SoCuLa – Soziokulturelle Treiber des Biodiversitätswandels in Deutschland
Das Forschungsprojekt untersucht den Einfluss von gesellschaftlichen Transformationsprozessen – zum Beispiel demographischem Wandel, Digitalisierung oder Wandel von Wertvorstellungen und Normen – auf Kulturlandschaften und deren Biodiversität. Daraus lassen sich mögliche Entwicklungspfade von Kulturlandschaften ablesen. Diese werden im Forschungsprojekt partizipativ gemeinsam mit der Bevölkerung entwickelt.
Forschungsansatz
Das Projekt verfolgt einen sozial-ökologischen Forschungsansatz. Ziel ist es, den Einfluss von soziokulturellen Treibern auf Kulturlandschaften und deren Biodiversität zu verstehen. Dies wird qualitativ beschrieben, zudem sollen auf einer quantitativen Ebene Indikatoren für kulturelle Ökosystemleistungen entwickelt werden. Diese machen es möglich, kulturelle Aspekte der Landschaft wie etwa die regionale Identität oder ein ästhetisches Landschaftsbild zu erfassen und zu quantifizieren. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in partizipativ gestaltete Szenarien ein, um zukünftige Landschaftsentwicklungen gemeinsam zu diskutieren. Dafür bietet das DFG-geförderte Infrastruktur-Schwerpunktprogramm „Biodiversitäts-Exploratorien“ den geeigneten empirischen Rahmen. Seit 2006 werden in drei deutschen Regionen im Wesentlichen naturwissenschaftliche Daten gesammelt, um ein besseres Verständnis über Ökosystemprozesse und die Auswirkungen menschlicher Eingriffe zu erlangen. Die sogenannten „Exploratorien“ Schorfheide-Chorin, Hainich-Dün und Schwäbische Alb repräsentieren drei Landschaftstypen, die man europaweit finden kann: Sander- und Ackerflächen, Grünland, ausgedehnte Wälder sowie kalkreiche Gebirgszüge. Zum Methodenkanon des Projekts SoCuLa gehören Workshops in den Projektregionen sowie Experteninterviews und eine Literaturrecherche. Diese sozialwissenschaftlichen Daten werden interdisziplinär – also gemeinsam mit Naturwissenschaftler*innen – zu einem Natur-Gesellschaftsbild zusammengefügt. Damit wird es möglich, die Forschung zur Multifunktionalität von Ökosystemen weiterzuentwickeln.
Hintergrund
Der globale Biodiversitätsverlust schreitet ungehindert voran. Die nicht nachhaltige Landnutzung ist ein direkter Treiber dieser Entwicklung, wie der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) mit Hilfe einer umfassenden Metanalyse gezeigt hat. Die bestehenden globalen Ziele zum Erhalt der Artenvielfalt werden von den Mitgliedsländern jedoch bislang kaum oder gar nicht umgesetzt. Ein prominentes Beispiel ist die Verfehlung der Aichi-Ziele der UN, die auf der 10. Vertragsstaatenkonferenz der Biodiversitätskonvention von 2010 verabschiedet wurden. Um Ursachen und Lösungen für das Umsetzungsdefizit zu finden, ist ein Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen zentral. Das Verhalten der Gesellschaft muss dabei stärker in den Blick genommen werden. Denn Entwicklungen wie der demographische Wandel, Digitalisierung oder Wandel von Wertvorstellungen und Normen beeinflussen auch die Nutzung von Biodiversität und Ökosystemleistungen. Diese Veränderungen nehmen auf unterschiedlichen Ebenen Einfluss auf die Landnutzung. Das Projekt richtet seinen Fokus daher auf die Identifikation und Analyse dieser Treiber und sucht nach Ansätzen, wie Kulturlandschaften in Zukunft nachhaltig gestaltet werden können.
Forschungs- und Projektpartner
- Universität Bergen, Norwegen
- Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum SBiK-F, Frankfurt am Main
Förderung
Das Projekt „Socio-cultural Dynamics of German Cultural Landscapes – A Future-oriented Perspective“ wird gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Biodiversitäts-Exploratorien (DFG Priority Program SPP 1374), Projektnummer 512359495
Laufzeit
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