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Forschungsfeld

Transdisziplinarität

Transdisziplinäre Forschung ist zentral für eine transformationsorientierte Nachhaltigkeitsforschung. Denn komplexe Herausforderungen, die mit sozial-ökologischen Transformationen einhergehen, können nicht innerhalb der Grenzen einzelner Disziplinen gelöst werden. Sie erfordern die Zusammenarbeit von Natur-, Sozial-, Technik- und Geisteswissenschaften sowie von Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Das Forschungsfeld „Transdisziplinarität“ zielt darauf ab, Methoden und Konzepte transdisziplinärer Forschung weiterzuentwickeln und ihre Etablierung zu fördern. Dabei konzentrieren wir uns auf konzeptionelle und theoretische Grundlagen, empirische Anwendungsfälle und wissenschaftspolitische Fragen mit dem Ziel, die Qualität und Wirksamkeit transdisziplinärer Forschung zu sichern und ihre gesellschaftliche Relevanz zu stärken.

Unsere Forschung konzentriert sich auf drei Forschungslinien:

Qualitätssicherung in der transdisziplinären Zusammenarbeit

Klassische Evaluationen und Qualitätssicherungsverfahren tragen der Vielfalt transdisziplinärer Forschung nicht ausreichend Rechnung. Unsere Forschung konzentriert sich auf die Entwicklung von Qualitätskriterien für gute transdisziplinäre Praxis. Wir untersuchen relevante Kriterien für Forschende, Förderer und gesellschaftliche Akteure weltweit und berücksichtigen dabei auch Machtverhältnisse, Gerechtigkeit, Wissenstransfer sowie Risiken und Potenziale von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz.

Gesellschaftliche Wirkungen transdisziplinärer Forschung

Für transdisziplinäre Forschung, die über die Projektforschung hinaus gesellschaftliche Lernprozesse gestaltet, ist Wirksamkeit zentral. Wir untersuchen, wie Veränderungsimpulse aus transdisziplinären Prozessen zu umfassenden Transformationen beitragen und wie gesellschaftliche Wirkungen erfasst werden können. Unsere Wirkungsforschung analysiert auch, wie Forschungs- und Experimentierräume zusammenwirken, um Veränderungen zu erproben und zu erfahren.

Transformation des Wissenschaftssystems

Um transdisziplinäre Forschung im Wissenschaftssystem besser zu etablieren, untersuchen wir ihre Auswirkungen auf traditionell disziplinär ausgerichtete wissenschaftliche Erkenntnisse, Forschende und Institutionen. Wir analysieren, wie Forschungsinstitutionen und Förderorganisationen transdisziplinäre Forschung in ihre Strukturen und Anreizsysteme integrieren können, um exzellente und gesellschaftlich relevante Forschung zu fördern. Unsere Erkenntnisse diskutieren wir in Netzwerken und mit Partnern, um die Transformation des Wissenschaftssystems voranzutreiben.

Kontakt

Team

Projekte

  • Transdisziplinarität in der Biodiversitätsforschung
    Biodiversität

    Transdisziplinarität in der Biodiversitätsforschung

    Das Projekt entwickelt neue Ansätze, um Biodiversität, Ökosystemleistungen und menschliche Interventionen auf Ökosysteme umfassend zu erforschen.

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  • Plattform tdAcademy für transdisziplinäre Forschung und Studien
    Wissen und Partizipation

    Plattform tdAcademy für transdisziplinäre Forschung und Studien

    Die Plattform tdAcademy fördert transdisziplinäre Forschung durch die Wissensgenerierung zu ihrer wirksamen Gestaltung, der Auswertungen neuer Methoden und Formate sowie ein internationales Fellowship-Programm.

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  • DINA – Diversität von Insekten in Naturschutzgebieten
    Biodiversität

    DINA – Diversität von Insekten in Naturschutzgebieten

    Ziel von DINA ist es, ein standardisiertes Monitoring von Fluginsekten zu erproben und Faktoren zu analysieren, die mit dem drastischen Insektenrückgang in Naturschutzgebieten korrelieren. 

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  • Dilemmata der Nachhaltigkeit – Metakriterien für Nachhaltigkeit
    Wissen und Partizipation

    Dilemmata der Nachhaltigkeit – Metakriterien für Nachhaltigkeit

    Das Projekt beleuchtet die Dilemmata der Nachhaltigkeit, die aus unvereinbaren Zielen, Interessen und Wissensarten entstehen, und entwickelt Leitlinien für fundiertes Nachhaltigkeitswissen.

