige Interessenvertretung für transdisziplinär und partizipativ Forschende versteht, auch gegenüber Politik und Förderinstitutionen, in den nächsten zwei Jahren ihren Geschäftssitz haben. Die Gründung geht unter anderem auf eine Initiative der tdAcademy und des Forschungsprojekts „TransImpact“ unter der Leitung des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung zurück. Die erste Tagung der Fachgesellschaft wird im November in Chemnitz stattfinden.

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Podiumsteilnehmer*innen bei der Gründungsfeier der Fachgesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung. Quelle: TU Berlin, Christian Kielmann

Die Nachfrage nach transdisziplinärer Forschung ist in den letzten Jahren stark gestiegen, und der Bedarf an Austausch und Vernetzung zwischen Wissenschaftler*innen und Praxisakteur*innen, die mit partizipativen Forschungsformaten arbeiten, wächst. Insbesondere in der Nachhaltigkeitsforschung gilt der transdisziplinäre Ansatz als erfolgreich, um komplexer werdenden Herausforderungen zu begegnen und Transformationen in nachhaltige Entwicklungen zu gestalten. „Das ISOE hat unter anderem mit seinen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekten TransImpact und tdAcademy zur Qualitätssicherung und Methodenentwicklung der transdisziplinären Forschung beigetragen und die Gründung der Fachgesellschaft mitangestoßen und unterstützt“, sagt Flurina Schneider, Wissenschaftliche Geschäftsführerin des ISOE und Mitglied im Gründungsvorstand. „Die Gründung der Fachgesellschaft ist ein Meilenstein für die Forschungscommunity. Sie wird helfen, Qualitätskriterien zu sichern, die Potenziale der transdisziplinären Forschung noch weiter zu entfalten und entsprechende forschungspolitische Impulse zu setzen.“

Bei der feierlichen Gründungsveranstaltung an der TU Berlin erklärte Mario Brandenburg, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF): „Transdisziplinäre und partizipative Forschung werden künftig eine gewichtige Rolle im Wissenschafts- und Innovationssystem einnehmen müssen, um Lösungen für große gesellschaftliche Herausforderungen zu finden. Auf dem Weg dahin ist der heutige Tag ein Meilenstein.“ Weitere Grußworte sprachen Tobias Dünow, Staatssekretär für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, sowie Prof. Dr. Sabine Schlacke, Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Helga Nowotny, eine Vorreiterin der transdisziplinären Forschung, und Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal und Mitbegründer der transformativen Forschung, hielten fachliche Impulsvorträge.

Unterstützung und Vernetzung an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion wurden Fragen mit den Gästen diskutiert, die transdisziplinär und partizipativ Forschende aktuell beschäftigen: Wie kann Forschung dazu beitragen, Akzeptanz in der Gesellschaft für nachhaltige Entwicklung zu fördern und sozial-ökologische Transformationen zu unterstützen? Wie kann der Bedarf an Austausch und Weiterbildung zwischen Beteiligten an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft bedient werden? ISOE-Forscherin Lena Theiler betonte, dass gerade auch junge Wissenschaftler*innen, die sich etwa als Promovierende in dem Forschungsfeld noch etablieren müssen, Unterstützung und Vernetzung benötigen, wofür sich die Fachgesellschaft eigne. 

Zu den Podiumsteilnehmer*innen (von links nach rechts im Foto oben) gehörten Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal; Oda Keppler, Leiterin der Unterabteilung Nachhaltigkeit und Zukunftsvorsorge im Bundesministerium für Bildung und Forschung; Dr. Steffi Ober, Initiatorin der Plattform Forschungswende und NABU Bundesverband; Professor Dr. Daniel Lang, Ko-Sprecher tdAcademy, Leuphana Universität und Institut für Technikfolgenabschätzung (ITAS) am KIT; Theres Paulsen, Leiterin td-net | Netzwerk für Transdisziplinäre Forschung, Akademien der Wissenschaften Schweiz, Bern; Lena Theiler, Projektmitarbeiterin tdAcademy und ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung; Professorin Dr. Aletta Bonn, Leiterin Department Ökosystemleistungen am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv).

Die erste Mitgliederversammlung der Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung e. V. (GTPF) findet am 22. November 2023 an der TU Chemnitz im Rahmen der Tagung „Partizipation in der Wissenschaft“ statt. Ein Aufruf zur Beteiligung am Programm ist unter www.partizipation-wissenschaft.de online, die Registrierung wird ab Juli geöffnet sein.

Informationen zur Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung finden Sie unter https://td-academy.org/tdacademy/fachgesellschaft/ 

Eckpunktepapier zur Gründung der Fachgesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung:

Vernetzen, fördern, konsolidieren, stärken – zur Gründung der Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung von Matthias Bergmann, Daniel J. Lang, Melanie Mbah, Martina Schäfer in der GAIA – Ecological Perspectives for Science and Society, Ausgabe 1/2023, S. 207ff.

Wissenschaftliche Ansprechpartnerin:

Dr. Alexandra Lux
ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung
Hamburger Allee 45
60486 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 707 6919-27

www.isoe.de  

Pressekontakt:

Melanie Neugart
ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung
Tel. +49 69 707 6919-51

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