Wasserbedarfsprognose 2050 für Hamburg
Das Projektteam aktualisiert im Auftrag von HAMBURG WASSER seine Prognose zum Wasserbedarf der Stadt Hamburg bis 2045 unter Berücksichtigung aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen.
Forschungsansatz
Die Wissenschaftler*innen berechnen den erwarteten Wasserbedarf unterschiedlicher Verbrauchergruppen, um auf dieser Grundlage die langfristige Entwicklung des Wasserbedarfs für das Versorgungsgebiet von HAMBURG WASSER zu ermitteln. Auf der Basis von aktuellen Bevölkerungs- und Beschäftigtenzahlen, soziostrukturellen Daten sowie Experteninterviews werden die Einflüsse wesentlicher Faktoren auf den zukünftigen Wasserbedarf der privaten Haushalte, Gewerbe/Handel/Dienstleistungen sowie der Industrie aktualisiert. Bei der Gruppe der privaten Haushalte spielen beispielsweise die in Hamburg sehr dynamischen Bevölkerungs- und städtebaulichen Entwicklungen ebenso eine wichtige Rolle wie Haushaltsgrößen und der Modernisierungsgrad der Sanitäranlagen. Der zukünftige Bedarf der Verbrauchergruppen Gewerbe/Handel/Dienstleistungen und Industrie wird in Abhängigkeit vom Verlauf der wirtschaftlichen Entwicklung sowie der Effizienz der Wassernutzung untersucht. Hier greift das Projektteam auch auf Erkenntnisse aus der Klassifikation der Verbrauchsstellen zurück, um ein differenzierteres Bild beim zukünftigen Wasserbedarf in den Wirtschaftszweigen zu zeichnen.
Methodik
Auf der Basis eines integrierten Modells, das sich durch eine hohe Benutzerfreundlichkeit auszeichnet, führt das Forscherteam die Ergebnisse zusammen. Mit unterschiedlichen Szenarien wird zudem ein realistischer Korridor der zukünftigen Wasserbedarfsentwicklung abgeschätzt. Die Szenarien erlauben es, alternative gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Entwicklungen abzubilden und berücksichtigen auch potenzielle Auswirkungen des Klimawandels.
Hintergrund
Die Wasserbedarfsprognose ist für das Versorgungsunternehmen HAMBURG WASSER ein wichtiges Instrument der nachhaltigen strategischen Planung von Unternehmensentscheidungen. Die Ergebnisse bilden zudem eine wesentliche Grundlage für die Vergabe von Wasserrechten. Die Prognose basiert auf einem Konzept, welches das ISOE in einer Studie im Jahr 2007 maßgeblich entwickelte und umsetzte, im Jahr 2014 für eine erste Aktualisierung erweiterte und jetzt aufbauend auf den Ergebnissen der Klassifikation der Verbrauchsstellen und unter Berücksichtigung aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen erneut aktualisiert.
Auftraggeber
Das Projekt „Aktualisierung der Wasserbedarfsprognose 2045 für das Versorgungsgebiet von HAMBURG WASSER“ ist ein Auftrag der Hamburger Wasserwerke (HWW) GmbH.
Publikationen
Liehr, Stefan/Robert Lütkemeier (2019): Fundierte Vorausschau statt bloßer Schätzung. Bedarfsprognosen. der gemeinderat 63 (12/19 - 1/20), 56-57
Liehr, Stefan/Oliver Schulz (2018): Den Wasserbedarf der Kommune prognostizieren. Treffpunkt Kommune
Liehr, Stefan/Engelbert Schramm/Oliver Schulz (2018): Wasserbedarfsanalysen: Planungssicherheit für Kommunen. 3R Fachzeitschrift für sichere und effiziente Rohrleitungssysteme (9/2018), 38-41
Schulz, Oliver/Stefan Liehr/Jörg Grossmann (2018): Integrierte Wasserbedarfsprognosen. Herausforderungen für die Bedarfsabschätzung in Kommunen. Behörden Spiegel September 2018, 24
Laufzeit
Forschungsschwerpunkt
Wasserressourcen und LandnutzungMethoden
PrognosenPublikationslink
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