Forschungsprojekt Sanieren 60plus

Zielgruppengerechte Ansprache für energieeffizientes und sicheres Wohnen im Alter

Energetische Sanierung, seniorengerechte Wohnraumanpassung, Sicherheit und Einbruchschutz: Für ältere Menschen, die eine Wohnung oder ein Haus besitzen, sind dies wichtige Aspekte, wenn sie über das Wohnen im Alter nachdenken. Bislang fehlte dazu ein Beratungsangebot aus einer Hand. Das Forschungsprojekt „Sanieren 60plus“ unter der Leitung des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung hat diese Themen miteinander verknüpft und zielgruppengerecht für über 60-jährige Eigentümerinnen und Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern und Wohnungen aufbereitet. Das Projektteam hat dafür einen Kommunikations- und Beratungsansatz entwickelt. Wie ältere Hauseigentümer*innen richtig angesprochen werden können, zeigt jetzt eine Informationsbroschüre. 

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Seniorenpaar (©gradyreese/istockphoto)
Seniorenpaar (©gradyreese/istockphoto)

Über ein Drittel aller Eigentümerinnen und Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern in Deutschland sind 60 Jahre und älter. Ihre Häuser sind oft in den 1960er und 1970er Jahren gebaut und mit Blick auf die Energieeffizienz sanierungsbedürftig. Um Klimaschutzziele zu erreichen, sind ältere Hauseigentümer*innen daher eine wichtige Zielgruppe. Doch vor einer umfangreichen Sanierung schrecken viele zurück, entweder, weil ihnen der Aufwand zu groß erscheint oder ihnen die notwendigen Informationen fehlen. 

Unter der Leitung des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung und in Kooperation mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), co2online, Bremer Energie-Konsens GmbH und der Klimaschutzagentur Region Hannover hat der Projektverbund „Sanieren 60plus“ sich damit beschäftigt, wie diese Altersgruppe gezielt angesprochen und für energieeffiziente Maßnahmen im Haus motiviert werden kann und welche Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Umsetzung notwendig sind.

Beratung zu Sanierung, Barrierefreiheit und Sicherheit aus einer Hand

Die Ergebnisse zeigen, dass eine Beratung, die neben einer energetischen Sanierung auch altersgerechtes Wohnen und Sicherheit berücksichtigt, dem Bedürfnis älterer Eigenheimbesitzer*innen gerecht wird. „Die Verbindung von Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Einbruchschutz wird von der Zielgruppe 60plus prinzipiell positiv bewertet“, sagt ISOE-Projektleiter Immanuel Stieß. „Eine Orientierungsberatung, die diese Themen abdeckt, bietet einen niederschwelligen Einstieg in die Beschäftigung mit der energetischen Sanierung und kann vorhandene Unsicherheiten und Vorbehalte abbauen.“ 

Die Broschüre des Forschungsprojektes Sanieren 60plus „Ältere Hauseigentümer*innen zielgruppengerecht ansprechen: energieeffizient, komfortabel und sicher wohnen im Alter“ fasst die wichtigsten Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Projekt für die praktische Umsetzung zusammen. Zunächst wird die Zielgruppe der über 60-jährigen Eigenheimbesitzer*innen hinsichtlich ihrer Wohnbedürfnisse und ihrer typischen Motive und Barrieren in Bezug auf eine Sanierung charakterisiert. Eine Argumentationshilfe erläutert, mit welchen Themen und Argumenten Vorbehalte gegenüber einer Sanierung abgebaut werden können. Eine Übersicht zeigt, wie Maßnahmen zu Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Einbruchschutz sinnvoll miteinander verknüpft werden können. Schließlich geht die Broschüre darauf ein, mit welchen Angeboten die Zielgruppe erreicht werden kann und welche Wege zur Ansprache geeignet sind.

Das Forschungsprojekt „Sanieren 60plus“ wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) innerhalb der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.

Zur Broschüre

https://www.unser-haus-sanieren.de/fileadmin/uh/sanieren-60plus-broschuere.pdf