Tote Käferfichten in gesundem Laubwald (Foto: Ralf Blechschmidt - stock.adobe.com)

Konflikte um den Wald der Zukunft

Waldgebiete stehen im Zentrum unterschiedlicher Interessen und Nutzungsansprüche. Konflikte rund um diese ökologisch, ökonomisch und kulturell bedeutsamen Landschaften spitzen sich im Kontext des Klimawandels zu. Das Forschungsprojekt „Konflikte um den Wald der Zukunft – Analyse und kooperative Bearbeitung von waldbezogenen Aushandlungsprozessen im Kontext des Klimawandels“ erforscht Konflikte dieser Art und will konstruktive Dialoge ermöglichen. Dabei stehen die beteiligten Akteure im Mittelpunkt des Forschungsinteresses.

Forschungsansatz

In einem ersten Schritt werden aktuelle Konfliktdynamiken an der Schnittstelle von Naturschutz, Klimaschutz und Forstwirtschaft untersucht. Aufbauend auf einer Literaturrecherche und einer Dokumentenanalyse erarbeitet das Projektteam einen Überblick über konkrete aktuelle Konfliktthemen, die bei der Gestaltung des Waldes auftreten. In lokalen Fallstudien werden aktuelle Konflikte detailliert analysiert. Dabei werden die Handlungen, Deutungen und Standpunkte der beteiligten Akteure untersucht und aus der jeweiligen Perspektive nachvollzogen. 

Im zweiten Schritt geht es um die Bearbeitung der zuvor identifizierten Konflikte. Beteiligte Akteure bekommen die Möglichkeit, miteinander in den Austausch zu gehen. Mit ihnen werden verschiedene Formate erprobt, die zur Deeskalation beitragen können. Ergänzend werden in Fallstudien situationsgerechte Kommunikationsansätze erarbeitet, um Verständnis der Konfliktparteien für die jeweils andere Seite zu erzeugen und bestenfalls mildernd auf die Situation einwirken zu können. Abschließend werden Wissen und Methoden vermittelt, die es Akteuren erlauben, sich abzeichnende Konflikte künftig frühzeitig zu erkennen, einzuordnen und zu deeskalieren. Darüber hinaus erfolgt in einer begleitenden Öffentlichkeitsarbeit eine zielgruppengerechte Sensibilisierung für das Thema nachhaltiger Waldumbau im Kontext des Klimawandels.

Hintergrund 

Die Auswirkungen des Klimawandels verschärfen die Diskussionen um die zukünftige Nutzung unserer Wälder. Spätestens seit den extrem trockenen Sommern der letzten Jahre wird immer wieder ein umfassender Waldumbau gefordert. Doch wie soll dieser „Wald der Zukunft“ aussehen? Die Suche nach Antworten ist nicht einfach. Die jeweiligen Interessengruppen haben häufig ganz unterschiedliche Vorstellungen vom Wald der Zukunft. Diskutiert wird nicht nur über Art und Weise der Bewirtschaftung. In den vielschichtigen Konflikten spielen Aspekte wie auszuweisende Schutzgebiete, die Wahl der Baumarten, Kohlenstofflagerung und Brandschutz eine Rolle. 

Projektpartner

pro re – Partizipation und Mediation

Förderung

Das Projekt „Konflikte um den Wald der Zukunft – Analyse und kooperative Bearbeitung von waldbezogenen Aushandlungsprozessen im Kontext des Klimawandels“ wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Förderprogramms „Nachwachsende Rohstoffe“ gefördert.

Laufzeit

10/2022 – 10/2025