Wassersicherheit in Hessen

ISOE ist Partner im Kompetenzzentrum Wasser Hessen 

Die Wasserwirtschaft in Hessen steht insbesondere durch den Klimawandel vor großen Herausforderungen. Um auch zukünftig die Wasserversorgung nachhaltig zu sichern, vernetzt das Land im Kompetenzzentrum Wasser Hessen (KWH) Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie Umweltministerium, Landesämter und Regierungspräsidien. Auch das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung bringt als unabhängiges Institut der Nachhaltigkeitsforschung seine Expertise im Wassersektor ein. Die hessische Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) hat das an der Goethe-Universität Frankfurt ansässige Kompetenzzentrum am 11. Dezember 2023 eröffnet. 

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Ziel des neuen Kompetenzzentrums Wasser Hessen ist, Probleme in der Wasserversorgung systematisch zu lösen und wissenschaftliche Erkenntnisse schneller in die wasserwirtschaftliche Praxis zu überführen. Dazu vernetzen sich regionale Akteure aus Wissenschaft und Bildung, Verwaltung, Politik und Wasserwirtschaft. Wie alle Bundesländer steht auch das Land Hessen mit Blick auf das Management seiner Wasserressourcen vor großen Herausforderungen, gleich mehrere tiefgreifende Veränderungen erhöhen den Druck auf den Wassersektor. Dazu gehören etwa die häufiger werdenden Extremwetterereignisse infolge des Klimawandels. Anhaltende Dürren schädigen Ökosysteme und führen schon jetzt zu Wasserstress und zu Konkurrenzen um die Nutzung der Ressource – dabei werden allein die Wasserbedarfe der Landwirtschaft künftig noch weiter steigen. Die zunehmenden Hitzeperioden sind auch eine Herausforderung für Wasserbetriebe, die in Zeiten von Spitzenbedarfen an ihre Versorgungsgrenzen kommen. 

Die Veränderungen zeigen sich auch an den mitunter folgenschweren Starkregenereignissen, die Schäden an Gebäuden und Infrastrukturen nach sich ziehen. Zudem setzen der demografische Wandel und sich verändernde Nutzungspraktiken der Wasserwirtschaft zu: Die wachsenden Bevölkerungszahlen in den Ballungsräumen führen zu einem steigenden Wasserbedarf in den kommenden Jahren. Die Abnahme der Bevölkerung in Teilen des ländlichen Raums dagegen haben steigende Kosten für die Bereitstellung einer ausreichenden Wasser- und Abwasserinfrastruktur zur Folge. Wasserver- und -entsorger haben darüber hinaus mit anthropogenen – also von Menschen gemachten – Einträgen von Spurenstoffen im Wasserkreislauf zu kämpfen. Rückstände von Arzneimitteln, Pflanzenschutzmitteln und anderen Chemikalien können schon in geringen Konzentrationen Folgen für die Umwelt und die Gesundheit haben.

Forschung und Beratung des ISOE: Weitreichende Expertise im Fachgebiet Wasser

Angesichts dieser Herausforderungen und damit verbundener Zielkonflikte zwischen Schutz und Nutzung der Ressource Wasser sind innovative und nachhaltige Umsetzungslösungen für die vielen beteiligten Akteure zu suchen und zu finden. Hessen geht diese Herausforderungen durch eine Stärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit von Wissenschaft, Verwaltung, Politik, Praxis und Bildung an: Am Montag, den 11. Dezember 2023 eröffnete Umweltministerin Priska Hinz das Hessische Kompetenzzentrum Wasser (KWH), in dem das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV), das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), die Regierungspräsidien, alle hessischen Universitäten, viele hessische Hochschulen sowie die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung ihre jeweilige Expertise einbringen und kooperieren werden. 

Das ISOE in Frankfurt am Main kann aufgrund einer Vielzahl an Forschungs- und Beratungsprojekten seit seiner Gründung im Jahr 1989 auf eine weitreichende Expertise zu Fragen des Wasserressourcenmanagements, Wasserinfrastrukturen, wasserbezogenen Risiken und Wasserbedarfsprognosen zurückgreifen. Gemeinsam mit 16 weiteren Akteuren des Kompetenzzentrums unterstützt das ISOE von nun an das Land Hessen darin, den Klimaplan und den Zukunftsplan Wasser umzusetzen, die notwendigen Anpassungen an den Klimawandel zu begleiten und dabei neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und innovative Lösungen zu berücksichtigen. Eine solche Bündelung der hessischen Wasserkompetenz eröffnet neue Perspektiven für die Durchführung von angewandten Forschungsprojekten zu in Hessen relevanten Themen für ein nachhaltiges Management der Ressource Wasser, einschließlich der Vermittlung von entsprechenden Kompetenzen, sowie für die Politikberatung. 

Über das Kompetenzzentrum Wasser Hessen (KWH)

Als hessisches Kompetenzzentrum Wasser ist das KWH ein Bindeglied zwischen Akteuren im Wasserbereich aus Wissenschaft, Verwaltung, Politik, Bildung und wasserwirtschaftlicher Praxis. Das KWH wird auch mit assoziierten Partnern kooperieren. Dies können nichtbehördliche Organisationen, Vereine oder im Wassersektor tätige Unternehmen sein. Ein Kooperationsvertrag regelt die künftige Zusammenarbeit der institutionellen Partner:

  • Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
  • Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie
  • Regierungspräsidien Darmstadt, Gießen und Kassel
  • Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Justus-Liebig-Universität Gießen
  • Philipps-Universität Marburg
  • Technische Universität Darmstadt
  • Universität Kassel
  • Hochschule Darmstadt
  • Hochschule Fresenius
  • Hochschule Geisenheim University
  • Hochschule RheinMain
  • Technische Hochschule Mittelhessen
  • Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
  • ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung 


Wissenschaftliche Ansprechpartnerin:

Dr. Martina Winker
Tel. +49 69 707 6919-53
 
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Pressekontakt:

Melanie Neugart
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