Nachhaltig leben mit Kunststoff? Das Frankfurter Nachhaltigkeitslabor für Schulen geht in die nächste Runde

Das Frankfurter Nachhaltigkeitslabor ist ein transdisziplinäres Bildungsprojekt, das von Frankfurter Institutionen aus Wissenschaft, Bildung und Kunst ins Leben gerufen wurde. Es wendet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II. Im Schuljahr 2017/2018 bieten die Expertinnen des Nachhaltigkeitslabors das Thema ‚Nachhaltig leben mit Kunststoff?‘ als Projektwoche an.

| Pressemitteilung

Den ‚Eingang‘ ins Frankfurter Nachhaltigkeitslabor bildet ein alltagsnaher Problemzugang: Wo begegnet uns Kunststoff im Alltag? Was wissen SchülerInnen über die Herstellung und die Einsatzgebiete von Kunststoff und was wissen sie über die Probleme, die damit verursacht werden? „Alle kennen die Bilder von Meerestieren, denen der Plastikmüll in den Ozeanen zum Verhängnis wurde, doch kaum jemand bringt diese Probleme mit dem eigenen Verhalten in Verbindung – und genau hier setzen wir mit unserer Arbeit an“, sagt Nicola Schuldt-Baumgart, Leiterin der Wissenskommunikation am Frankfurter ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung. „Mit unserem Bildungsprojekt bauen wir eine Brücke zwischen den Inhalten und Zielen der Bildung für nachhaltige Entwicklung und einem Verständnis von Sozialer Ökologie“, sagt Schuldt-Baumgart.

„Unser Ziel ist es, das Wissen und die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler zu erweitern, damit sie ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten können“, sagt Monika Krocke von Umweltlernen in Frankfurt e.V. „Damit das neue Wissen auch zu einem anderen Verhalten führt, geht es uns darum, dass Ursachen und Zusammenhänge von globalen Problemen, wie etwa den Plastikstrudeln in den Ozeanen, tatsächlich auch in ihrer Relevanz für den eigenen Alltag verstanden und gemeinsam Handlungsoptionen entwickelt werden“, sagt Krocke. Kernelemente des Nachhaltigkeitslabors sind daher die eigenständige Entwicklung von Fragestellungen, die Arbeit an außerschulischen Lernorten und die Zusammenarbeit mit Institutionen aus Wissenschaft und Kunst, sodass Schülerinnen und Schüler auch die jeweils unterschiedlichen Beiträge wissenschaftlicher bzw. künstlerischer Zugänge zu Problemen einer nachhaltigen Entwicklung kennenlernen.

Pilotprojekt an Frankfurter Schulen: Beitrag zum UN-Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung

„Wichtig ist uns auch, dass die SchülerInnen für sich erarbeiten, was und wie sie ganz persönlich Dinge in ihrem Alltag ändern können“, sagt Schuldt-Baumgart. „Wir haben gesehen, dass die jungen Menschen das theoretisch erarbeitete Wissen vor allem dann in die Praxis umsetzen, wenn sie den Eindruck haben, selbst etwas verändern zu können. Dazu gehört auch, sich zu engagieren und MitschülerInnen, FreundInnen und Familienmitglieder zu motivieren, bewusster mit Kunststoff umzugehen“, so Schuldt-Baumgart. Mit diesem innovativen Ansatz leiste das Nachhaltigkeitslabor einen Beitrag zum UN-Weltaktionsprogramm ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ und zum Erreichen der ‚Sustainable Development Goals‘.

Ausgehend von der vom ISOE entwickelten Grundidee wurde das Nachhaltigkeitslabor gemeinsam mit Umweltlernen in Frankfurt e.V. und dem Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum konzipiert und mit dem Museum Angewandte Kunst umgesetzt. Erstmals durchgeführt wurde das „Frankfurter Nachhaltigkeitslabor für Schulen“ im September 2015 mit einem Oberstufen-Erdkundekurs der Bettinaschule. In dem Pilotprojekt konnten die SchülerInnen einen profunden Einblick in den aktuellen Stand der Nachhaltigkeitsforschung gewinnen und sich mit dem Thema Plastik künstlerisch auseinandersetzen. Aufbauend auf den positiven Erfahrungen des Modellprojekts werden Nachhaltigkeitslabore zu weiteren Schlüsselthemen einer nachhaltigen Entwicklung wie Wasser, Kleidung oder Ernährung erarbeitet.

Download der Broschüre:

http://www.bne-frankfurt.de/fileadmin/user_upload/Angebote/Broschuere_Nachhaltigkeitslabor_klein.pdf