Begleitforschung für die Grundwassererschließung am Standort „Heiliger Born“
Das Projekt begleitet den Erschließungsprozess des Standorts „Heiliger Born“ für die Wassergewinnung durch die Stadtwerke Marburg GmbH (SWMR). Die Stadtwerke wollen durch die Einbindung dieses Standorts in die Wassergewinnung bestehende Grundwasserentnahmestellen schonen und gleichzeitig für den Umgang mit Bedarfsspitzen neue Spielräume in der Trinkwasserversorgung schaffen. Dieser Prozess wird durch ein Forschungsvorhaben begleitet, dessen Ziel es ist, die zukünftig zu erwartende Entwicklung des Trinkwasserbedarfs abzuschätzen und relevante Akteure frühzeitig in einen Dialog einzubeziehen. Damit sollen die Stadtwerke Marburg in ihrem Anliegen unterstützt werden, die Sicherheit der Trinkwasserversorgung auf nachhaltige Weise zu gewährleisten.
Forschungsansatz
Das interdisziplinäre Projektteam nutzt eine Kombination aus quantitativen und qualitativen Methoden. Ziel des vom ISOE geleiteten Projekts ist es, für die Stadtwerke Marburg und die beteiligten Kommunen eine zusätzliche Sachgrundlage für anstehende Entscheidungen zu generieren. Gleichzeitig sollen Transparenz geschaffen und relevante Akteure eingebunden werden.
Hierzu betrachtet das ISOE modellgestützt die Entwicklung des Trinkwasserbedarfs in den beteiligten Kommunen bis 2050 und berücksichtigt Einflüsse wie Klima- und Bevölkerungsentwicklungen, technische Innovationen und Veränderungen im Nutzungsverhalten. Über Szenarien werden mögliche zukünftige Entwicklungen abgeschätzt. Grundlage hierfür sind amtliche Prognosen und Einschätzungen von Expert*innen. In Kooperation mit der TU Berlin wird ein genauerer Blick auch auf die Wassernutzung der Pharmaindustrie geworfen. Als Ergebnis werden Empfehlungen zur Erhaltung der Versorgungssicherheit und der perspektivischen Rolle des Standorts „Heiliger Born“ abgeleitet.
Darüber hinaus ist das ISOE gemeinsam mit dem Beratungsbüro corso della vita für die Durchführung eines Runden Tisches verantwortlich. Zu diesem werden Vertreter*innen der beteiligten Kommunen sowie relevante Interessengruppen eingeladen. Der Runde Tisch dient dem Informations- und Wissensaustausch rund um die Grundwassererschließung am Standort „Heiliger Born“, aber auch zur Klärung von Interessenlagen und Bedürfnissen. Durch die frühzeitige Kommunikation des Vorhabens und die aktive Einbindung von wesentlichen Beteiligten sollen Transparenz im Verfahren hergestellt, Raum für Fragen und Anliegen geschaffen und ein Rahmen zur Bearbeitung möglicher Konflikte geschaffen werden.
Hintergrund
Die Trinkwasserversorgung der Stadt Marburg erfolgt zu 50 Prozent durch einen Vorlieferanten. Die andere Hälfte des Trinkwasserbedarfs decken Gewinnungsanlagen der Stadtwerke Marburg über eine Vielzahl von Brunnen und Quellen im Marburger Umland. Die Stadtwerke Marburg arbeiten intensiv daran, ihre Wasserversorgungsinfrastruktur für die erwarteten klimatischen Veränderungen resilient zu gestalten. Ein weiterer wichtiger Baustein ist die geplante Erkundungsbohrung „Heiliger Born“. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Versorgungssicherheit auch in Zeiten des Klimawandels zu gewährleisten und die Wasserressourcen nachhaltig zu nutzen.
Forschungs- und Projektpartner
- Beratungsbüro corso della vita, Darmstadt
- TU Berlin, Institut für Technischen Umweltschutz, Fachgebiet Umweltverfahrenstechnik
Auftraggeber
Das Projekt „Begleitforschung für das Projekt ‚Heiliger Born‘‘‘ ist ein Auftrag der Stadtwerke Marburg GmbH (SWMR).
Laufzeit
Ansprechpartner
Projektteam
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