In unserer Gegenwart sind wir es gewohnt, immer mehr in derselben Zeiteinheit zu erledigen. Die hohe Geschwindigkeit heizt dabei den Ressourcenverbrauch immer weiter an. Wäre Langsamkeit oder zumindest eine Entschleunigung also ein gutes Mittel, um nachhaltiger mit den natürlichen Ressourcen umzugehen? Eine nachhaltigere Lebens- und Wirtschaftsweise wird jedenfalls immer dringender, denn umgekehrt schreiten Klimawandel und Biodiversitätsverlust rasend schnell voran. Laut des jüngsten IPCC-Berichts bleibt nicht mehr viel Zeit, um das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen.
Auf Einladung des Evangelischen Stadtdekanats Frankfurt und Offenbach diskutieren Flurina Schneider, Professorin für Soziale Ökologie, und Harald Lesch, Professor für Astrophysik, über die Rolle von Zeit für die anstehenden sozial-ökologischen Transformationen der Gegenwart. Nur ein rascher systemischer Wandel wird heftigste Klimafolgen noch abwenden können, sind sich Klimaforschende sicher. Wie passen Eile in der Sache und Entschleunigung im Lebenswandel zusammen? Kann trotz Zeitknappheit sogar noch ein neuer Zeitwohlstand erreicht werden, der zugleich dem Ressourcenverbrauch zugute kommt? Und wie, lautet eine der Schlüsselfragen der Veranstaltung, kann vorhandenes Wissen über Nachhaltigkeitseffekte in unmittelbares Alltagshandeln gelangen?
Die Rolle von Wissen für sozial-ökologische Transformationen
Damit beschäftigt sich auch Flurina Schneider, die das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung leitet und an der Frankfurter Goethe-Universität Soziale Ökologie und Transdisziplinarität lehrt. Sie untersucht, wie Wissen den gesellschaftlichen Wandel zur Nachhaltigkeit befördern kann und welches Wissen dafür überhaupt benötigt wird. Über welche Wege wird etwa wissenschaftliches Wissen in der Gesellschaft wirksam? Was braucht es, damit Menschen sich auf Lernprozesse einlassen? Dabei geht es Flurina Schneider um eine langfristige Sicherung menschlicher Grundbedürfnisse, um Generationengerechtigkeit und um Gerechtigkeit zwischen den Menschen im reichen Norden und im globalen Süden.
„Mehr Zeit?! Wie wir die Transformation zu mehr Nachhaltigkeit beschleunigen können“
Podiumsdiskussion in der Evangelischen Stadtakademie Frankfurt mit:
Prof. Dr. Flurina Schneider, Wissenschaftliche Geschäftsführerin des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung
Prof. Dr. Harald Lesch, Institut für Astronomie und Astrophysik der Ludwig-Maximilians-Universität München
Moderation: Dr. Regina Oehler, Wissenschaftsjournalistin, ehem. HR-Info und HR 2 Kultur, und
Dr. Gunter Volz, Pfarrer für Gesellschaftliche Verantwortung
Datum: 16. Mai 2022, 19.00–21.00 Uhr
Ort: Evangelische Akademie Frankfurt, Römerberg 9, 60311 Frankfurt am Main
Livestream: Die Veranstaltung wird zusätzlich auf dem YouTube-Kanal der Akademie gestreamt. Den Link zur Anmeldung finden Sie ab dem 12. Mai auf der Website der Akademie.
https://www.evangelische-akademie.de/kalender/mehr-zeit/59883/
Anmeldungen bis zum 6. Mai 2022 unter
https://www.evangelische-akademie.de/kalender/mehr-zeit/59883/
Wissenschaftliche Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Flurina Schneider
Tel. +49 69 707 6919-0
flurina.schneider(at)isoe.de
www.isoe.de
Pressekontakt:
Dr. Nicola Schuldt-Baumgart
Tel. +49 69 707 6919-30
schuldt-baumgart(at)isoe.de
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