Es gibt inzwischen durchaus Fortschritte beim Klimaschutz, viele Bürgerinnen und Bürger setzen bereits Maßnahmen zum Schutz des Klimas im Alltag um. Doch der jüngste Bericht des Klimarats der Vereinten Nationen (IPCC) zeigt eindringlich, dass noch schneller und noch mehr CO₂ eingespart werden muss, damit das 1,5-Grad-Ziel noch erreicht werden kann. Kommunen haben es sich auch in Hessen zur Aufgabe gemacht, die breite Öffentlichkeit für die Notwendigkeit des Klimaschutzes zu gewinnen.
Doch für viele Städte und Gemeinden ist das ein Kraftakt. Praxisakteure und Klimaanpassungsmanager*innen bestätigen, dass immer wieder Situationen auftreten, in denen ihnen selbst wichtiges Wissen für die Vermittlung fehlt, etwa weil die Studienlage zu ganz unterschiedlichen Empfehlungen kommt oder weil schlichtweg Zeit und Kapazitäten fehlen, um das breite Informationsangebot zu sichten.
Blaupausen für passgenaue Transferformate
In dem dreijährigen Forschungsprojekt „WissTransKlima“ soll deshalb erforscht werden, welche Wissensbedarfe und -barrieren bei kommunalen Entscheidungsträgern existieren und wie diese durch einen besseren Wissenstransfer adressiert werden können. Das ISOE hat diese Forschungs- und Praxisarbeit zur Unterstützung hessischer Kommunen mit Jahresbeginn zusammen mit dem Fachzentrum Klimawandel und Anpassung (FZK) aufgenommen.
Das Projektteam verfolgt das Ziel, zunächst ein differenziertes Bild darüber zu erstellen, in welcher Form sich wissenschaftliches Wissen bereits in der kommunalen Praxis wiederfindet und wo es Wissens- wie auch Forschungslücken zur Klimaanpassung gibt. Auf dieser Grundlage werden die ISOE-Expert*innen für Energie und für Wissenstransfer passgenaue Transferangebote für die kommunalen Akteure der Klimaanpassung in Hessen entwickeln. Ziel ist es, Blaupausen zu schaffen, die über den regionalen Fokus hinaus angewendet werden können.
Kommunale Akteure sind zentral für erfolgreiche Maßnahmen der Klimaanpassung
Das Forschungsprojekt WissTransKlima arbeitet dazu eng mit kommunalen Akteuren in Hessen zusammen, unter anderem mit Akteuren aus den sogenannten Klimakommunen. „Sie spielen eine zentrale Rolle im Bereich der Klimaanpassung“, sagt Nicola Schuldt-Baumgart, Leiterin der Wissenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit des ISOE. Zu ihren Aufgaben gehören nicht nur das Erstellen von Risikobewertungen und von Informationen für ihre Region, sie müssen sich für eine gelingende Umsetzung zunächst relevantes Wissen zu Klimaanpassungsmaßahmen aneignen und zielgenau aufbereiten. „Es ist deshalb entscheidend, die kommunalen Akteure gewissermaßen mit an Bord unserer Forschung zu haben“, sagt Schuldt-Baumgart.
Die Besonderheit von WissTransKlima sieht die Expertin für Wissenstransfer in der Verbindung aus der umfangreichen Analyse des jeweiligen Wissenstands und Wissensbedarfs von Kommunen und Akteuren einerseits und dem gezielten Transfer von Wissen andererseits. Das Forschungsteam arbeitet hierfür sowohl mit empirischen Methoden als auch mit partizipativ entwickelten Transferformaten.
Mehr zum Projekt: https://www.isoe.de/nc/forschung/projekte/project/wisstransklima/
Wissenschaftliche Ansprechpartnerin:
Dr. Nicola Schuldt-Baumgart
Tel. +49 69 707 6919-30
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Pressekontakt:
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