Mobilität und Verkehr sind eng verzahnt – wir wollen und müssen uns bewegen, um unsere Bedürfnisse erfüllen zu können: sei es zum Einkauf oder Kneipenbesuch, zur Hochschule oder zum Sport. Aber manchmal geht es auch einfach nur darum, ohne konkretes Ziel herumzufahren. Mobil zu sein, ist heute Teil unserer Lebensstile. Der hauptsächlich damit verbundene Autoverkehr hat seine Schattenseiten, die vor allem in den Städten deutlich werden. Beispiele hierfür sind Umweltbelastungen durch CO2 oder Feinstaub und die Flächenaufteilung im öffentlichen Raum. Wie beeinflussen diese Belastungen die Aufenthaltsqualität in den Städten und wirken sich auf das gesellschaftliche Zusammenleben aus?
Das sind Fragen zur Stadt der Zukunft, die sich Menschen in Frankfurt und der Metropolregion Rhein-Main genauso stellen wie in Lyon und Umgebung. Deshalb haben die Stiftung Polytechnische Gesellschaft und das Goethe-Institut Frankfurt anlässlich des 60. Jubiläums der gemeinsamen Städtepartnerschaft für 2021 eine Jugendbegegnung zum Thema nachhaltige Stadt konzipiert. Am 19. und 20. März 2021 erwartet die jungen Erwachsenen zunächst ein digitaler Auftakt mit praxisorientierten Vorträgen und interaktiven Kleingruppen mit Prof. Dr. Michel Lussault von der École Urbaine de Lyon und der ISOE-Mobilitätsforscherin Dr. Jutta Deffner. Bei dem jeweils zweitägigen Austausch im Juni finden auch Exkursionen statt, bei denen Begegnungen mit Expert*innen für nachhaltige Stadtplanung und Akteuren städtischer Initiativen geplant sind.
Mobilität „bewegt“: Die nachhaltige Stadt der Zukunft selbst mitgestalten
Das ISOE organisiert für die Jugendbegegnung am 21. Juni 2021 Exkursionsangebote zu Lernorten in Bezug auf urbane Mobilitätskultur in Frankfurt (etwa zum Hauptbahnhof) sowie mit wissenschaftlichen Vorträgen. Die Formate sind interaktiv angelegt und Fragestellungen, mit denen sich die Teilnehmer*innen beschäftigen werden, sind: Wie sieht für junge Erwachsene Stadt und Mobilität der Zukunft aus? Welche Veränderungen sind aus ihrer Sicht gesellschaftlich, wirtschaftlich und ökologisch notwendig? „Wir wollen gemeinsam einen neuen Blick auf die Stadt und das Leben in der Stadt entwickeln“, sagt Jutta Deffner. Das heißt zum einen zu verstehen, wie eine Stadt mit Verkehr umgeht. „Verwaltet eine Stadt Verkehr nur oder gestaltet sie neue, nachhaltige Konzepte? Wer wirkt an solchen Entscheidungen und Prozessen wie mit?“.
Zum anderen geht es darum, dass junge Menschen sich ihr eigenes Verkehrsverhalten und ihre Mobilitätspraktiken ebenso klar machen wie ihre Wünsche und Ansprüche an Mobilität. „Das Thema Mobilität bewegt junge Menschen individuell und mit Blick auf die Zukunft sehr,“ sagt Deffner. „Wir wollen ihnen ermöglichen, Zusammenhänge zwischen Stadtentwicklung und Verkehr besser zu verstehen, und, ausgehend von ihren eigenen Alltagserfahrungen, herauszufinden, wie sie als junge Bürger*innen nachhaltige Mobilität in der Stadt der Zukunft aktiv mitgestalten können.“ Die hierfür entwickelten Bildungsformate bietet das ISOE in Kooperation mit „Umweltlernen in Frankfurt e.V.“ an.
Mehr zu den Terminen der Jugendbegegnung Frankfurt-Lyon: www.jugendbegegnung-frankfurt-lyon-2021
Wissenschaftliche Ansprechpartnerin:
Dr. Jutta Deffner
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Pressekontakt:
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