Globale ökologische Krisen, Fragen der Umweltgerechtigkeit und nachhaltige Wasserversorgung: Das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) ist auch im Sommersemester 2025 mit Angeboten zu Nachhaltigkeitsthemen in der Lehre vertreten. ISOE-Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Disziplinen bieten Vorlesungen und Seminare an der Goethe-Universität Frankfurt und an der Technischen Universität Darmstadt an.
Der anthropogene Klimawandel, der Verlust der biologischen Vielfalt und die Verschmutzung und Übernutzung der natürlichen Lebensgrundlagen gelten als wesentliche Treiber der multiplen, global-ökologischen Krisen. Diese sind mit fundamentalen Fragen der Gerechtigkeit verbunden, denn sowohl ihre Verursachung als auch die Betroffenheit von den Folgen sind höchst ungleich verteilt. Aber auch die Überwindung von Krisen durch sozial-ökologische Transformationen wirft Fragen von Gerechtigkeit auf. In der Umweltbewegung wie auch in der akademischen Debatte wird dies vielfach mit dem Begriff der „Umweltgerechtigkeit“ adressiert.
Debatten um Umweltgerechtigkeit aus verschiedenen Perspektiven
Ziel des ISOE-Seminars „Umweltgerechtigkeit – theoretische Konzepte und empirische Anwendungsfelder“ an der Goethe-Universität Frankfurt ist zum einen, ein vertieftes Verständnis der sozialwissenschaftlichen Debatte um Umweltgerechtigkeit zu erhalten – vor allem in der Politikwissenschaft, Soziologie und Humangeographie. Die Dozentinnen Diana Hummel und Fanny Frick-Trzebitzky möchten zum anderen die interdisziplinäre Debatte, wie sie in der Nachhaltigkeitsforschung stattfindet, für die Studierenden im Umweltmaster nachvollziehbar machen. Dafür stellen sie zentrale Konzepte wie etwa „social-ecological justice“ oder „climate justice“ sowie Debatten über die „Rechte der Natur“ oder „multi-species justice“ vor. An ausgewählten Konfliktfeldern wie dem Zugang zu Wasser untersuchen die Studierenden, wie Fragen der Gerechtigkeit in den Debatten und Konflikten thematisiert, politisiert und ausgehandelt werden.
Strukturaspekte von Umweltproblemen
Ebenfalls an der Goethe-Universität Frankfurt bieten Carolin Völker und Johanna Kramm im Sommersemester ein interdisziplinäres Seminar an. Sie bringen Studierenden im Master Umweltwissenschaften Strukturaspekte von Umweltproblemen am Beispiel der Verwendung und Auswirkungen von Chemikalien näher. Diese werden zunehmend zum Problem für Organismen und Ökosysteme. Trotz regulatorischer Maßnahmen gibt es starke Hinweise, dass die planetaren Belastungsgrenzen für chemische Verschmutzung bereits überschritten sind.
Sozial-ökologisches Problemverständnis am Beispiel von Chemikalien
Die Seminarteilnehmer*innen erarbeiten anhand historischer und aktueller Beispiele ein gemeinsames Problemverständnis zu Ursachen und Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sowie den Prinzipien der Risikobewertung und Regulatorik. Im Vordergrund stehen Fragen von Wissen, Unsicherheit und Nichtwissen bei der Risikoabschätzung von Chemikalien und der gesellschaftliche Umgang sowie die unterschiedlichen Wahrnehmungen verschiedener Gruppen. Die Studierenden entwickeln anhand dieser Beispiele ein sozial-ökologisches Problemverständnis und beschäftigen sich mit Gestaltungsoptionen von Transformationsprozessen.
Projektseminar in der Angewandten Physischen Geographie
Am Institut für Physische Geographie bietet Robert Lütkemeier für Bachelorstudierende den zweiten Teil seines Projektseminars an. Nachdem im ersten die Grundlagen für Projektarbeiten mit Problemstellungen aus dem Bereich der Angewandten Physischen Geographie gelegt worden sind, stehen nun im Folgeseminar Methodik, Durchführung und Analyse von Projektarbeiten im Mittelpunkt. Dabei werden in Kleingruppen wahlweise physisch-geographisch oder integrativ (physisch- und humangeographisch) angelegte Projektthemen bearbeitet.
Lehre an der TU Darmstadt
Für Studierende im Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der Technischen Universität Darmstadt hält Martin Zimmermann eine Vorlesung und ein Seminar zum Thema nachhaltige Wasserversorgung. Dabei geht es um Grundlagen, Definitionen und Konzepte der Siedlungswasserwirtschaft in Deutschland. Welche Anforderungen ergeben sich mit Blick auf Nachhaltigkeit oder auf rechtliche und ökonomische Rahmenbedingungen? Wie sehen Konzepte zum Umgang mit Vulnerabilität, Risiken und Unsicherheiten aus? Martin Zimmermann führt die Studierenden am Beispiel von ISOE-Forschungsvorhaben in Methoden der Nachhaltigkeitsbewertung, das Benchmarking in der Wasserwirtschaft und in die Systemanalyse ein.
Die ISOE-Lehrveranstaltungen auf einen Blick:
www.isoe.de/forschung-und-lehre/lehre
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