LiveSewer – KI-basiertes Abwassermonitoring
Neuartige Online-Messsysteme erlauben mittlerweile direkt in der Kanalisation ein kontinuierliches und flächenhaftes Monitoring von Parametern wie Temperatur oder pH-Wert des Abwassers. Im Forschungsprojekt LiveSewer werden Abwasser-Echtzeitdaten mithilfe von KI-gestützter Mustererkennung (Machine Learning) verarbeitet und ausgewertet mit dem Ziel, gezielte Überwachungs- oder Steuerungsroutinen anzustoßen (z. B. eine automatische Probenahme auslösen oder betriebliche Reaktionen aktivieren).
Forschungsansatz
Ziel der automatisierten Datenauswertung auf Basis von Machine-Learning-Algorithmen ist es, Muster für bestimmte stoffliche Zustände im Abwassersystem zu erkennen, um dadurch bisher nicht mögliche Betriebs- und Überwachungsanwendungen entwickeln zu können. Dies wird im LiveSewer-Projekt anhand von drei Anwendungsfällen untersucht und demonstriert.
Das ISOE führt im Projekt anwendungsorientierte Stakeholderworkshops durch, um für Entscheidungsträger aus Politik und Verwaltung sowie potenzielle Anwender wie Kommunen und Verbände das Verständnis für das KI-basierte Abwassermonitoring zu erhöhen, aber auch um zu erfahren, welche Erwartungen die Stakeholder an die KI haben und welche weiteren Einsatzbereiche sie für das Messsystem sehen. Die transdisziplinäre Herangehensweise fördert die Übertragbarkeitspotenziale dieser Innovation in andere Anwendungsbereiche.
Hintergrund
Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, dass durch die Analyse von Abwasser tiefgreifende Informationen über Stoffströme im Abwassersystem sowie die Situation im Einzugsgebiet gewonnen werden können. Während jedoch die Detektion von Corona-Viren in der Regel über manuelle Beprobung zentral auf Kläranlagen erfolgt, eröffnen innovative Online-Messsysteme deutlich weitergehende Perspektiven für ein kontinuierliches und flächenhaftes Monitoring verschiedener Stoffströme. Kombiniert mit einer automatisierten, KI-unterstützten Datenauswertung lassen sich bisher nicht mögliche Lösungen für das Management von Abwassersystemen und daran gekoppelter externer Anwendungen entwickeln – vom effizienten Betriebschemikalieneinsatz über die kontinuierliche Einleiterüberwachung bis hin zur Wasserwiederverwendung und dem Gewässerschutz.
Forschungs- und Projektpartner
- Emscher Wassertechnik GmbH (Projektleitung)
- ORI Abwassertechnik GmbH & Co.KG
- Technische Universität Berlin, Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft
- Emschergenossenschaft und Lippeverband
- Technische Betriebe Rheine
Förderung
Das Projekt LiveSewer wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme Digital GreenTech gefördert.
Laufzeit
Ansprechpartner
Projektteam
Methoden
StakeholderprozesseVerwandte Projekte
- Abschätzung des Potenzials für die Nutzung von Betriebswasser in Frankfurt am Main
- Anwendungsplattform zur automatisierten Prognose des Tageswasserbedarfs in Hamburg
- AQUA-Hub India – Water Innovation Hubs und smartes Wassermonitoring
- AquaticPollutantsTransNet – Wissenstransfer zur Reduzierung von Schadstoffen und Krankheitserregern im Wasserkreislauf
- Begleitforschung für die Grundwassererschließung am Standort „Heiliger Born“
- BioFAVOR II – Recycling von Fäkalien aus dezentralen Quellen im Low-Tech-Verfahren
- CapTain Rain – Wassersammlung und -ableitung bei Starkregenereignissen in Jordanien
- CuveWaters – Integriertes Wasserressourcen-Management in Namibia
- Effizienter Einsatz von Mitteln aus der Hessischen Grundwasserabgabe
- Elimination von Spurenstoffen in Kläranlagen
- EPoNa – Wasserwiederverwendung im Norden Namibias
- Evaluation des International Water Stewardship Programms (IWaSP)
- gwTriade – Integratives Monitoring der Grundwasserqualität
- HypoWave – Neue Wege zur Abwasserwiederverwendung in der Landwirtschaft
- HypoWave+ – Implementierung eines hydroponischen Systems zur nachhaltigen Wasserwiederverwendung in der Landwirtschaft
- INTAFERE – Integrierte Analyse von mobilen, organischen Fremdstoffen in Fließgewässern
