Ansätze für eine wirksame und dauerhaft funktionierende Stromsparberatung

Im Projekt Stromeffizienzklassen für Haushalte wurden Instrumente und Beratungsangebote, die private Haushalte beim Stromsparen unterstützen, entwickelt und erfolgreich erprobt. Im Nachfolgeprojekt Stromsparberatung soll dieses Instrumentarium weiter verbreitet und mit Beratungsangeboten von Kommunen und Verbraucherorganisationen verknüpft werden.

Stromeffizienzklassen: verbreiten und vernetzen

Im Projekt Stromsparberatung greifen die ForscherInnen ein erfolgreiches Produkt aus dem Projekt Stromeffizienzklassen für Haushalte auf. Um es Privathaushalten zu ermöglichen, ihren Gesamtverbrauch zu erkennen, zu halten oder zu verbessern, wurde im Vorgängerprojekt eine Vergleichstabelle mit sieben Verbrauchsgruppen nach Haushaltstypen entwickelt. Diese Aufteilung in Stromeffizienzklassen wurde 2016 in den Stromspiegel für Deutschland übernommen, der mithilfe von Vergleichswerten eine Einordnung des Stromverbrauchs und eine Ermittlung des Sparpotenzials ermöglicht. Der Stromspiegel ist Teil der Stromsparinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Hinter ihm steht ein breites Akteursbündnis, das Energieversorger, Klimaagenturen, Verbraucherorganisationen und weitere Multiplikatoren im Bereich Energiesparen und Klimaschutz umfasst. Gemeinsam mit diesen Akteuren will das Projektteam nun versuchen, neue Anwendungsfelder für die Nutzung der Stromeffizienzklassen zu erschließen. Eine wichtige Rolle wird dabei die Verknüpfung von interaktiven Online-Services mit persönlichen Beratungsangeboten vor Ort spielen.

Einsatzfähige Produkte für die Praxis

Für die praktische Anwendung sind mehrere Produkte geplant. Dazu gehören eine modulare Toolbox für Energieversorgungsunternehmen zum Thema Stromsparen, ein entsprechendes Instrument für Energieberater, das sich mit dem Beratungsangebot des Projekts Batteriespeicher verknüpfen lässt, und ein sogenanntes interaktives Lotsenmodell. Dieses Modell soll Kommunen, Stadtwerken, Energieversorgungsunternehmen und weiteren Multiplikatoren helfen, ihre vernetzten Angebote zielsicher an die VerbraucherInnen zu vermitteln.

Hintergrund

Die Bundesregierung will den Stromverbrauch bis 2050 um 25 Prozent senken. Dabei sind auch private Haushalte gefragt: Sie sind für ein Viertel des gesamten Stromverbrauchs verantwortlich. Gleichzeitig können sie allein durch ein bewussteres Nutzungsverhalten und den Einsatz besonders effizienter Haushaltsgeräte ihren Verbrauch mehr als halbieren. Im Projekt Stromeffizienzklassen für Haushalte wurden Instrumente und Beratungsangebote, die private Haushalte beim Stromsparen unterstützen, entwickelt und erfolgreich erprobt. Mithilfe des Nachfolgeprojekts Stromsparberatung soll dieses Instrumentarium weiter verbreitet und mit innovativen Beratungsangeboten für Kommunen und Verbraucherorganisationen verknüpft werden.

Kooperationspartner

  • Öko-Institut e.V.

Förderung

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt „Ansätze für eine wirksame und dauerhaft funktionierende Stromsparberatung“ im Förderschwerpunkt Sozial-ökologische Forschung.

Laufzeit

06/2017 – 12/2017