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Wasser Schadstoffrisiken

PlastX – Mikroplastik in Fließgewässern

Im Teilprojekt der Nachwuchsgruppe PlastX wird ein Konzept zur Bewertung der Umweltrisiken durch Mikroplastik in Fließgewässern entwickelt.

Bild: Seba Tataru – shutterstock

Unter der Leitung des ISOE untersucht die Nachwuchsgruppe PlastX die gesellschaftliche Rolle von Kunststoffen und deren Wirkungen auf die Umwelt. Im Teilprojekt Mikroplastik in Fließgewässern wird ein Konzept zur Bewertung der Umweltrisiken durch Mikroplastik in Fließgewässern entwickelt.

Forschungsansatz

Sowohl die Risikoforschung als auch die öffentliche Debatte zum Thema Mikroplastik konzentrieren sich zumeist auf das Problem der Kunststoffe in den Weltmeeren. Entsprechend groß sind die Wissenslücken, wenn es um die Belastungen von Fließgewässern mit Kunststoffen und deren Auswirkungen auf die dortige Tier- und Pflanzenwelt geht. Gemeinsam mit Forschungspartnern aus der Abteilung Aquatische Ökotoxikologie der Goethe-Universität Frankfurt soll daher das Risiko von Mikroplastik für Fließgewässerökosysteme bewertet werden. In Laborstudien werden unter anderem Bioverfügbarkeit, Akkumulation und Toxizität von Mikroplastik auf aquatische Modellorganismen untersucht. Dabei werden auch kunststoff-assoziierte Substanzen berücksichtigt, wie z.B. Additive und adsorbierte Schadstoffe, die schädigende Auswirkungen auf die Organismen haben können. Gemeinsam mit Praxispartnern soll ein Konzept zur Risikobewertung von Mikroplastik entwickeln werden, das als Grundlage zur Regulation des Mikroplastikeintrags in Oberflächengewässer dienen soll.

Hintergrund

Jedes Jahr gelangen ca. 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen unsachgemäß entsorgter Plastikabfall über Flüsse in Meere und Ozeane. Hier entstehen durch den Zerfall des Plastikabfalls kleinste Plastikfragmente, sogenanntes Mikroplastik. Zusätzliche Quellen für Mikroplastik sind ausgewaschene Chemiefasern aus Textilien, Reifenabrieb im Straßenverkehr sowie der Verlust von Granulaten bei der Herstellung und Weiterverarbeitung von Kunststoffen. In der Umwelt werden Mikroplastikpartikel nachweislich von Lebewesen, wie z.B. Fischen, Krebstieren, Schnecken oder Muscheln aufgenommen, und zeigen dabei schädigende Auswirkungen auf die Organismen. Da es eine große Zahl verschiedener Mikroplastikpartikel gibt, die sich in ihrer chemischen Zusammensetzung, Größe und Form und damit auch hinsichtlich ihrer biologischen Effekte unterscheiden, ist bislang unklar, wie das Risiko von Mikroplastik für aquatische Ökosysteme bewertet werden kann. Um Maßnahmen für eine Regulation des Mikroplastikeintrags in die Umwelt zu ergreifen, ist ein tragfähiges Konzept zur ökotoxikologischen Risikobewertung allerdings unerlässlich.

Forschungspartner

Goethe-Universität Frankfurt am Main, Abteilung Aquatische Ökotoxikologie

Praxispartner

Partner des Teilprojekts kommen aus den Bereichen Umweltberatung und Wasser- und Abfallwirtschaft.

Förderung

Gefördert wird die Nachwuchsgruppe „PlastX – Kunststoffe als systemisches Risiko für sozial-ökologische Versorgungssysteme“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Forschung für nachhaltige Entwicklungen (FONA)“. PlastX ist darin Teil der Fördermaßnahme „SÖF – Sozial-ökologische Forschung“ im Förderbereich „Nachwuchsgruppen in der Sozial-ökologischen Forschung“.

Kontakt:

PD Dr. Carolin Völker

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