Wissenschaftsgeschichten im Anthropozän

Science Slam zum Thema Nachhaltigkeit

Wie könnten Wege zu mehr Nachhaltigkeit aussehen? In einer Zeit, in der der Mensch die Erde so maßgeblich prägt, dass eine erdgeschichtliche Epoche – das Anthropozän – nach ihm benannt wird, muss er sich fragen, wie er mit den Folgen umgehen kann. Klimawandel, Schadstoffe in der Umwelt oder Konsumverhalten – die Handlungsfelder für Nachhaltigkeit sind so vielfältig wie die Ideen und Forschungsergebnisse, die junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beim Science Slam „Wissenschaftsgeschichten im Anthropozän“ am 15. November in Frankfurt am Main vorgestellt haben. Der einzige Science Slam im deutschsprachigen Raum, der explizit Nachhaltigkeitsthemen aufgreift, wurde vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung in Kooperation mit dem Museum Angewandte Kunst veranstaltet.

| Pressemitteilung

Der Begriff Anthropozän – Menschenzeit – markiert das Ende der erdgeschichtlich relativ stabilen Epoche des Holozäns und den Beginn eines Zeitalters, in dem der Mensch und sein Verhalten zum wichtigsten geologischen Faktor geworden sind. Heute stehen Klimawandel, Artensterben, Wüstenbildung oder die Versauerung der Meere für die Schattenseiten dieser wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umwälzung. Wie Wege zu mehr Nachhaltigkeit im „Zeitalter des Menschen“ aussehen können, zeigen fünf WissenschaftlerInnen beim Science Slam „Wissenschaftsgeschichten im Anthropozän“.

Nach dem erfolgreichen Auftakt im Herbst letzten Jahres ging der Science Slam dieses Jahr in die zweite Runde. Jeweils zehn Minuten Zeit hatten die WissenschaftlerInnen, um ihre Vorträge knapp, einprägsam und unterhaltsam zu präsentieren: Andreas Arnold stellte individuelle Wege in die Postwachstumsökonomie vor, Lukas Drees fragte nach der Rolle von Agenten, wenn es um Entscheidungsprozesse geht, Florian Porada erklärte, welchen Nutzen die Blockchain-Technologie für die Energiewende haben könnte und Jonna Wagner beschäftigte sich mit Taifunen und Turbulenzen und untersuchte, inwiefern Windkrafträder diesen standhalten. Mit diesem Vortrag gewann sie auch die Gunst des Publikums und wurde zur Siegerin gewählt.

Der Physiker, Science Slammer und Wissenschaftskommunikator Philipp Schrögel moderierte die sehr gut besuchte Veranstaltung. „Wir freuen uns über die erneute Kooperation mit dem Museum Angewandte Kunst“, sagte Nicola Schuldt-Baumgart, Leiterin der Wissenskommunikation am ISOE. Das Museum biete einen inspirierenden Rahmen, um aus der Perspektive von Wissenschaft und Kultur einen Blick auf hochaktuelle Themen unserer Zeit zu werfen.

Das passende Rahmenprogramm für den Science Slam bildete auch in diesem Jahr wieder das Marburger „Fast Forward Theatre“. Die SchauspielerInnen dieses Improvisationstheaters beherrschen eine ganz eigene Art des Geschichtenerzählens, indem sie Begriffe aus dem Publikum aufgreifen und Bekanntes in neue Kontexte setzen. Auf diese Weise entstehen spontan und unterhaltsam ganz besondere Wissenschaftsgeschichten im Anthropozän.

Auf unserer Facebook-Seite gibt es erste Impressionen. Dort werden wir auch Links zu den Videos veröffentlichen, die im Nachgang anzusehen sein werden.