AQUA-Hub India – Water Innovation Hubs und smartes Wassermonitoring
Für die indischen Städte Coimbatore und Solapur trägt der Aufbau von Water Innovation Hubs als Netzwerk- und Projektzentren zur nachhaltigen Entwicklung vor Ort und zur Verstetigung der deutsch-indischen Zusammenarbeit im Wassersektor bei. Darin eingebundene Demonstrationsprojekte fördern ganz konkret den Technologietransfer, wie die beispielhafte Pilotierung von Systemen zum Smart Water Quality Monitoring in den beiden Städten zeigt. So kann partnerschaftliche Zusammenarbeit in Verbindung mit innovativen, digitalen Technologien einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Wassersicherheit in Indien leisten.
Forschungsansatz
AQUA-Hub adressiert die in vorangegangenen Forschungsprojekten identifizierten, lokalen Bedarfe im indischen Wassersektor sowie die Herausforderungen der deutschen Wasserbranche, auf dem indischen Markt Projekte, Beziehungen und Geschäfte aufzubauen. In zwei Smart Cities, Coimbatore (Tamil Nadu) und Solapur (Maharashtra), werden Water Innovation Hubs realisiert und von Pilotierungsmaßnahmen deutscher Messtechnik zur Wasserqualitätsüberwachung begleitet. Eine mit den Hubs verbundene lokale Präsenz ist von großer Bedeutung für die Beziehungen und den Informationsaustausch zwischen den deutschen und indischen Akteuren. Neben Netzwerkaktivitäten und der Vermittlung von Geschäftspartnern erfüllen die Hubs die Funktion von Projektzentren zur Realisierung von Demonstrationsvorhaben. Diese Demonstrationen sind von den lokalen Akteuren formulierte Bedarfe und werden von der deutschen Wasserbranche durch Wissen und Technologie unterstützt. Die im Vorhaben vorgesehene Pilotierung zur Wasserqualitätsüberwachung bietet somit die Gelegenheit, diesen Bedarfen mit überschaubaren Investitionen und Risiken nachzukommen. Sie schafft auch die Grundlagen für eine bessere Datenverfügbarkeit vor Ort und stellt einen Ausgangspunkt für Maßnahmen zur Erfüllung von Umweltzielen und für zukünftigen Technologietransfer dar. Über eine Weiterentwicklung der Water Innovation Hubs mit zusätzlichen Angeboten soll schließlich ein nachhaltiges, finanziell tragfähiges und übertragbares Format geschaffen werden. AQUA-Hub leistet damit einen Betrag zu den SDG 3 (Gesundheit), 6 (Wasser), 9 (Innovation), 11 (Nachhaltige Städte) und 17 (Partnerschaft).
Das ISOE verantwortet in AQUA-Hub für den Standort Coimbatore die Koordination der Aktivitäten zum Aufbau des Water Innovation Hub und der Pilotierung eines Demonstrationsvorhabens. Coimbatore ist eine von drei indischen Städten, die im Rahmen der deutsch-indischen Zusammenarbeit von Deutschland in der Umsetzung der Smart-Cities-Pläne unterstützt wird. Mit dem Demonstrationsvorhaben soll eine Wasserqualitätsüberwachung von Oberflächengewässern initiiert werden. Das Projekt befördert damit die Bestrebungen vor Ort zur Renaturierung der im Stadtgebiet liegenden Seen und verbessert eine Bewertung der Wirksamkeit von diesbezüglichen Maßnahmen. Das ISOE wertet die Erkenntnisse aus den Prozessen aus und leitet gemeinsam mit den Projektpartnern Handlungsempfehlungen für eine bedarfsorientierte Verbreitung der Ergebnisse ab.
Hintergrund
Indien ist mit seinen aktuell rund 1,4 Mrd. Einwohnern auf dem Weg, das bevölkerungsreichste Land der Erde zu werden. Gleichzeitig wächst seine Wirtschaft weiterhin schnell. Der Ausbau der Infrastruktur kann mit diesem Wachstum zumeist nicht Schritt halten. Gerade grundlegende Dienstleistungen wie Wasserversorgung und Abwasserentsorgung werden in vielen Städten den Anforderungen nicht mehr gerecht. Indiens Städte stehen daher vor der komplexen Aufgabe, dem Infrastrukturbedarf schnell wachsender Räume nachzukommen. Wasserknappheit, unzureichende Abwassereinigung sowie mangelnder Zugang und Kenntnisse über technologische Lösungen stellen die indische Wasserwirtschaft vor große Herausforderungen. Gleichzeitig verfügen viele deutsche Akteure über Wissen und spezialisierte Technologien, die bei der Bewältigung einen Beitrag leisten können. Eine verbesserte Zusammenführung dieser Technologien mit den Bedarfen vor Ort bietet große Potenziale, einen Beitrag für die Bewältigung der Herausforderungen im indischen Wassersektor zu leisten.