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  • s:ne – Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung
    Wissen und Partizipation Transformation

    s:ne – Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung

    Zentrales Element des Transferprojekts s:ne ist eine Innovations- und Transformationsplattform (ITP), die Kooperationen mit politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteuren sowie Forschungseinrichtungen in der Region ermöglichen will.

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  • Transdisziplinarität in der Forschung zu Klimaanpassung
    Wissen und Partizipation

    Transdisziplinarität in der Forschung zu Klimaanpassung

    Forschungsleistungen gilt es mit Impulsen für gesellschaftliche Veränderungsprozesse zu verknüpfen. In einer Studie ergründet das ISOE Transdisziplinarität als einen Forschungsmodus im komplexen Handlungsfeld der Klimaanpassung.

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  • LIRA 2030 – Förderung der Transdisziplinarität in Afrika
    Wissen und Partizipation

    LIRA 2030 – Förderung der Transdisziplinarität in Afrika

    Das Programm zielt darauf ab, Kapazitäten von Nachwuchswissenschaftler*innen in Afrika für transdisziplinäre Forschung zu fördern und wissenschaftliche Beiträge zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu unterstützen.

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  • Wissenstransfer der Ergebnisse naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung
    Wissen und Partizipation

    Wissenstransfer der Ergebnisse naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung

    Das Projekt erhebt Transferpotenziale im Rahmen der Forschung der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung . Unter Beachtung der Wissensbedarfe von Zielgruppen werden Transferprodukte gezielt mit den relevanten Akteuren identifiziert und konzipiert.

     

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  • Begleitforschung zum transdisziplinären Diskurs im Kopernikus-Projekt ENavi
    Wissen und Partizipation

    Begleitforschung zum transdisziplinären Diskurs im Kopernikus-Projekt ENavi

    Das ISOE begleitet und analysiert die transdisziplinären Prozesse des Projektes ENavi, in dem es um die Systemintegration verschiedener Bereiche der Energieversorgung im Zuge der Transformation des Energiesystems geht.

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  • TransImpact – Wirkungsvolle transdisziplinäre Forschung
    Wissen und Partizipation

    TransImpact – Wirkungsvolle transdisziplinäre Forschung

    Das Projekt TransImpact analysiert, auf welche Weise und mit welchen Methoden transdisziplinäres Forschen die gewünschten gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Wirkungen erzielen kann.

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  • Begleitforschung Reallabore in Baden-Württemberg
    Wissen und Partizipation

    Begleitforschung Reallabore in Baden-Württemberg

    Ein Konsortium bestehend aus der Leuphana Universität Lüneburg, dem ISOE und dem Wuppertal Institut leistet die Begleitforschung zu sieben in Baden-Württemberg bestehenden Reallaboren.

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  • IMPACT – Corporate Social Responsibility (CSR) in der EU
    Transformation

    IMPACT – Corporate Social Responsibility (CSR) in der EU

    In IMPACT untersuchen 16 europäische Forschungseinrichtungen, welche Beiträge Corporate Social Responsibility-Aktivitäten (CSR) zu den Zielen der EU leisten.
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  • tdPrax2 – Transdisziplinarität für Forschung und Lehre
    Wissen und Partizipation

    tdPrax2 – Transdisziplinarität für Forschung und Lehre

    Im Projekt tdPrax2 wird ein Netzwerk eingerichtet, in dem vertiefend an den konzeptionellen und methodischen Grundlagen des transdisziplinären Wissenschaftsansatzes gearbeitet wird.
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  • Geschlechtergerechtigkeit in der Forschung
    Transformation

    Geschlechtergerechtigkeit in der Forschung

    In einer Meta-Analyse wurden die vorhandene aktuelle Forschung zu wissenschaftlichen Geschlechterstudien in Europa gesammelt und der Forschungsbedarf ermittelt.
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  • Wissenskommunikation

    Wissenskommunikation

    Im Projekt Wissenskommunikation hat das Team entscheidende Grundlagen für eine effektive und zielgruppenbezogene Kommunikation der wissenschaftlichen Ergebnisse am ISOE entwickelt.
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  • Auswertung und Synthese der Sondierungsstudien zu SÖF

