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Wasser Schadstoffrisiken

PlastX – Plastikabfälle in Meeren und Ozeanen

Das Teilprojekt der Nachwuchsgruppe PlastX untersucht den Umsetzungsprozess von Managementstrategien zum Schutz der Meere und Ozeane.

Bild: Seba Tataru – shutterstock

Unter der Leitung des ISOE untersucht die Nachwuchsgruppe PlastX die gesellschaftliche Rolle von Kunststoffen und deren Wirkungen auf die Umwelt. Das Teilprojekt Governance von Meeresmüll: eine multiskalare Betrachtung analysiert Managementstrategien zur Lösung des globalen Umweltproblems von Plastikabfällen in den Meeren und Ozeanen.

Forschungsansatz

„Business-as-usual-Szenarien“ sagen voraus, dass 2050 genauso viel Plastik wie Fisch (nach Gewicht) in den Meeren und Ozeanen schwimmen wird. Für den Schutz der Weltmeere ist es daher von zentraler Bedeutung, den Eintrag von Plastikmüll in die Umwelt zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund untersucht das Forschungsprojekt den Umsetzungsprozess von Managementstrategien zum Schutz der Meere und Ozeane und diskutiert fördernde und hemmende Faktoren. Eine langfristige und nachhaltige Minimierung von Plastikeinträgen in die Weltmeere lässt sich nur über ein Zusammenspiel von globalen Regulierungen und lokalen Initiativen verwirklichen. Um die Verbindungen zwischen diesen (politischen) Ebenen zu analysieren, werden unter anderem Fallstudien und Experteninterviews durchgeführt. Die Perspektive global agierender Akteure und Initiativen auf internationale, nationale und lokale Managementstrategien wird insbesondere über Experteninterviews eingefangen. Ziel ist, Ansatzpunkte aufzuzeigen, wie sich langfristig ein nachhaltiger Umgang mit Plastik gestalten lässt („good global governance“). In Fallstudien werden lokale Initiativen untersucht, die in Regionen mit einer hohen Eintragsrate Minimierungsstrategien umsetzen. Ziel ist es hier, gemeinsam mit Akteuren vor Ort sowie Partnern der Internationalen Zusammenarbeit, best practices für ein nachhaltiges Abfall- und Wassermanagement zu entwickeln. Dabei wird auch untersucht, welche Relevanz diese best practices für globale Aktionspläne haben (können).

Hintergrund

Jährlich werden ca. 311 Millionen Tonnen Plastik produziert. Davon gelangen durch unsachgemäße Entsorgungen ca. 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen über Flüsse in die Meere und Ozeane. Heute schwimmen in jedem Quadratkilometer der Meere zehntausende Teile Plastikmüll mit Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt. Anfangs galten vor allem die Seefahrt und Fischerei als zentrale Verursacher. Inzwischen besteht jedoch Einigkeit, dass der Müll in großem Umfang vom Land, unter anderem über Flüsse, in die Meere gelangt. Die globale Staatengemeinschaft hat daher bereits eine Reihe von Umweltabkommen zum Schutz der Meere und Ozeane verabschiedet, wie z.B. das internationale Abkommen MARPOL. Daneben sind eine Reihe regionaler Übereinkommen in Kraft getreten, wie OSPAR und HELCOM oder die EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie. Zudem gibt es eine Vielzahl von lokalen Initiativen, die unter anderem Aufräum- und Aufklärungskampagnen veranstalten. Doch obwohl viele staatliche und gesellschaftliche Akteure das Problem erkannt haben, fehlen bislang verbindliche Vereinbarungen und Aktionspläne. Ursache sind nicht zuletzt die komplexen Akteurskonstellationen: Eine Vielzahl unterschiedlicher Interessen müssen ausbalanciert und Verantwortungen festgelegt werden.

Praxispartner

Partner des Teilprojekts „Governance von Meeresmüll: eine multiskalare Betrachtung“ kommen aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit und Naturschutz.

Förderung

Gefördert wird die Nachwuchsgruppe „PlastX – Kunststoffe als systemisches Risiko für sozial-ökologische Versorgungssysteme“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Programm „Forschung für nachhaltige Entwicklungen (FONA)“. PlastX ist darin Teil der Fördermaßnahme „SÖF – Sozial-ökologische Forschung“ im Förderbereich „Nachwuchsgruppen in der Sozial-ökologischen Forschung“.

Kontakt:

Dr. Johanna Kramm

Leiterin des Bereichs Wissensprozesse und Transformationen Zum Profil

Projekt-Infos

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