Capital4Health – Transdisziplinär forschen für die Gesundheitsvorsorge

Kind in Turnhalle (©kristall/Fotolia)

Viele Krankheiten, die beispielsweise auf Fehlernährung und Bewegungsmangel zurückzuführen sind, können durch Prävention und Gesundheitsförderung verhindert oder jedenfalls gelindert werden. Die partizipative Gesundheitsforschung greift diesen Gedanken auf und ergänzt ihn um einen transdisziplinären Ansatz: Unterschiedliche medizinische und sportwissenschaftliche Disziplinen sowie Expert*innen des Gesundheitswesens entwickeln gemeinsam mit Zielgruppenvertreter*innen Vorsorgemaßnahmen. 

Hintergrund

Capital4Health untersuchte in der ersten Projektphase (2015–2018), wie gesündere und bewegungsaktivere Lebensstile durch die Erweiterung der Handlungs- und Erkenntnismöglichkeiten (sog. Capabilities) bestimmter Zielgruppen (Kita, Schule, Ausbildung und ältere Männer) gefördert werden können. Zudem wurde untersucht, wie ein Wissensaustausch zwischen Forschenden, Mittlerpersonen (aus Gesundheitswesen, Pädagogik, Pflege) und den Zielgruppen gelingen kann. In der zweiten Phase werden nun übergreifende Erkenntnisse aus den Teilprojekten identifiziert sowie deren Übertragbarkeit auf andere Kontexte ausgearbeitet. Das ISOE begleitet die Theorie- und Modellbildung sowie die Umsetzung des transdisziplinären Ansatzes und die integrative Methodenentwicklung. Es führt Fortbildungen für die beteiligten Wissenschaftler*innen durch und unterstützt Publikationen der transdisziplinär erarbeiteten Inhalte. 
ISOE-Wissenschaftler Matthias Bergmann wurde im Dezember 2018 vom Internationalen Wissenschaftlichen Beirat des Projekts zum Vorsitzenden ernannt.

Forschungsansatz

Der Forschungsverbund „Capital4Health – Capabilities for Active Lifestyles. An interactive knowledge-to-action research network for health promotion“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Untersuchungsbasis bildet das Konzept der ‚Kooperativen Planung‘. Darin kommt ein transdisziplinärer Ansatz zum Zuge, der anerkennt, dass neben der Wissenschaft auch Vertreter*innen aus den Zielgruppen, von den sogenannten ‚Professionals‘ (Lehrer*innen, Ausbilder*innen, Betriebsärzt*innen etc.) sowie aus der Gesundheitspolitik und nachgeordneten Behörden einbezogen werden müssen. In einem gemeinsamen Planungsvorgang werden die Untersuchungsfragen und -ziele erarbeitet und partizipativ geforscht.

Projektpartner

Institut für Sportwissenschaft und Sport der Universität Erlangen

Förderung

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Publikationen

Abu-Omar, Karim/Johanna Popp/Matthias Bergmann/Sven Messing/Maike Till/Peter Gelius (2023): Gesundheitsförderung im Reallabor?. Prävention und Gesundheitsförderung

Rütten, Alfred/Annika Frahsa/Thomas Abel/Matthias Bergmann/Evelyne de Leeuw/David Hunter/Maria Jansen/Abby King/Louise Potvin (2017): Co-producing active lifestyles as whole-system-approach: theory, intervention and knowledge-to-action implications. Health Promotion International

Laufzeit

02/2018 – 01/2021