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Vorsorge durch gemeinsame Verantwortung: Integrative Strategien zu Risikominderung im chemischen Pflanzenschutz. Eine Handreichung für die Praxis

Seit die ersten synthetischen Pflanzenschutzmittel eingeführt wurden, werden Fluch und Segen des chemischen Pflanzenschutzes kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite hat die Entwicklung immer neuer Wirkstoffe über die Jahrzehnte zu einer erheblichen Steigerung der Ernteerträge verholfen. Inzwischen setzen die meisten Landwirte eine Vielzahl von Pflanzenschutzmitteln ein, um das hohe Ertragsniveau halten zu können. Auf der anderen Seite wurde schon früh erkannt, dass sich die Chemikalien in Nahrungsmitteln, Gewässern und Böden anreichern und dort ein Risiko für Mensch und Umwelt darstellen können. Mit umfassenden rechtlichen Regelungen zur Zulassung und Anwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln wurde in Deutschland schon früh versucht, diesen Risiken zu begegnen. Nicht zuletzt in den aktuellen Debatten um Pestizidrückstände in Obst und Gemüse wurde aber auch immer wieder deutlich, dass sich der Zielkonflikt zwischen Anwendungsinteressen und Schutzanforderungen rechtlich nicht vollständig lösen lässt. Im Zentrum des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten, transdisziplinären Projekts start2 stand daher die Frage: Wie können ergänzend zu rechtlichen Maβnahmen bei der Zulassung Risiken als Folge der bestimmungsgemäβen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln weiter und nachhaltig vermindert werden? Die vorliegende Handreichung gibt konkrete Antworten auf diese Frage. In drei Handlungsfeldern "Entwicklung von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen", "Landwirtschaftliche Pflanzenschutzpraxis" und "Gewässer und Trinkwasserschutz" werden für unterschiedliche Akteure wirksame Maβnahmen zur Risikominderung vorgestellt. In einzelnen Fällen sind die vorgeschlagenen Maβnahmen auf den besseren Umgang mit besonders gefährlichen Stoffen zugeschnitten. Im Fokus des Projekts standen dabei Pflanzenschutzmittel, die möglicherweise Gesundheitsschäden auslösen können, indem sie auf das Hormonsystem wirken. Die Handreichung richtet sich an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Betrieben, Organisationen, Verwaltung und Politik.

Publication Info

Published in

ISOE-Materialien Soziale Ökologie. 33 (2010) Frankfurt am Main: ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung/Forschungsprojekt start2.

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ISBN/ISSN: 1614-8193

Access publication online (isoe.de)

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Keil, Florian (2010): Vorsorge durch gemeinsame Verantwortung: Integrative Strategien zu Risikominderung im chemischen Pflanzenschutz. Eine Handreichung für die Praxis. ISOE-Materialien Soziale Ökologie, 33. Frankfurt am Main: ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung/Forschungsprojekt start2