wir haben uns im Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in einem längeren Prozess intensiv mit unserer eigenen Arbeit, unserer Forschung, unseren Zielen und Werten und mit unserer Organisationsstruktur auseinandergesetzt. Im Ergebnis haben wir unser Institut strategisch, inhaltlich und strukturell neu aufgestellt – mit dem Ziel, den notwendigen und aufgrund all der aktuellen Herausforderungen schwierigen Wandel in Richtung Nachhaltigkeit wirkungsvoller mitzugestalten.
In unserer Institutsstrategie 2024–2030 legen wir unsere Vision für diesen Wandel ausführlich dar. Wir sind überzeugt: Um unsere Lebensgrundlagen langfristig zu erhalten und Menschen innerhalb der planetaren Grenzen ein gutes Leben zu ermöglichen, sind vielschichtige wie tiefgreifende Veränderungen unausweichlich. Technologische Innovationen werden hier eine Rolle spielen, doch angesichts der vielfältigen Nachhaltigkeitsprobleme sind auch Transformationen der gegenwärtigen Lebens- und Wirtschaftsweisen dringend erforderlich.
Unsere Forschungsteams entwickeln schon seit mehr als dreieinhalb Jahrzehnten mit Praxisakteuren Lösungsansätze für solche Transformationen. Hierfür untersuchen sie die Beziehungen zwischen Gesellschaft und Natur, wie sie sich zum Beispiel in Art und Ausmaß der Ressourcennutzung von Energie, Wasser und Land zeigen, in Konsum-, Mobilitäts- und Freizeitverhalten oder im Umgang mit Umweltrisiken.
Doch die Nachhaltigkeitskrisen werden komplexer, wie die Folgen des Klimawandels oder des Biodiversitätsverlustes zeigen. Und neue Herausforderungen kommen hinzu: Während der wissenschaftliche Konsens über die Dringlichkeit der Transformationen nahezu einhellig ist, wächst in Teilen der Gesellschaft Widerstand gegen neue Ansätze und Maßnahmen, die den sozial-ökologischen Wandel nachweislich voranbringen können.
Risiken und Konflikte in Transformationsprozessen
Wir haben uns deshalb intensiv mit der Frage beschäftigt, wie die notwendigen Transformationen angesichts sich zuspitzender Konflikte und Ungleichheiten gesellschaftlich dennoch verwirklicht werden können. Wir sind uns sicher, dass wir Risiken und Zielkonflikte des Wandels ebenso berücksichtigen müssen wie Synergien und Möglichkeiten der sozialen Teilhabe an Nachhaltigkeitstransformationen. Menschen müssen in ihrer Vielfalt an einer konstruktiven Aushandlung von Konflikten beteiligt werden, wenn langfristige Transformationen in Richtung Nachhaltigkeit gelingen sollen.
Das heißt: Wenn wir wissenschaftlich fundierte und praktikable Lösungen für die umwelt- und klimapolitischen Herausforderungen unserer Zeit hervorbringen wollen, müssen wir die Vorbehalte, Ängste und Bedürfnisse von Menschen ernst nehmen und den Dialog über Chancen und Hemmnisse von gesellschaftlichem, politischem und wirtschaftlichem Handeln fördern. Unser neuer Claim „Advancing Knowledge for Sustainability“ steht für das Ziel, all das zu berücksichtigen und das dringend notwendige Wissen für nachhaltige Transformationsprozesse mit unserer Forschung zu erzeugen.
Neuer Webauftritt nach umfassendem Relaunch
Für unsere Arbeit im ISOE bedeutet das, dass wir zum einen unser Forschungsprofilgeschärft haben, um die drängenden wissenschaftlichen Fragestellungen, die mit den aktuellen Nachhaltigkeitskrisen verbunden sind, klarer hervorzuheben. Entsprechend haben wir unsere Forschungsthemen noch stärker auf die damit verbundenen Transformationsprozesse ausgerichtet und in einem breit angelegten Prozess der Organisationsentwicklung unsere Arbeitsabläufe weiter optimiert.
Mit einem umfassenden Relaunch, der sich in einem neuen Logo, einem neuen Corporate Design für unser Institut und dem heutigen Start unserer neuen Website zeigt, möchten wir die Ergebnisse des internen Prozesses auch nach außen hin sichtbar machen.
Wir laden Sie herzlich dazu ein, unseren Blick auf Nachhaltigkeitsprobleme und unsere Vision für Lösungen sowie unsere Mission, Werte und Forschungsarbeit besser kennenzulernen und freuen uns den Austausch mit Ihnen.
Mit herzlichen Grüßen
Dr. Nicola Schuldt-Baumgart
Leitung Wissenskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Pressesprecherin