Weitere Informationen
Forschungs- und Projektpartner
- Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB, Stuttgart (Koordination)
- Landesagentur Umwelttechnik BW GmbH (UTBW), Stuttgart
Praxispartner
- Let’s Bridge IT Ltd
- NIVUS GmbH
- ribeka GmbH
- trAIDe GmbH
Förderung
Das Projekt „AQUA-Hub: Verstetigung der deutsch-indischen Zusammenarbeit durch Water Innovation Hubs und smartes Wassermonitoring“ wird durch das Förderprogramm „Exportinitiative Umweltschutz“ (EXI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert.
Publikationen
Prakash, Sreya/Stefan Liehr/Marc Beckett/Marius Mohr (2023): Decentralizing for the Future. Water Innovation Hub Coimbatore - HubPost, 6. Coimbatore, Frankfurt am Main, Stuttgart
Prakash, Sreya/Stefan Liehr/Marc Beckett/Marius Mohr (2023): The Predicament of Industrial Wastewater. Water Innovation Hub Coimbatore - HubPost, 5. Coimbatore, Frankfurt am Main, Stuttgart
Prakash, Sreya/Stefan Liehr/Marc Beckett/Marius Mohr (2022): Smart Monitoring for Smart Management. Water Innovation Hub Coimbatore - HubPost, 4. Coimbatore, Frankfurt am Main, Stuttgart
Prakash, Sreya/Stefan Liehr/Marc Beckett/Marius Mohr (2022): Championing the Rejuvenation. Water Innovation Hub Coimbatore - HubPost, 3. Coimbatore, Frankfurt am Main, Stuttgart
Prakash, Sreya/Stefan Liehr/Marc Beckett/Marius Mohr (2022): The Slow Death of the Lakes. Water Innovation Hub Coimbatore - HubPost, 2. Coimbatore, Frankfurt am Main, Stuttgart
Prakash, Sreya/Stefan Liehr/Marc Beckett/Marius Mohr (2022): Coimbatore's Lakes - An Introduction. Water Innovation Hub Coimbatore - HubPost, 1. Coimbatore, Frankfurt am Main, Stuttgart
Laufzeit
Methoden
Impact AssessmentVerwandte Projekte
- Abschätzung des Potenzials für die Nutzung von Betriebswasser in Frankfurt am Main
- Anwendungsplattform zur automatisierten Prognose des Tageswasserbedarfs in Hamburg
- AquaticPollutantsTransNet – Wissenstransfer zur Reduzierung von Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf
- Begleitforschung für die Grundwassererschließung am Standort „Heiliger Born“
- BioFAVOR II – Recycling von Fäkalien aus dezentralen Quellen im Low-Tech-Verfahren
- CapTain Rain – Wassersammlung und -ableitung bei Starkregenereignissen in Jordanien
- CuveWaters – Integriertes Wasserressourcen-Management in Namibia
- Effizienter Einsatz von Mitteln aus der Hessischen Grundwasserabgabe
- Elimination von Spurenstoffen in Kläranlagen
- EPoNa – Wasserwiederverwendung im Norden Namibias
- Evaluation des International Water Stewardship Programms (IWaSP)
- gwTriade – Integratives Monitoring der Grundwasserqualität
- HypoWave – Neue Wege zur Abwasserwiederverwendung in der Landwirtschaft
- HypoWave+ – Implementierung eines hydroponischen Systems zur nachhaltigen Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft
- INTAFERE – Integrierte Analyse von mobilen, organischen Fremdstoffen in Fließgewässern
- Integriertes Wasserressourcen-Management in Isfahan/Iran
- IntenKS – Intensivierung der Klärschlammbehandlung zur energetischen und stofflichen Nutzung in China
- INTERESS-I – Integrierte Strategien zur Stärkung urbaner blau-grüner Infrastrukturen
- Klassifikation der Verbrauchsstellen im Versorgungsgebiet von HAMBURG WASSER
- Kompetenzatlas Wassertechnologie und Wassermanagement in Hessen
- KREIS – Innovative Stadtentwässerung in der Jenfelder Au
