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Schadstoffrisiken

Zielkonflikte zwischen Medikamenteneinsatz und Umweltschutz

Das Projekt untersucht Zielkonflikte zwischen Gesundheits- und Umweltschutz durch Arzneimittelrückstände in der Umwelt.

Es ist ein unerwünschter Nebeneffekt bei der Verwendung von Human- und Tierarzneimitteln: Der Wirkstoff wird nicht vollständig vom Körper abgebaut und wieder ausgeschieden und gelangt so, insbesondere über das Abwasser in die Umwelt. Die daraus resultierenden Zielkonflikte zwischen dem Schutz der Gesundheit einerseits und dem Schutz der Umwelt andererseits beschreibt und analysiert das Forschungsprojekt. Die Ergebnisse werden in einem Gutachten aufbereitet.

Forschungsansatz

Das Projektteam untersucht im Rahmen einer Diskursfeldanalyse die bisherige Debatte zu möglichen Zielkonflikten und deren Verankerung im gesellschaftlichen Diskurs. Untersucht wird auch, welche Rolle das Vorsorgeprinzip – danach sollen Belastungen bzw. Schäden für die Umwelt bzw. die menschliche Gesundheit bereits im Voraus vermieden oder weitestgehend verringert werden – in diesem Diskurs spielt. Begleitend zur Diskursfeldanalyse führen die WissenschaftlerInnen Experteninterviews zur Klärung von offenen oder widersprüchlich diskutierten Aspekten. Die Ergebnisse werden für Human- und für Tierarzneimittel getrennt ausgewertet.

Hintergrund

Human- und Tierarzneimittel werden kontinuierlich in die Umwelt eingetragen, so dass sie heute insbesondere im Wasser nahezu allgegenwärtig sind. Zwischen verschiedenen Schutzzielen entstehen dadurch regelmäßig Konflikte: Die Verabreichung der Pharmaka hat – vereinfacht dargestellt – entweder die öffentliche Gesundheitspflege bzw. die Behandlung von Krankheiten zum Ziel (Humanarzneimittel) oder aber die Ernährungssicherung der Gesellschaft (Tierarzneimittel). Im Konflikt damit steht das Schutzziel der Erhaltung der Umwelt: Durch die in die Umwelt emittierten Wirkstoffe von Arzneimitteln können Schäden an einzelnen Arten entstehen (z.B. durch Störung in deren Reproduktion) oder Ökosystemfunktionen beeinträchtigt werden.

Auftraggeber

Mit dem Gutachten wurde das ISOE vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (Department Ökonomie) im Rahmen von dessen Arbeiten für das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) beauftragt.

Kontakt:

Dr. Engelbert Schramm

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Projekt-Infos

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