Wasser im Anthropozän – Der Einfluss des Menschen auf den natürlichen Wasserkreislauf

Das populäre Bild vom natürlichen Wasserkreislauf funktioniert im Anthropozän, dem Zeitalter des Menschen, nicht mehr. Demographische und ökonomische Entwicklungen, aber auch der Klimawandel haben diesen Kreislauf verändert. Dies zeigt sich unter anderem an großräumig veränderten Niederschlagsmustern, sinkenden Grundwasserspiegeln und einer veränderten chemischen Zusammensetzung von Wasserkörpern. Gleichzeitig ist die Verfügbarkeit von Wasser in guter Qualität und ausreichender Menge für eine nachhaltige Entwicklung von Gesellschaften unabdingbar. 

Die „Soziale Hydrologie“ versucht den natürlichen Wasserkreislauf als ein vom Menschen signifikant beeinflusstes System neu zu verstehen. Sie zeigt damit enge Bezüge zur Sozialen Ökologie: Beide Ansätze integrieren gesellschaftliche Prozesse als wichtige Steuergrößen der Wasserressourcen in ihrer Forschung – dabei spielen materielle wie symbolische Ebenen eine Rolle. 

Im Rahmen ihres Vortrags zeichnen die Wissenschaftler des Frankfurter ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung die Debatte um das Anthropozän nach und zeigen am Beispiel nationaler und internationaler Forschungsprojekte den Einfluss des Menschen auf den natürlichen Wasserkreislauf. Im Anschluss an den Vortrag soll in einem gemeinsamen Gespräch die Frage diskutiert werden, ob und wie eine nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen aussehen kann und welche konkreten Gestaltungsmöglichkeiten hier bestehen.


Vortragende: Dr. Robert Lütkemeier und Dr. Stefan Liehr

Datum: 20.05.2020, 18:30 –19:30 Uhr

Veranstaltungstyp: Online-Seminar

Veranstalter: ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung in Kooperation mit Prof. Dr. Birgit Blättel-Mink, Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Soziologie