Wissenschaftsgeschichten im Anthropozän

Science Slam zum Thema Nachhaltigkeit

Zehn Minuten, eine Bühne und ein neugieriges Publikum, das ist der Rahmen, in dem vier junge WissenschaftlerInnen erzählt haben, wie der Weg zu mehr Nachhaltigkeit aus Sicht der Forschung aussehen könnte. Der vom ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung organisierte Science Slam „Wissenschaftsgeschichten im Anthropozän“ fand am 9. November im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt statt. Die Videos des Science Slams können jetzt online angesehen werden.

| Pressemitteilung

Der Begriff Anthropozän – Menschenzeit – markiert das Ende der erdgeschichtlich relativ stabilen Epoche des Holozäns und den Beginn eines Zeitalters, in dem der Mensch und sein Verhalten zum wichtigsten geologischen Faktor geworden sind. Heute stehen Klimawandel, Artensterben, Wüstenbildung oder die Versauerung der Meere für die Schattenseiten dieser wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umwälzung. Wie Wege zu mehr Nachhaltigkeit im „Zeitalter des Menschen“ aussehen können, haben vier WissenschaftlerInnen beim Science Slam „Wissenschaftsgeschichten im Anthropozän“ gezeigt:

Mehmet Aksoezen (Universität Basel) beschäftigte sich in seinem Vortrag mit Gebäuden, die sich je nach Alter in ihrer Energieeffizienz unterscheiden. Er hat herausgefunden, dass alte Gebäude durchaus energieeffizient sein können. Diana Bowler (Biodiversität und Klima Forschungszentrum) stellte fest „Some like it hot“ und beschrieb, welche Auswirkungen der Klimawandel auf bestimmte Tierarten hat. Dabei ermunterte sie das Publikum, selbst am Forschungsprozess teilzunehmen und ihre Beobachtungen zu dokumentieren. Lukas Drees (ISOE) erklärte, warum die Beschäftigung mit Klimafolgen eine Aufgabe für Natur- & Sozialwissenschaften und einen Pastor ist. Dabei machte er einen Ausflug zu seinem Forschungsprojekt, in dem er Migrationsbewegungen aufgrund des Klimawandels erforscht hat. Abschließend berichtete Constantin Alexander (Politische Nachhaltigkeitsberatung) von den Möglichkeiten nachhaltiger Stadtentwicklung am Beispiel des Ihme-Zentrums in Hannover. 

Gerahmt wurde das Programm durch das „Fast Forward Theatre“ aus Marburg, das ein Storytelling der etwas anderen Art betrieb: Zwei SchauspielerInnen griffen Zurufe aus dem Publikum auf und improvisierten äußerst unterhaltsame Geschichten, die neue Perspektiven des Themas Nachhaltigkeit im Anthropozän aufgezeigt haben.

Am Schluss kührte das Publikum mit seinem Applaus Lukas Drees zum Sieger des Abends. Das Foyer des Museums war mit mehr als 100 BesucherInnen  sehr gut besucht. „Wir haben uns sehr über die erneute Kooperation mit dem Museum Angewandte Kunst gefreut“, sagt Nicola Schuldt-Baumgart, Leiterin der Wissenskommunikation am ISOE. Das Museum biete einen inspirierenden Rahmen, um aus der Perspektive von Wissenschaft und Kultur einen Blick auf hochaktuelle Themen unserer Zeit zu werfen. „Unser Dank gilt auch der Stadt Frankfurt, die diese Veranstaltung unterstützt hat.“

Für alle, die nicht da waren, gibt es die Videos der SlammerInnen nun auch online zu sehen:

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