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NaKoDi – Nachhaltiger Konsum und soziale Teilhabe

Im Vorhaben wird empirisch untersucht, wie die soziale Teilhabe unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen durch nachhaltigen Konsum verbessert werden kann.

Im Vorhaben wird empirisch untersucht und praktisch erprobt, wie die Beteiligung möglichst Vieler an nachhaltigen Konsumpraktiken gefördert werden kann. Eine zentrale Frage dabei ist, wie die soziale Teilhabe unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen durch nachhaltigen Konsum verbessert werden kann. Im Mittelpunkt stehen drei Gruppen, die bislang nicht im Zentrum des Nachhaltigkeitsdiskurses standen: Jugendliche, Migrant*innen sowie einkommensschwache Haushalte. Die Ergebnisse sollen in politische Empfehlungen für die Umsetzung des Nationalen Programms für nachhaltigen Konsum münden.

Forschungsansatz

Das Forschungsprojekt zeichnet sich durch eine innovative Verknüpfung von aktivierenden sozialwissenschaftlichen Methoden und informellen Beteiligungsformen aus. Das ISOE erarbeitet die sozialwissenschaftlichen Grundlagen zum Thema nachhaltiger Konsum und soziale Teilhabe und entwickelt eine anwendungsorientierte Basistypologie für unterschiedliche Formen und Modi der Beteiligung an nachhaltigen Konsumpraktiken. Dazu zählen etwa Tauschen, Leihen, Produkte länger nutzen, Crowdfunding oder die Teilnahme an Initiativen und Aktionen zur gezielten Einflussnahme auf Unternehmen oder Politik.

Für die Basistypologie wird ein vereinfachtes Milieu- und Lebensstilmodell zugrunde gelegt. Zudem werden die Bedürfnisse und alltagspraktischen Anforderungen von Jugendlichen, Geringverdienenden und Migrant*innen besonders berücksichtigt. Die Typologie dient dazu, vorhandene empirische Erkenntnisse über die Verbreitung nachhaltiger Konsumpraktiken in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen zu systematisieren und aufzubereiten. An konkreten Beispielen wird herausgearbeitet, welche sozialen Bedingungen eine Beteiligung an nachhaltigen Konsumpraktiken für die unterschiedlichen Gruppen attraktiv machen oder behindern. Darüber hinaus soll untersucht werden, welche gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen hierfür geschaffen werden müssen.

Anhand eines Verbraucherpanels werden die alltagspraktische Wahrnehmung und Anforderungen für die Beteiligung an nachhaltigen Konsumpraktiken empirisch untersucht. Dabei sollen insbesondere milieuspezifische und sozialstrukturelle Faktoren identifiziert werden, die die Ausübung solcher Praktiken fördern oder hemmen. Das Verbraucherpanel verbindet aktivierende qualitative Face-to-face-Erhebungsmethoden mit online-gestützten Verfahren.

Hintergrund

Die Bundesregierung hat im Januar 2017 das Nationale Programm für nachhaltigen Konsum (NPNK) als Kooperation mehrerer Ressorts unter Federführung des BMU veröffentlicht. Das Programm versteht sich als deutscher Beitrag zum Sustainable Development Goal Nr. 12 und der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Es benennt Leitideen, Handlungsansätze und Bedürfnisfelder für die Förderung nachhaltigen Konsums sowie Ansätze zu Umsetzung und Monitoring. Erste institutionelle Strukturen für die Umsetzung wurden geschaffen: das Kompetenzzentrum nachhaltiger Konsum und das Nationale Netzwerk Nachhaltiger Konsum. Das Forschungsprojekt soll diesen Prozess unterstützen.

Forschungs- und Projektpartner

  • Öko-Institut e.V. (Projektleitung)
  • Zebralog GmbH & Co. KG

Förderung

Das Forschungsprojekt „Bürgerbeteiligung und soziale Teilhabe im Rahmen der Umsetzung des Nationalen Programms für nachhaltigen Konsum: neue Impulse für das bürgerschaftliche Engagement“ wird von Umweltbundesamt gefördert (FKZ 3717 16 310 0).

Kontakt:

Dr. Immanuel Stieß

Mitglied der Institutsleitung, Leiter des Bereichs Praktiken und Infrastrukturen Zum Profil

Projekt-Infos

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Publikationen zum Projekt

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