EKLIPSE – Mechanismus zur Unterstützung der europäischen Biodiversitätspolitik

Ziel von EKLIPSE ist es, Akteure aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zusammenzubringen, um sicherzustellen, dass Entscheidungen, die Auswirkungen auf Natur und Umwelt haben, auf einer soliden Wissensbasis getroffen werden. Das Projektteam etabliert einen flexiblen, beständigen – aber innovativen – sowie transparenten Mechanismus, der den Wissensbedarf insbesondere für Entscheidungen adressiert, die Biodiversität und Ökosystemleistungen betreffen. Dieser europäische Mechanismus reagiert auf Anfragen von Politik und gesellschaftlichen Akteuren in diesem Feld.

Forschungsansatz

Das Projekt EKLIPSE entwickelt einen – verstetigbaren – Mechanismus, der drei Kernelemente umfasst: Zurückgreifen auf bestehende Netzwerke von Wissensträgern aus dem Feld der Biodiversitätsforschung (und angrenzende Fachgebiete) und dadurch Aufbau eines erweiterten „Network of Networks“ Aufbau von Prozessen und Strukturen, um Fragen von Entscheidungsträgern durch eine Synthese verfügbaren Wissens zu beantworten Systematische Ausschau nach zukünftigem Forschungsbedarf für europäische und andere Institutionen der Forschungsförderung Der Mechanismus dient dazu, auf – durch Anfragen erkennbaren – Wissensbedarf von politischer und gesellschaftlicher Seite zu reagieren. Das Spektrum möglicher Fragestellungen ist breit und reicht von solchen zu Naturschutz und Ressourcennutzung über die zu Folgen sektoraler Politiken für Biodiversität bis hin zum Agendasetting in der Forschungsförderung. Aufgabe des ISOE ist es, den Aufbau des EKLIPSE-Mechanismus mit einer formativen Evaluation zu begleiten. Dies bedeutet, eine kritische und konstruktive Selbstevaluation zu ermöglichen, die sowohl den Aufbau der Routinen zur Synthese des Wissens zu eingereichten Politikanfragen als auch der Strukturen, die für den Mechanismus entwickelt wurden, berücksichtigt. Es werden hierbei die Anfrageprozesse, die Prozesse zum Aufbau der Arbeitsgruppen und deren Vorgehensweisen bei der Wissenssynthese betrachtet. Hinzu kommt die Frage nach der Anwendbarkeit und praktischen Relevanz der produzierten Ergebnisse und ihre (potentiellen) politischen Wirkungen. Grundlage für die Evaluation ist ein spezifisch für EKLIPSE entwickeltes Set an Kriterien. Sie strukturieren die formative Evaluation, die vor allem über Fragebögen, jährliche Vermittlungsworkshops und zwei Evaluationssymposia getragen wird. Neben dieser Begleitung wird auch ein Leitfaden zur Selbstevaluation des EKLIPSE-Mechanismus entwickelt, der nach seiner Verstetigung angewendet werden kann.

Hintergrund

Die Frage, wie das benötigte Wissen für politische Entscheidungen am besten aufbereitet wird, stellt sich in vielen Politikbereichen – von der internationalen bis hin zur lokalen Ebene. „Science-Policy-Interace“, also Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Politik, wurden hierzu in den letzten Jahren zum prägenden Schlagwort. Auf der internationalen Ebene wurde beispielsweise der Weltklimarat ( IPCC Intergovernmental Panel on Climate Change) oder der Weltbiodiversitätsrat (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services IPBES ) eingerichtet. Auf nationaler Ebene ist der Wissenschaftliche Beirat für globale Umweltfragen (WBGU) ein Beispiel aus der Umweltpolitik. Für Politiken zum Erhalt und zur nachhaltigen Nutzung von Biodiversität und Ökosystemleistungen fehlt inbesondere auf europäischer Ebene ein entsprechendes Pendant. Dies spiegelt sich auch im 7. Umweltaktionsprogramm wider. Ziel dort ist die Verbesserung der Wissensgrundlagen – auch in der Biodiversitätspolitik. Und das ist nur einer der Anstöße für das EKLIPSE-Projekt.

Projektpartner

  • NERC Centre for Ecology and Hydrology (NERC-CEH)
  • Helmholtz Centre for Environmental Research (UFZ)
  • Finnish Environment Institute (SYKE)
  • Royal Belgian Institute of Natural Sciences (RBINS)
  • Fondation pour la Recherche sur la Biodiversite (FRB)
  • Environmental Social Science Research Group (ESSRG)
  • Foundation for Applied Information Technology in Environment, Agriculture and Global Changes (TIAMASG)
  • Centro Interdisciplinar de Investigacao Marinha e Ambiental – Universidade do Porto (UPORTO)
  • University of East Anglia (UEA)

Förderung

Das Projekt „EKLIPSE – Establishing a European Knowledge and Learning Mechanism to Improve the Policy-Science-Society“ wird durch das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation „Horizon 2020“ gefördert.

Publikationen

Watt, Allan et al. (2018): EKLIPSE: engaging knowledge holders and networks for evidence-informed European policy on biodiversity and ecosystem services. Evidence & Policy

Laufzeit

02/2016 – 11/2020