- Leitbild IWRM – Wasserressourcenmanagement für die Metropolregion Rhein-Main
- LiveSewer – KI-basiertes Abwassermonitoring
- Marktöffnung in der Trinkwasserversorgung
- Masterplan „Zukunftssichere Trinkwasserversorgung im Saarland 2040“
- MORE STEP – Mobilität im Wandel: Nachhaltige Entwicklung des mongolischen Steppenökosystems (Phase II)
- MULTI-ReUse – Modulares Aufbereitungssystem zur Wasserwiederverwendung
- Nachhaltigkeitsleistungen von Wasserversorgungsunternehmen
- NaCoSi – Nachhaltigkeitscontrolling in der Siedlungswasserwirtschaft
- netWORKS – Sozial-ökologische Regulation netzgebundener Infrastruktursysteme
- netWORKS 2 – Transformationsmanagement für eine nachhaltige Wasserwirtschaft
- netWORKS 3 – Nachhaltige Konzepte für die kommunale Wasserwirtschaft
- netWORKS 4 – Resilient networks: Beiträge städtischer Versorgungssysteme zur Klimagerechtigkeit
- netWORKS 4 – Resilient networks: Beiträge städtischer Versorgungssysteme zur Klimagerechtigkeit (Anschlussprojekt)
- Neue Perspektiven für die Renaturierung von Bächen und Flüssen
- NiddaMan – Nachhaltiges Wasserressourcen-Management im Einzugsgebiet der Nidda
- P-Net – Regionales Netzwerk für ein ressourceneffizientes Phosphormanagement
- PLASTRAT – Verminderung von Plastikeinträgen in Seen und Fließgewässer
- PlastX – Mikroplastik in Fließgewässern
- PlastX – Plastikabfälle in Meeren und Ozeanen
- Privatisierung in der Wasserwirtschaft
- Regenwasserversickerung in Wiesbaden
- Regionale Nachhaltigkeit in Wasserwirtschaft und Landschaftsgestaltung
- regulate – Nachhaltiges Management von Grundwasser in Europa
- SASSCAL – Forschungsinfrastruktur in Afrika
- SASSCAL – Wasserbezogene Risiken im südlichen Afrika
- SAUBER+ Innovative Konzepte für Abwasser aus Einrichtungen des Gesundheitswesens
- SCIP Plastics – Die Abfallvermeidung in Khulna stärken und die marine Plastikverschmutzung reduzieren
- Semizentral – Infrastrukturen für schnell wachsende Städte der Zukunft
- Smart Water Future India: Intelligentes Wassermanagement für Indiens Städte
- start – Strategien zum Umgang mit Arzneimittelwirkstoffen im Trinkwasser
- start2 – Strategien zum Umgang mit hormonell wirksamen Agrarchemikalien
- Stoffflüsse umweltrelevanter chemischer Stoffe: Produktliniencontrolling
- Strukturkonzept Trinkwasserversorgung Magdeburg
- TransRisk – Schadstoffe als Risiko im Wasserkreislauf
- TRAPA India – Transitionswege zur Lösung der Abwasserproblematik in indischen Städten
- Trinkwassertagesbedarf – Prognosemodell für Hamburg
- Umweltrisiken und Arzneimittel: Schlüsselrolle der Apotheken
- Wasser 2050 – Chancen für die deutsche Wasserwirtschaft
- Wasserbedarfsprognose 2030 (Basisjahr 2005) für Hamburg
- Wasserbedarfsprognose 2045 (Basisjahr 2011) für Hamburg
- Wasserbedarfsprognose 2050 (Basisjahr 2017) für Hamburg
- Wasserbedarfsprognose 2050 (Basisjahr 2019) für den WBV Harburg
- Wasserbedarfsprognose 2050 (Basisjahr 2020) für Hamburg
- Wasserkreislauf und urban-ökologische Entwicklung
- Wasserwirtschaftliche Proxies und Szenarien für die Entwicklung des Wasserbedarfs
- Weschnitz Dialog: Kommunikation und Beteiligung beim Management von Renaturierungsmaßnahmen entlang der Weschnitz
- Wissenschaftliche Begleitung der Umfrage 2021 zum Wasserverbrauch in Hamburg
- Wissenschaftliche Begleitung des Projekts „Smartes Wassermanagement“ in Frankfurt
- Zustand unserer Wasserressourcen heute und in Zukunft