Wie kann die vom Weinbau geprägte Kulturlandschaft im Rheingau zukunftsfähig bleiben? Im Transferprojekt GeisTreich entwickeln die Hochschule Geisenheim University (HGU) und das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) seit 2023 gemeinsam mit lokalen Akteuren Lösungsstrategien für die Region. Ein Animationsvideo ermöglicht jetzt eine Reise in eine mögliche Zukunft und lädt dazu ein, neue Perspektiven auf diese Landschaft zu entdecken.
Der Rheingau und seine einzigartige Kulturlandschaft sind geprägt von der regionalen Geschichte, der Landwirtschaft und dem Weinbau. Doch die gewachsene, kulturell und wirtschaftlich bedeutsame Landschaft hat sich über die letzten Jahrzehnte stark verändert. Die Veränderungen zeigen sich etwa im Vergleich historischer Luftaufnahmen der Region.
Vielerorts sind im Zuge von Flurbereinigungen homogene, ganz auf die weinbauliche Produktion zugeschnittene Landschaftsteile entstanden. Klimatische, ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen wirken heute deutlich auf die Region ein. Eine Herausforderung und eine Einladung zugleich, gemeinsam darüber nachzudenken, wie der Rheingau sich an diese Herausforderungen anpassen kann.
Die Kulturlandschaft im Rheingau – wohin geht die Reise?
Das Animationsvideo „Landschaft ist veränderbar“, das im Transferprojekt GeisTreich entwickelt wurde, ermöglicht nun eine visuelle Reise. Es zeigt, wie eine weinbaugeprägte Kulturlandschaft aussehen könnte, in der landwirtschaftliche Nutzung, Biodiversität, kulturelle Identität und regionale Besonderheiten zusammengedacht werden.
Das Video ist dabei kein Ergebnis eines fertigen Plans, sondern der Entwurf für eine mögliche Zukunft: Es versteht sich als Impuls und möchte dazu anregen, neue Ideen zu entwickeln – gemeinsam mit den Akteuren der Region, Winzerinnen und Winzern, Behörden, Naturschutz, Kulturschaffenden, lokalen Initiativen, der Wissenschaft und überhaupt allen, die hier leben und diese Landschaft mitgestalten möchten.
Über das Transferprogramm „GeisTreich“
Das Video ist im Projekt „GeisTreich – Geisenheimer Transferprogramm für artenreichen und multifunktionalen Weinbau“ der Hochschule Geisenheim (HGU) und des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) entstanden, das auf Mitgestaltung und Vernetzung aller Beteiligten aus der Bevölkerung, aus der Weinbaupraxis und der Wissenschaft setzt.
Hierfür ist auch die digitale Schnittstelle zwischen Forschung und Anwendung relevant: Auf der „Plattform des Wissens“ werden Forschungserkenntnisse der Hochschule rund um die Themen Weinbau und Kulturlandschaft zusammengefasst und allgemeinverständlich aufbereitet. Dies ermöglicht Interessierten, sich effizient über aktuelle Forschungsvorhaben rund um die Themen Weinbau und Kulturlandschaft sowie über konkrete Forschungsergebnisse zu informieren und bei Bedarf direkt die jeweiligen Ansprechpersonen zu finden.
Ziel des Geisenheimer Transferprogramms ist es, mit innovativen Wissenstransferformaten den Austausch zwischen der Forschung und Akteuren der Region auszubauen, um gemeinsam Ideen und Strategien für einen zukunftsfähigen Weinbau in der Kulturlandschaft von morgen zu entwickeln. Das ISOE bringt hierfür seine Kompetenzen aus Transfer und Wissenskommunikation sowie der Evaluation von Transfermaßnahmen ein. Gefördert wird GeisTreich vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR).
Zur GeisTreich-Website: https://geistreich.hs-geisenheim.de
Zum Animationsvideo: https://geistreich.hs-geisenheim.de/geistreich-interaktiv/landschaft-ist-veraenderbar
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