- Integriertes Wasserressourcen-Management in Isfahan/Iran
- IntenKS – Intensivierung der Klärschlammbehandlung zur energetischen und stofflichen Nutzung in China
- INTERESS-I – Integrierte Strategien zur Stärkung urbaner blau-grüner Infrastrukturen
- Klassifikation der Verbrauchsstellen im Versorgungsgebiet von HAMBURG WASSER
- Kompetenzatlas Wassertechnologie und Wassermanagement in Hessen
- KREIS – Innovative Stadtentwässerung in der Jenfelder Au
- Leitbild IWRM – Wasserressourcenmanagement für die Metropolregion Rhein-Main
- Marktöffnung in der Trinkwasserversorgung
- Masterplan „Zukunftssichere Trinkwasserversorgung im Saarland 2040“
- MORE STEP – Mobilität im Wandel: Nachhaltige Entwicklung des mongolischen Steppenökosystems (Phase II)
- MULTI-ReUse – Modulares Aufbereitungssystem zur Wasserwiederverwendung
- Nachhaltigkeitsleistungen von Wasserversorgungsunternehmen
- NaCoSi – Nachhaltigkeitscontrolling in der Siedlungswasserwirtschaft
- netWORKS – Sozial-ökologische Regulation netzgebundener Infrastruktursysteme
- netWORKS 2 – Transformationsmanagement für eine nachhaltige Wasserwirtschaft
- netWORKS 3 – Nachhaltige Konzepte für die kommunale Wasserwirtschaft
- netWORKS 4 – Resilient networks: Beiträge städtischer Versorgungssysteme zur Klimagerechtigkeit
- netWORKS 4 – Resilient networks: Beiträge städtischer Versorgungssysteme zur Klimagerechtigkeit (Anschlussprojekt)
- Neue Perspektiven für die Renaturierung von Bächen und Flüssen
- NiddaMan – Nachhaltiges Wasserressourcen-Management im Einzugsgebiet der Nidda
- P-Net – Regionales Netzwerk für ein ressourceneffizientes Phosphormanagement
- PLASTRAT – Verminderung von Plastikeinträgen in Seen und Fließgewässer
- PlastX – Mikroplastik in Fließgewässern
- PlastX – Plastikabfälle in Meeren und Ozeanen
- Privatisierung in der Wasserwirtschaft
- Regenwassertransfer vom Gewerbegebiet in die Landwirtschaft in Fellbach
- Regenwasserversickerung in Wiesbaden
- Regionale Nachhaltigkeit in Wasserwirtschaft und Landschaftsgestaltung
- regulate – Nachhaltiges Management von Grundwasser in Europa
- SASSCAL – Forschungsinfrastruktur in Afrika
- SASSCAL – Wasserbezogene Risiken im südlichen Afrika
- SAUBER+ Innovative Konzepte für Abwasser aus Einrichtungen des Gesundheitswesens
- SCIP Plastics – Die Abfallvermeidung in Khulna stärken und die marine Plastikverschmutzung reduzieren
- Semizentral – Infrastrukturen für schnell wachsende Städte der Zukunft
- Smart Water Future India: Intelligentes Wassermanagement für Indiens Städte
- start – Strategien zum Umgang mit Arzneimittelwirkstoffen im Trinkwasser
- start2 – Strategien zum Umgang mit hormonell wirksamen Agrarchemikalien
- Stoffflüsse umweltrelevanter chemischer Stoffe: Produktliniencontrolling
- Strukturkonzept Trinkwasserversorgung Magdeburg
- TransRisk – Schadstoffe als Risiko im Wasserkreislauf
- TRAPA India – Transitionswege zur Lösung der Abwasserproblematik in indischen Städten
- Trinkwassertagesbedarf – Prognosemodell für Hamburg
- Umweltrisiken und Arzneimittel: Schlüsselrolle der Apotheken
- WaReNam – Mehrskalige Wasserwiederverwendungsstrategie für Namibia
- Wasser 2050 – Chancen für die deutsche Wasserwirtschaft
- Wasserbedarfsprognose 2030 (Basisjahr 2005) für Hamburg
- Wasserbedarfsprognose 2045 (Basisjahr 2011) für Hamburg
- Wasserbedarfsprognose 2050 (Basisjahr 2017) für Hamburg
- Wasserbedarfsprognose 2050 (Basisjahr 2019) für den WBV Harburg
- Wasserbedarfsprognose 2050 (Basisjahr 2020) für Hamburg
- Wasserkreislauf und urban-ökologische Entwicklung
- Wasserwirtschaftliche Proxies und Szenarien für die Entwicklung des Wasserbedarfs
- Weschnitz Dialog: Kommunikation und Beteiligung beim Management von Renaturierungsmaßnahmen entlang der Weschnitz
- Wissenschaftliche Begleitung der Umfrage 2021 zum Wasserverbrauch in Hamburg
- Wissenschaftliche Begleitung des Projekts „Smartes Wassermanagement“ in Frankfurt
- Zustand unserer Wasserressourcen heute und in Zukunft