AquaticPollutantsTransNet – Wissenstransfer zur Reduzierung von Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf

Wasserringe in einem See (© lpictures - adobe.stock.com)

Das Transferprojekt AquaticPollutantsTransNet begleitet 18 von der Europäischen Union geförderte Projekte, die sich mit Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt durch Schadstoffe und Krankheitserreger in den Wasserressourcen befassen. Ziel ist, den Wissenstransfer der Forschungsergebnisse in den öffentlichen und administrativen Sektor, die Politik, Industrie und Wirtschaft zu unterstützen. Mittels innovativer Methoden soll die Wahrnehmung von Stakeholdern und Bürger*innen durch aktive Beteiligung an der Reduzierung von Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf verbessert sowie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf das Thema gelenkt werden. Damit soll das Bewusstsein für die Auswirkungen von Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf gestärkt und so politische und gesellschaftliche Voraussetzungen für deren Reduzierung geschaffen werden.

Forschungsansatz

AquaticPollutantsTransNet unterstützt die laufenden AquaticPollutants-Projekte dabei, Synergien zu schaffen und die Wirkung ihrer Forschungsergebnisse zu maximieren durch gemeinsame strategische Verbreitung, Verwertung und Kommunikation. In der ersten Projektphase werden die wichtigsten Stakeholder und der Wissensbedarf hinsichtlich Gewässerschadstoffe identifiziert und innovative Methoden, Strategien und Werkzeuge entwickelt, um den Wissenstransfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse über Gewässerschadstoffe an politische Entscheidungsträger, die Öffentlichkeit, den Gesundheits-, Landwirtschafts- und Industriesektor zu verbessern. 

Ziel der zweiten Phase ist es, die Zusammenarbeit zwischen den AquaticPollutants-Projekten zu stärken und hierdurch einen Mehrwert zu schaffen, die Zusammenarbeit mit den Stakeholdern zu verstärken und innovative Methoden und Instrumente für den strategischen Transfer und die Kommunikation der Ergebnisse zu implementieren, um die relevanten identifizierten Stakeholder-Gruppen zu erreichen. 

Das ISOE unterstützt das Konsortium bei der fachlichen Konzeptionierung, Durchführung und Auswertung von Stakeholder-Workshops, bei der Identifizierung und Bewertung von Wissenstransferansätzen sowie bei der Durchführung von Treffen zu den Querschnittsthemen. Von besonderer Bedeutung ist dabei die transdisziplinäre Expertise und Expertise im Bereich wasserbezogener Risiken und systemischer Risiken.

Hintergrund 

Der Wissensstand über Schadstoffe und Krankheitserreger im Wasserkreislauf hat seit der Jahrtausendwende stark zugenommen. AquaticPollutants-Projekte und weitere EU-finanzierte Projekte und Initiativen haben dazu beigetragen, das Wissen über die Identifizierung, den Verbleib, die Auswirkungen, die Risikobewertung sowie (nicht-)technische Maßnahmen zur Reduzierung von Schadstoffen und Krankheitserregern in den Wasserkreislauf zu erweitern. Heute existieren bereits internationale Netzwerke zum Daten- und Wissensaustausch über aquatische Schadstoffe. Auch auf nationaler Ebene wurde die Wissensbasis durch staatlich geförderte Projekte stark erweitert. Strategieprozesse und Aktionspläne für Mikroverunreinigungen werden in mehreren europäischen Ländern mit einer stetig wachsenden Anzahl von Forschungsgruppen und -zentren umgesetzt. Auf globaler Ebene werden antibiotikaresistente Rückstände im Wasserkreislauf unter anderem durch einen globalen Aktionsplan der WHO adressiert.

Forschungsergebnisse haben zu Änderungen in der Regulierung und Wahrnehmung geführt, aber nicht alle wichtigen Erkenntnisse werden entsprechend umgesetzt. Insbesondere die Kommunikation zwischen dem Wasser-, Meeres- und Gesundheitssektor kann verbessert werden. Um die Wirkung zu erhöhen und politisch relevante Daten bereitzustellen, sind effektive Wissenschaftskommunikation und Wissenstransfer der Schlüssel zum Erfolg. Es ist daher erforderlich, Probleme zu identifizieren, relevantes Wissen auszuwählen, zu übersetzen und Kommunikationskanäle zu etablieren, um den Wissenstransfer zu fördern und anzupassen. 

Forschungs- und Projektpartner

  • DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V., Frankfurt am Main
  • IVL Swedish Environmental Research Institute, Stockholm
  • BRGM – French Geological Survey, Orléans
  • ACTeon environment, Colmar

Förderung 

Das Projekt (AquaticPollutantsTransNet – Successful knowledge transfer and networking strategies to minimise potential risks of water pollutants and pathogens) wird von der Europäischen Union im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon 2020“ finanziert. Das ISOE ist Unteraufragnehmer der DECHEMA. 

Laufzeit

06/2021 – 05/2025