    Auswertung und Synthese der Sondierungsstudien zu SÖF

    In der ersten Phase des BMBF-Förderschwerpunktes "Sozial-ökologische Forschung" wurden vor allem Sondierungsstudien durchgeführt. In diesem Projekt wurden die innovativen Ansätze aus den einzelnen Sondierungsprojekten für den Förderschwerpunkt identifiziert und zusammengefasst. Die interdisziplinäre Projektgruppe hat die Ergebnisse dieser Sondierungsprojekte systematisch für die weitere Entwicklung des Förderschwerpunktes ausgewertet.
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  • Rahmenkonzept für den Förderschwerpunkt "Sozial-ökologische Forschung"

    Rahmenkonzept für den Förderschwerpunkt "Sozial-ökologische Forschung"

    Im BMBF sollte im Programm "Forschung für die Umwelt" ein neuer Förderschwerpunkt "Sozial-ökologische Forschung" eingerichtet werden. Das ISOE wurde beauftragt, dafür ein Rahmenkonzept auszuarbeiten. Darauf aufbauend wurde in 2000 mit einer geplanten Laufzeit von 10 Jahren mit den Förderaktivitäten zu allen drei Förderschwerpunkten in drei Förderbereiche (Verbundforschung, Infrastrukturförderung und Nachwuchsförderung) begonnen. Aufgabe des Förderschwerpunkts ist, gezielt die sozial-ökologische Forschungskompetenzen in Deutschland – unter besonderer Berücksichtigung der Potentiale der außeruniversitären unabhängigen Forschungsinstitute – zu stärken und damit die transdisziplinär orientierte Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung insgesamt.
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  • Vorhersagbarkeit sozial-ökologischer Transformationen

    Vorhersagbarkeit sozial-ökologischer Transformationen

    In der Sondierungsstudie wurden die Kopplungen zwischen Gesellschaft, Versorgungssystem und Natur untersucht. Die WissenschaftlerInnen haben ermittelt, ob sich mit Hilfe von Modellen Transformationen vorhersagen lassen. Damit soll die Unsicherheit von Prognosen über komplexe Verflechtungen verringert werden. Das moderne Wasserversorgungssystem wurde zum Beispiel zu Beginn des Industriezeitalters aufgebaut. Die Weichen wurden also zu einem Zeitpunkt gestellt, an dem keine Vorhersagen getroffen werden können. Natürliche und soziale Prozesse sind dabei eng miteinander verflochten, in der Sprache der Physik sind sie "stark gekoppelt": Zum Beispiel ökologisch motivierte Einsparungen durch die VerbraucherInnen, der Wegfall wasserintensiver Industrien oder Auslastungsprobleme in den Versorgungsnetzen durch den demographischen Wandel. Bei Kopplungen dieser Art sollen Modelle helfen.
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  • Sozialwissenschaftliche Begleitung des Forschungsvorhabens EPSECC

    Sozialwissenschaftliche Begleitung des Forschungsvorhabens EPSECC

    Im Auftrag des Öko-Instituts Freiburg hat das ISOE untersucht, welche sozialen Gruppen bisher von der Klimaschutzpolitik ausgeschlossen waren. Hintergrund war das Forschungsprojekt Environmental Policy, Social Exclusion and Climate Change (EPSECC).
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  • Soziale Dimensionen der Nachhaltigkeit

    Soziale Dimensionen der Nachhaltigkeit

    Das ISOE hat Perspektiven einer Konkretisierung und Operationalisierung für die soziale Dimension der Nachhaltigkeit entwickelt. Dafür haben die WissenschaftlerInnen fünf Kernelemente identifiziert, die zu beachten sind. Darauf aufbauend hat das Team Regeln für soziale Nachhaltigkeit formuliert. Für jedes der Kernelemente haben sie ein Set an Indikatoren vorgeschlagen, anhand derer der jeweils erreichte Zustand an sozialer (Nicht-)Nachhaltigkeit beschrieben werden kann.
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  • Sustainability als Konzept in den Sozialwissenschaften

    Sustainability als Konzept in den Sozialwissenschaften

    Im Projekt haben Vertreter aus 11 Ländern gemeinsam Beiträge zum Konzept der Nachhaltigkeit in den Sozialwissenschaften entwickelt. Ziel war es, einen internationalen Diskussions- und Reflexionsprozess anzustoßen. Dabei ging es zum einen darum, wie Nachhaltigkeit (Sustainability) als ein tragfähiges, disziplinübergreifendes Konzept der Sozialwissenschaften formuliert werden kann. Zum anderen, welche Reorientierungen eine interdisziplinäre, problem- und akteursbezogene Nachhaltigkeitsforschung in den Sozialwissenschaften erforderlich macht.
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