
P-Net – Regionales Netzwerk für ein ressourceneffizientes Phosphormanagement
Das Projekt untersucht Möglichkeiten zur Etablierung regionaler Netzwerke, um ausgefälltes Phosphor in sogenannten Struvitanlagen zu Phosphordüngern zu verarbeiten.
Mit der Phosphorrückgewinnungspflicht und dem Verbot der bodenbezogenen Klärschlammverwertung für groβe und mittelgroβe Kläranlagen in der Klärschlammverordnung hat die Bundesregierung entscheidende Impulse für die Transformation zu einer Phosphor-Kreislaufwirtschaft in Deutschland gesetzt. Die Wahl der verfahrenstechnischen Variante der Struvitfällung erlaubt dessen nachhaltige und regionale Umsetzung. Deshalb beschäftigt sich die vorliegende Studie mit rechtlichen Rahmenbedingungen, Transformationsakteuren und Ansatzpunkten für regionale Struvitnetzwerke. Hierzu wurden qualitative Interviews mit Vertreter*innen relevanter Verbände, einer Düngebehörde und eines Düngemittelherstellers geführt. Zudem wurde mit Vertreter*innen eines Abwasserverbandes eine Konstellationsanalyse durchgeführt. Die Analyse zeigt, dass durch die Aufnahme von Fällungsprodukten als Komponentenmaterialkategorie 12 (CMC 12) in die EU-Düngeprodukteverordnung und von Struvitdüngern in die Positivliste der EU-Ökoverordnung die Rechtssicherheit für die Nutzung von Struvitdüngern verbessert wurde. Zudem wird deutlich, dass Abwasserbeseitiger, die sich für die Struvitfällung entschieden haben; Anlagenhersteller; Forschungseinrichtungen; Düngemittelhersteller, die mit Ausgangsstoffen aus dem Abfallbereich arbeiten; Ökolandbauverbände; Ökolandwirt*innen; an Innovation interessierte konventionelle Landwirt*innen und Verbände für Phosphorrecycling an der Struvitfällung, Struvitdüngerherstellung und -nutzung mit groβem Interesse arbeiten. Mit diesen Akteuren ist der Aufbau von regionalen Struvitnetzwerken möglich. Schlüsselakteure von Struvitnetzwerken können Gemeinschaftsunternehmen von Kläranlagenbetreibern, Düngermittelhersteller und -mischer sowie Groβ- und Landhandel sein. Im Moment scheinen Düngemittelhersteller, die Ausgangsstoffe aus dem Abfallbereich verarbeiten, am besten als Schlüsselakteur geeignet zu sein. Alte Klärschlammnetzwerke können ebenfalls als Transformationstreiber fungieren. With the phosphorus recovery obligation and the ban on soil-related sewage sludge utilization for large and medium-sized sewage treatment plants in the Sewage Sludge Ordinance, the German government has provided decisive impetus for the transformation to a phosphorus circular economy in Germany. The choice of the process engineering variant of struvite precipitation allows for its sustainable and regional implementation. Therefore, the present study deals with the legal framework, transformation actors and starting points for regional struvite networks. To this end, qualitative interviews were conducted with representatives of relevant associations, a fertilizer authority and a fertilizer manufacturer. In addition, a constellation analysis was carried out with representatives of a wastewater association. The analysis shows that the inclusion of precipitation products as component material category 12 (CMC 12) in the EU Fertilizing Products Regulation and of struvite fertilizers in the positive list of the EU Organic Regulation has improved the legal certainty for the use of struvite fertilizers. Furthermore, it is clear that wastewater treatment plant operators that have opted for struvite precipitation, plant manufacturers, research institutions, fertilizer manufacturers that work with raw materials from the waste sector, organic farming associations, organic farmers, conventional farmers interested in innovation and associations for phosphorus recycling are working on struvite precipitation, struvite fertilizer production and use with great interest. With these actors, the establishment of regional struvite networks is possible. Key actors of struvite networks can be joint ventures of wastewater treatment plant operators, fertilizer manufacturers and blenders, as well as agricultural wholesalers and retailers. At the moment, fertilizer manufacturers that process waste-derived raw materials appear to be best suited as key actors. Old sewage sludge networks can also act as drivers of transformation.
DOI: doi.org/10.5281/zenodo.13919962
ISBN/ISSN: 1614-8193
Das Projekt untersucht Möglichkeiten zur Etablierung regionaler Netzwerke, um ausgefälltes Phosphor in sogenannten Struvitanlagen zu Phosphordüngern zu verarbeiten.
Technische Infrastrukturen sind unverzichtbar für die Daseinsvorsorge. Sie spielen außerdem eine Schlüsselrolle bei der Klimaanpassung. Angesichts zunehmender Klimaextreme und Ressourcenknappheit stehen diese Infrastrukturen vor tiefgreifenden Herausforderungen, die ihre Funktionsfähigkeit gefährden. Einfache Anpassungen reichen nicht aus, es braucht Transformationen der verschiedenen Infrastruktursysteme.
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