TransRisk – Schadstoffe als Risiko im Wasserkreislauf

In TransRisk erforschen die WissenschaftlerInnen, wie Risiken charakterisiert, kommuniziert und minimiert werden können, die durch neue Schadstoffe und Krankheitserreger im Wasserkreislauf entstehen.

Forschungsansatz

In TransRisk entwickelt das Projektteam ein Risikomanagementsystem für den Umgang mit neuen, von Menschen in den Wasserkreislauf eingetragenen Schadstoffen und Krankheitserregern. Dazu gehören zum Beispiel Pflanzenschutzmittel, Tenside, Arzneimittel, Hormone oder kosmetische Zusatzstoffe. Das ISOE untersucht sozialwissenschaftlich-empirisch, wie Risiken in der Bevölkerung wahrgenommen und verarbeitet werden.

Risikocharakterisierung

In einem ersten Schritt erfasst das Projektteam toxikologisch relevante Schadstoffgruppen und deren Wirkungen. Daraus entwickeln sie ein Konzept zur Risikocharakterisierung. Das Projektteam charakterisiert auch solche Schadstoffe, die nur in geringen Konzentrationen vorkommen. Denn schon geringe Schadstoffkonzentrationen können zur Ausbildung von Resistenzen bei Krankheitserregern führen.

Risikominimierung

Um die Risiken zukünftig zu minimieren, bewerten die WissenschaftlerInnen zum einen, welche Maßnahmen schon an den Eintragsquellen sinnvoll sind. Zum anderen untersuchen sie unterschiedliche Verfahren der kommunalen Abwasserreinigung. Dabei vergleichen sie etablierte Verfahren mit innovativen Ansätzen. Außerdem erproben sie das zuvor entwickelte Konzept zur Risikocharakterisierung im Wasserkreislauf des Donaurieds.

Risikokommunikation

Das ISOE untersucht mit Methoden der empirischen Sozialforschung, wie Risiken von den Menschen in der Beispielregion Donauried wahrgenommen werden. Dabei interessiert insbesondere, welche Rolle unterschiedliche Lebensstile dabei spielen. Auf Grundlage der lebensstilspezifischen Risikowahrnehmungsmuster identifizieren die WissenschaftlerInnen unterschiedliche Zielgruppen und potenzielle Multiplikatoren für die Risikokommunikation. Darauf aufbauend erarbeiten sie ein zielgruppenspezifisches Kommunikationskonzept. Die Risikokommunikation soll die Menschen für das Thema sensibilisieren und eine Verhaltensänderung unterstützen.

Projektpartner

  • Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz (Koordination)
  • Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Technische Universität Dresden
  • Technische Universität Darmstadt
  • Ludwig-Maximilians-Universität München
  • Technische Universität Berlin
  • Karlsruhe Institut für Technologie (KIT)

Praxispartner

  • Landeswasserversorgung Langenau in der Donau-Ried-Region, Baden-Württemberg
  • ECT Oekotoxikologie GmbH, Flörsheim
  • Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin
  • ITT Water & Wastewater Herford AG
  • Stulz-Planaqua GmbH, Bremen
  • Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA)

Förderer

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt „TransRisk – Charakterisierung, Kommunikation und Minimierung von Risiken durch neue Schadstoffe und Krankheitserreger im Wasserkreislauf“ innerhalb des BMBF-Schwerpunktes „Risikomanagement von neuen Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf“ (RiSKWa).

Publikationen

Götz, Konrad/Audrey Courtier/Melina Stein/Linda Strelau/Georg Sunderer/Rodrigo Vidaurre/Martina Winker/Benoit Roig (2019): Risk Perception of Pharmaceutical Residues in the Aquatic Environment and Precautionary Measures. In: Roig, Benoit/Karine Weiss/Véronique Thireau (Hg.): Management of Emerging Public Health Issues and Risks. Multidisciplinary Approaches to the Changing Environment. London: Academic Press, 189-224

Götz, Konrad/Georg Sunderer/Barbara Birzle-Harder (2015): Schlussbericht des ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung: Projekt TransRisk. Medieninhaltsanalyse. Repräsentativuntersuchung zu Medikamentenrückständen im Wasser. Zielgruppenmodell.Frankfurt am Main

Sunderer, Georg/Konrad Götz/Karoline Storch (2014): Medieninhaltsanalyse zu anthropogenen Spurenstoffen im Wasser. Ergebnisse aus dem Projekt TransRisk. Unter Mitarbeit von Stefanie Hagenkamp. ISOE-Studientexte, 21. Frankfurt am Main: ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung

Laufzeit

11/2011 – 04/2015