In Frankfurt am Main entsteht ein internationales Kompetenzzentrum für integrierten Naturschutz und nachhaltige Entwicklung. Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) ist Gründungspartner des Frankfurt Conservation Center (FCC). Als unabhängige Einrichtung will das FCC zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, dem Schutz des Klimas und der Förderung sozial-ökologischer Entwicklung beitragen. Dafür vernetzen sich unter dem Vorsitz der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Goethe-Universität Frankfurt am Main führende Institutionen aus Praxis und Wissenschaft.
Es geht um viel: Wie können Klima und Natur effektiver geschützt werden? Wie lassen sich Lebensräume bewahren und Ökosystemleistungen aufrechterhalten? Wie kann eine Trendumkehr die weltweite Biodiversitätskrise aufhalten? Im Frankfurt Conservation Center tragen Akteure aus verschiedenen Fachrichtungen ihr Wissen zusammen, um gemeinsam Antworten auf diese drängenden Fragen zu finden. Das FCC soll zugleich den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Frankfurt am Main stärken.
Als Gründungspartner des internationalen Kompetenzzentrums bringt das ISOE seine Expertise in der sozial-ökologischen Biodiversitätsforschung sowie zu transdisziplinären Ansätzen ein. Damit fördert das ISOE den Dialog darüber, wie sogenannte integrierte Lösungen zum Schutz der Biodiversität und Ökosystemleistungen aussehen können. Zum anderen verfolgt das ISOE das Ziel, Ursachen und Auswirkungen menschlichen Handelns auf natürliche Lebensräume sichtbar zu machen. Denn mögliche Lösungen zum Erhalt und zur Wiederherstellung von Artenvielfalt setzen ein besseres Verständnis davon voraus, wie Ursachen und Wirkungen beim Biodiversitätsverlust zusammenhängen.
Internationale Kompetenz in sozial-ökologischer Biodiversitätsforschung
Ganz gezielt widmet sich die sozial-ökologische Biodiversitätsforschung des ISOE den gesellschaftlichen Ursachen des Artenverlustes: Welche Rolle spielen Wertvorstellungen und Normen unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen? Inwieweit hemmen oder fördern diese den Artenschutz? Wo steht der Biodiversitätsschutz mit anderen politischen Zielen in Konkurrenz? Ein Leitgedanke der ISOE-Forschung dazu ist, dass Biodiversitätsschutz stärker als bisher in das regionale wie globale wirtschaftliche Handeln integriert werden und sich auch im individuellen Handeln, in den eigenen Alltagspraktiken widerspiegeln muss.
Die Forschung des ISOE bietet neue Konzepte, wissenschaftliche Tools und konkrete Handlungsempfehlungen für eine Trendwende im Biodiversitätsschutz. Es ist Partner im europäischen Biodiversitätsnetzwerk Alternet und seit vielen Jahren an internationalen Projekten, unter anderem in Namibia und in der Mongolei, beteiligt. Das Team des ISOE-Forschungsfeldes Biodiversität und Gesellschaft unter der Leitung von Marion Mehring freut sich, seine sozial-ökologische Expertise in das internationale Kompetenzzentrum einbringen zu können.
Mehr über das Frankfurt Conservation Center (FCC)
Neben Expert*innen aus Wissenschaft und Naturschutz sind auch Vertreter*innen der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik in die Arbeit des internationalen Zentrums eingebunden. Relevant wird auch lokales oder indigenes Wissen aus den Projektregionen sein, das in Lösungsansätze zum Natur- und Artenschutz einfließen soll. Projektpartner sind die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, die Goethe-Universität Frankfurt am Main, das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), Conservation International, die KfW-Stiftung, Nature Trust Alliance, TRAFFIC, der Verein BioFrankfurt, KPMG und der Zoo Frankfurt.
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