
KomKlAn – Stand und Fortschritt kommunaler Klimaanpassung in Deutschland
KomKlAn schafft eine verbesserte Wissensbasis für die kommunale Klimaanpassung und zielt darauf ab, die Anpassungsaktivitäten der Kommunen zu stärken.
Städte und Gemeinden stehen vor der Herausforderung, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Zunehmende Extremwetterereignisse wie Hitze, Dürre und Starkregen gefährden Bevölkerung und Infrastruktur und erfordern rasche und wirksame Klimaanpassungs-maßnahmen. Die notwenigen Aktivitäten – von der Starkregenvorsorge bis zum Hitzeschutz – sind dabei komplex und für viele Städte, Gemeinden und Landkreise eine große Belastung, insbesondere, wenn zum Beispiel Strukturen der Zusammenarbeit für diese Querschnittsaufgabe erst noch aufgebaut werden müssen, verbindliche Leitbilder fehlen oder es an qualifiziertem Personal mangelt.
Ein neues Tool unterstützt Kommunen nun dabei, eine strukturierte Standortbestimmung ihrer Klimaanpassung vorzunehmen. „Der Anpassungsscanner hilft Kommunen, den Überblick über erfolgte Klimaanpassungsmaßnahmen zu behalten und Potenziale für Weiterentwicklungen zu erkennen“, sagt Thomas Friedrich, Leiter des Forschungsprojekts KomKlAn am ISOE. „Kommunen können mit dem neuen Tool einfach erfassen, wo sie beim Querschnittsthema Klimaanpassung stehen, welche Stärken bereits vorhanden sind und wo noch Handlungsbedarf besteht.“
Der Anpassungsscanner, den das ISOE im Zuge des UBA-Forschungsprojekts KomKlan gemeinsam mit der UP Transfer GmbH an der Universität Potsdam entwickelt hat, steht Kommunen ab sofort als Download zur Verfügung. Es handelt sich um ein frei zugängliches und leicht zu bedienendes Excel-Tool, das Mitarbeitenden in kommunalen Verwaltungen nicht nur den Stand, sondern nach mehrmaliger Nutzung auch den Fortschritt ihrer Klimaanpassungsaktivitäten anzeigt. Der Anpassungsscanner ist eines von drei Werkzeugen, die das Umweltbundesamt für Kommunen in der „KomPass-Serie“ bereitstellt.
„Damit Handlungsfähigkeit für Klimaanpassung entsteht, müssen ganz unterschiedliche Voraussetzungen erfüllt sein“, sagt Friedrich. „Dies spiegelt sich im Anpassungsscanner wider, der einen Katalog mit Leitfragen für kommunale Aktivitäten und Handlungsbedingungen im Bereich Klimaanpassung in fünf Anpassungsbereichen enthält.“ Diese Bereiche heißen „Werte, Ziele und Leitbilder“, „Wissen“, „Zusammenarbeit und Zuständigkeiten“, „Ressourcen und Kapazitäten“ sowie „Strategien und Maßnahmenumsetzung“. Der Katalog enthält außerdem Fragen zur spezifischen lokalen Betroffenheit durch den Klimawandel. Die Beantwortung der Fragen ist einfach gestaltet, es stehen Auswahloptionen mit Punktwerten zur Verfügung, die mit eigenen Notizen ergänzt werden können.
Bereits beim Ausfüllen des Fragenkatalogs werden die Eingaben automatisch gewertet und die Ergebnisse für die Kommune anschaulich dargestellt. „Das Excel-Tool zur Klimaanpassung ermöglicht den Kommunen eine flexible Nutzung und hilft ihnen dabei, Schwerpunkte, Stärken und Schwächen im Anpassungsprozess zu identifizieren. Zugleich ist der Anpassungsscanner auch für die interne Reflexion und Kommunikation ein hilfreiches Instrument“, sagt Klimaanpassungsexperte Friedrich. Dies gelte sowohl für die Städte, Gemeinden und Landkreise, die ihr Anpassungsmanagement erst neu aufbauen, als auch für jene, die schon weiter fortgeschritten sind.
Das Excel-Tool zur Bestandsaufname der kommunalen Klimaanpassung ist als Download verfügbar und kann nach dem Herunterladen frei genutzt werden.
Zum Download: www.umweltbundesamt.de/anpassungsscanner
Das Forschungsprojekt „KomKlAn – Wo stehen die Kommunen bei der Anpassung an den Klimawandel und wie kommen sie zu multifunktionalen und transformativen Anpassungslösungen?“ ist ein Auftrag des Umweltbundesamts. Forschungspartner sind neben dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE, Leitung) die UP Transfer GmbH an der Universität Potsdam, das SOKO Institut für Sozialforschung & Kommunikation GmbH sowie die e-fect dialog evaluation consulting eG.
KomKlAn schafft eine verbesserte Wissensbasis für die kommunale Klimaanpassung und zielt darauf ab, die Anpassungsaktivitäten der Kommunen zu stärken.
Wie können sich Kommunen besser auf zukünftige Wetterextreme vorbereiten? Welche Unterstützung brauchen sie bei der Klimaanpassung?
Zur Themenseite