Darmstädter Tage der Transformation 2021

Wissenschaftskommunikation heute: Weniger ist mehr!

Die COVID-19-Pandemie zeigt, wie wichtig Wissenschaftskommunikation für den Umgang mit gesellschaftlichen Herausforderungen ist: Das Vertrauen in die Arbeit von Wissenschaft und Forschung ist hoch, in weiten Teilen der Gesellschaft gibt es ein großes Interesse an wissenschaftlichen Themen. Viele Bürger*innen suchen geradezu den Dialog mit Wissenschaftler*innen. Andere lehnen diesen Dialog ab und stellen evidenzbasierte Fakten und Entscheidungen grundsätzlich infrage. Was bedeutet das für die Wissenschaftskommunikation? Damit setzt sich die ISOE-Veranstaltung im Rahmen der Darmstädter Tage der Transformation 2021 am 17. März auseinander.

| Nachricht
Symbolbild viele verschiedene Medien
Media (Foto: vegefox.com – stock.adobe.com)

Das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung ist auch 2021 wieder Kooperationspartner der Darmstädter Tage der Transformation DTdT. Gemeinsam mit der Schader-Stiftung realisiert das ISOE die Veranstaltung „Navigating the Infodemic. Wissenschaftskommunikation heute: Weniger ist mehr!“. Sie beschäftigt sich mit aktuellen Fragen nach Glaubwürdigkeit und Vertrauen von Bürger*innen in die Wissenschaft und deren Kommunikation.

Denn noch nie haben Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation so viel Aufmerksamkeit erfahren wie im zurückliegenden Jahr. Bürger*innen können nahezu „live“ dabei zusehen, wie Forschung funktioniert: dass sie von Versuch und Irrtum lebt, dass ihre Ergebnisse zumeist nur vorläufig sind und dass der Erkenntnisfortschritt auf Kritik und Konsensfindung angewiesen ist. Ohne die Wissenschaft – auch das hat die COVID-19-Pandemie deutlich gemacht – werden künftige Krisen, wie auch der Klimawandel, nicht zu bewältigen sein. 

Navigating the Infodemic – gemeinsam durch die Kommunikationsflut 

Die Kehrseite: Wir leben in einer Zeit, die die WHO als Infodemic bezeichnet: Niemals zuvor wurden Medien in solch einem Ausmaß genutzt, um Menschen zu informieren, aber auch um über die Krise und ihre Auswirkungen zu kommunizieren. Nun zeigen Studien aus der Forschung zur Wissenschaftskommunikation, dass das Vertrauen in die Arbeit der Wissenschaftler*innen wächst, wenn Wissenschaft und ihren Akteuren Integrität, Expertise und Gemeinwohlorientierung zugeschrieben wird. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Kommunikation? 

Der ISOE-Workshop „Navigating the Infodemic“ schafft Raum für einen Austausch unter Kommunikatorinnen und Kommunikatoren aus Forschungsinstituten und Hochschulen über die aktuellen Herausforderungen der Wissenschaftskommunikation. Impulsvorträge halten Nicola Schuldt-Baumgart, Leiterin der Wissenskommunikation des ISOE, Philipp Schrögel vom Karlsruher Institut für Technologie – KIT, Martin Reisigl von der Universität Wien sowie Carina Frey von den RiffReportern und Achim Bubenzer von klimafakten.de. Gemeinsam mit den Gästen sollen Wege zum Umgang mit der Kommunikationsflut sowie zur Stärkung der Glaubwürdigkeit erarbeitet werden. Die Teilnehmenden diskutieren und bewerten unter anderem aktuelle Entwicklungen in der Wissenschaftskommunikation.

Außerdem: Veranstaltungen zu gesellschaftlichen Transformationsprozessen

Wenn Forschung gesellschaftliche Veränderungsprozesse erfolgreich untersuchen, begleiten und mitgestalten will, erfordert dies eine enge Zusammenarbeit mit Partner*innen aus der Praxis. Herausforderungen eines solchen transdisziplinären Forschungsmodus werden in der Wissenschaft intensiv diskutiert. Kaum wird jedoch bislang die Perspektive der Praxispartner beleuchtet: In einem zweiten Workshop – ebenfalls am 17. März – laden daher Wissenschaftler*innen des ISOE Praxisakteure aus Unternehmen, Politik, Verwaltung und weiteren Organisationen ein, um ihre Erfahrungen, Perspektiven und Herausforderungen in der transdisziplinären Forschung gemeinsam zu diskutieren. Ziel ist es, die Verständigung über Erwartungen und Anforderungen zu fördern und so zukünftige Kollaborationen zu unterstützen.

Das ISOE beteiligt sich zudem am jährlichen s:ne-Symposium in Darmstadt. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf transformativer Forschung (tF), die nach neuen Arbeitswegen sucht, um spezifisches Wissen gesellschaftlicher Akteure in Forschungsprozesse zu integrieren. Das tF-Symposium 2021 „Vom Experiment in den Mainstream“ mit Wissenschaftler*innen des ISOE befasst sich mit der Frage, wie sich Experimentierräume mit Akteuren aus Wissenschaft und Praxis hierfür so aufbauen lassen, dass es gelingt, reale Entwicklungsprozesse in Richtung einer Nachhaltigen Entwicklung zu befördern.

Alle Veranstaltungen sind Teil der Darmstädter Tage der Transformation, bei denen sich die Schader-Stiftung mit Kooperationspartnern aktuellen Fragen zu gesellschaftlichen Transformationsprozessen in Richtung einer nachhaltigen Zukunft widmet. Sie finden vom 15. bis 19. März 2021 digital im Schader-Forum in Darmstadt im Kontext des Projekts „Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung (s:ne)“ statt, ein von der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ gefördertes Vorhaben der Hochschule Darmstadt. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist kostenfrei. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden Sie unter www.schader-stiftung.de/tagedertransformation.


Online-Workshop
Navigating the Infodemic. Wissenschaftskommunikation heute: Weniger ist mehr!
17. März 2021, 10:00–13:00 Uhr
#NavigatingInfodemic

Online-Workshop 
Praxisakteure in der transdisziplinären Forschung
17. März 2021, 14:30–17:00 Uhr

Fachtagung
tF-Symposium 2021: Vom Experiment in den Mainstream
18. März 2021, 9:00–16:30 Uhr


Ansprechpartnerin:

Dr. Nicola Schuldt-Baumgart
Tel. +49 69 707 6919-30
 
www.isoe.de  

Pressekontakt:

Melanie Neugart
Tel. +49 69 707 6919-51
 
www.isoe.de