Unaufhörlich landet Plastikmüll in den Ozeanen, wo er bis in die Tiefen gelangt und Ökosysteme bedroht. Für dieses globale Problem werden inzwischen Lösungen diskutiert – etwa Kunststoffmüll mit erheblichem technischen Aufwand aus den Meeren zu fischen oder die Verschmutzung präventiv mit einem „plastikfreien“ Alltag zu verhindern. Die Kulturwissenschaftlerin Kim De Wolff, die Zusammenhänge zwischen globaler Umwelt und Alltagskulturen, Konsum und Verschwendung erforscht, hält beide Strategien für wenig aussichtsreich.
In der ISOE-Lecture 2020/21 zeigt die US-amerikanische Wissenschaftlerin, warum Lösungen, die allein auf Abfallkontrolle zielen – Kim De Wolff spricht auch von einem „Abfallregime“ – nicht tragfähig sind: Sie betonen die Trennung von Natur und Gesellschaft anstatt die komplexen Zusammenhänge in den Mittelpunkt zu stellen. Voraussetzung ist aus De Wollfs Sicht jedoch, dass die Beziehungen zwischen Natur und Gesellschaft mit in den Blick genommen werden.
Wissenschaftliche Vorlesungsreihe zu Themen der Nachhaltigkeitsforschung
In ihrem wissenschaftlichen Vortrag wird De Wolff eine „Ethik der Verflechtung“ vorstellen und im Rückgriff auf den feministischen neuen Materialismus sowie auf Science and Technology Studies (STS) zeigen, dass eine grundlegende Auseinandersetzung mit der Wirkmächtigkeit von Plastik zu weniger Kunststoffmüll beitragen kann.
Die ISOE-Lecture findet seit 2012 immer im Wintersemester an der Goethe-Universität statt und widmet sich aktuellen Fragen der Nachhaltigkeitsforschung sowie konkreten Beispielen aus Wissenschaft und Forschung. Die Reihe möchte Studierenden und Wissenschaftler*innen sowie der interessierten Öffentlichkeit Denkanstöße geben, wie Übergänge in eine nachhaltige Entwicklung gelingen können und welche Rolle der Hochschule und der Wissenschaft dabei zukommt.
How to Live Responsibly on a Plastic Planet
Dr. Kim De Wolff
Assistant Professor of Environmental Philosophy
University of North Texas, Denton (USA)
25. Februar 2021, 18:00–19:30 Uhr
Online-Veranstaltung
Der Vortrag ist in englischer Sprache.
Anmeldungen mit dem Betreff „ISOE-Lecture“ unter veranstaltungen@isoe.de
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Veranstalter: ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung in Kooperation mit dem Schwerpunkt Industrie- und Organisationssoziologie, Umweltsoziologie, FB 03, Goethe-Universität
Wissenschaftliche Ansprechpartnerin:
Dr. Johanna Kramm
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Pressekontakt:
Melanie Neugart
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