Umweltrisiken und Arzneimittel: Schlüsselrolle der Apotheken
Das Handbuch „Kommunikationsstrategien zur Schärfung des Umweltbewusstseins im Umgang mit Arzneimitteln“ des Umweltbundesamtes führt unter seinen Empfehlungen die Sensibilisierung und Qualifizierung von Apothekerinnen und Apotheker auf. Diese Empfehlung soll im Projekt umgesetzt werden.
Forschungsansatz
Apothekerinnen und Apotheker sind eine Schlüsselgruppe, wenn es um den korrekten Umgang mit Arzneimitteln geht – neben Ärztinnen und Ärzten, die Medikamente verschreiben und Patientinnen und Patienten, die Arzneimittel einnehmen. Die PharmazeutInnen beraten und informieren KundInnen, wie sie Arzneimittel richtig anwenden, welche Neben- oder Wechselwirkungen zu erwarten sind und was sie beachten müssen. Um angehende und praktizierende ApothekerInnen für diese zentrale Rolle zu sensibilisieren, wird das Projektteam die Umweltrelevanz von Arzneimittelresten und Metaboliten im Wasser und den Zusammenhang mit nicht sorgfältigem Umgang als Lehrthema in die Ausbildung von Pharmazeuten und in die Fortbildung von Apothekern integrieren. Zur Unterstützung des Vorhabens konnten strategische Partner aus der Apothekerschaft, der universitären Ausbildung und der fachlichen Weiterbildung gewonnen werden. Das Projektteam entwickelt gemeinsam mit den Praxispartnern Materialien, die pilothaft in einer Aus- und einer Fortbildung eingesetzt und evaluiert werden.
Hintergrund
Rückstände von Arzneimitteln werden heute in nahezu allen Oberflächengewässern, im Grundwasser und vereinzelt sogar im Trinkwasser nachgewiesen. In den Wasserkreislauf gelangen Arzneimittel zum einen durch falsche Entsorgung, aber vor allem durch den bestimmungsgemäßen Gebrauch: Nach der Einnahme werden die Wirkstoffe oder ihre Metabolite durch den Menschen wieder ausgeschieden. Um den Eintrag von Arzneimittelwirkstoffen in das Wasser zu reduzieren, entwickelte das ISOE im Auftrag des Umweltbundesamtes eine Kommunikationsstrategie. Die Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung bei Apothekern ist dabei von zentraler Bedeutung.
Projektpartner
- Öko-Institut e.V.
- Prof. Dr. Klaus Kümmerer (EDC – Evaluation and Design of Chemicals)
Assoziierte Partner
- Albert-Ludwig-Universität Freiburg, Pharmazeutische und Medizinische Chemie
- Christian-Albrechts-Universität Kiel, Institut für Pharmazeutische Chemie
- Landesapothekerkammer Baden-Württemberg
Förderung
Mit dem Projekt „Die Apotheke als zentraler Ort für den (umwelt-)bewussten Umgang mit Arzneimitteln“ wurde das ISOE vom Umweltbundesamt beauftragt.
Publikationen
Winker, Martina/Konrad Götz (2020): Arzneimittel allgegenwärtig. Wirkstoffe und ihre Metabolite im Gewässer - was können Apotheker dagegen tun?. Deutsche Apotheker Zeitung 160 (52), 59-66
Winker, Martina/Konrad Götz/Klaus Kümmerer/Katja Moch/Roman Seidl (2020): Wissensvermittlung zu Arzneimittelrückständen im Wasser. Lehr- und Fortbildungskonzepte für Apothekerinnen und Apotheker. Im Auftrag des Umweltbundesamtes. Leitfäden und Handbücher Berlin
Winker, Martina/Katharina Braun/Konrad Götz/Klaus Kümmerer/Katja Moch/Roman Seidl/Michael Müller/Petra Mußler/Karina Witte/Günther Hanke (2020): Die Apotheke als zentraler Ort für den (umwelt-)bewussten Umgang mit Arzneimitteln. Im Auftrag des Umweltbundesamtes. UBA-Texte, 146. Berlin
Laufzeit
Ansprechpartnerin
Projektteam
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