IntenKS – Intensivierung der Klärschlammbehandlung zur energetischen und stofflichen Nutzung in China

Räumer im Nachklärbecken mit Blick auf Faultürme in der Kläranlage (©Werner/AdobeStock)

Bei der Abwasserreinigung fällt Klärschlamm an. Die hygienische und sichere Entsorgung von Abwasser stellt insbesondere schnell wachsende urbane Regionen vor große Herausforderungen. Das ISOE untersucht in dem Forschungsprojekt „IntenKS“ aktuell vorherrschende Hemmnisse zu einer verbesserten Klärschlammverwertung in China. Im bevölkerungsreichsten Land der Erde wird Klärschlamm bislang größtenteils nahezu unbehandelt deponiert. Für eine bestmögliche Wirkung der bestehenden Regulierungen zur Klärschlammverwertung werden die Akzeptanzbedingungen der chinesischen Akteure erarbeitet. Ziel des Forschungsprojekts ist die Entwicklung eines ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Konzepts zur optimierten stofflichen und energetischen Verwertung von Klärschlamm in China.

Forschungsansatz

Das Forschungsteam des ISOE koordiniert die sozio-ökonomische Bewertung der bestehenden Klärschlammverwertung in China ausgehend von einem Versuchsstandort in Shanghai. Von besonderem Interesse sind dabei die bestehenden Praktiken im Umgang mit Klärschlamm und vorherrschende Hemmnisse zur Implementierung von Innovationen sowie deren Gründe. Das Projekt verfolgt dabei einen transdisziplinären Forschungsansatz. In Expertengesprächen und Workshops mit chinesischen und deutschen Akteuren (u.a. Betreiber, Behörden, Unternehmen der Wasserwirtschaft, Wissenschaft, Entwicklungszusammenarbeit) sollen Innovationshemmnisse identifiziert und Handlungsoptionen zur Überwindung von Konfliktpotenzialen erarbeitet werden. So können Rückschlüsse für ein nachhaltiges Konzept zur verbesserten Klärschlammverwertung gezogen werden. 

Hintergrund 

Eine unsachgemäße Entsorgung von Klärschlamm kann Schadstoffe freisetzen, Infektionen auslösen und lässt Gesundheitsrisiken für Menschen entstehen. Gerade in den dicht besiedelten Regionen Chinas ist es wichtig, dass Klärschlamm im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens optimal verwertet wird. Es ist das Ziel, die Entsorgungssituation zu verbessern und gleichzeitig die Verwertung der im Klärschlamm enthaltenen Stoffe und Energie zu ermöglichen. 

Forschungs- und Projektpartner

  • Technische Universität Darmstadt, Institut IIWAR, Fachgebiet Abwassertechnik
  • Technische Universität Braunschweig, Institut für Siedlungswasserwirtschaft 
  • Tongji Universität Shanghai

Praxispartner

  • Aqseptence Group GmbH
  • HST Systemtechnik GmbH & Co. KG
  • Oswald Schulze Umwelttechnik GmbH

Förderung 

Das Projekt „IntenKS – Intensivierung der Klärschlammbehandlung zur energetischen und stofflichen Nutzung in China unter Einsatz thermaler Verfahren“ wird innerhalb der Förderrichtlinie „CLIENT II – Internationale Partnerschaften für nachhaltige Innovationen“ im Rahmenprogramm „Forschung für nachhaltige Entwicklung (FONA)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Publikationen

Rohrbach, Michaela/Martin Zimmermann (2023): Improving sewage sludge treatment and utilisation in China: a German perspective on barriers to and measures for the dissemination of innovative technologies. H2Open Journal

Rohrbach, Michaela/Martin Zimmermann (2021): Hürden und Handlungsmöglichkeiten für einen nachhaltigen Umgang mit Klärschlamm in China. gwf-Wasser/Abwasser 162 (12), 77-83

Infografik

Thermal processes for sewage sludge treatment

Laufzeit

01/2019 – 12/2022