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Biodiversität Landnutzung

Biotopverbund Bayern: Zielgruppenspezifische Beratung für mehr Biodiversität

Das Forschungsprojekt entwickelt neue Ansätze, um Flächeneigentümer*innen gezielter anzusprechen und für den Biotopverbund zu gewinnen.

Bild: Harald Biebel - stock.adobe.com Gerstenfeld in Bayern

Forschungsansatz 

Das Projekt verbessert die Ausbildung von Biodiversitätsberater*innen in Bayern. Im Fokus steht die Frage, wie Personen mit Flächenzugriff – etwa aus Landwirtschaft, Kommunen oder Eigenjagd – für eine Beteiligung am Biotopverbund gewonnen werden können. Das ISOE untersucht dafür ihre Einstellungen, Werte, Motivationen und Zugänge zum Naturschutz. Ziel ist es, die unterschiedlichen Lebenswelten dieser Zielgruppen besser zu verstehen und gezielte Anknüpfungspunkte für die Beratung zu entwickeln. Auf dieser Basis entstehen gemeinsam mit den zuständigen Biodiversitätsberater*innen Gesprächsleitfäden und Trainings, die in die Ausbildung der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) einfließen. So werden Biodiversitätsberater*innen darin gestärkt, im Gespräch passgenau auf die Bedürfnisse und Beweggründe ihrer Gesprächspartner*innen einzugehen.

Eine zentrale Grundlage bildet eine Segmentierung von Flächeneigentümer*innen. Sie zeigt auf, welche Motive, Barrieren und Werte für die Entscheidung eine Rolle spielen, Flächen in den Biotopverbund einzubringen.
 

Hintergrund

Der Biotopverbund ist ein zentrales Instrument des Naturschutzes. Ziel ist es, bundesweit mindestens 10 Prozent des Offenlandes – also Landschaften, die nicht bewaldet sind – über ein Netzwerk hochwertiger Lebensräume miteinander zu verknüpfen. Bayern hat sich dabei besonders ehrgeizige Vorhaben gesetzt: Bis 2030 sollen 15 Prozent des Offenlandes in den Biotopverbund eingebracht werden. Durch diese Vernetzung wird der genetische Austausch zwischen Tier- und Pflanzenpopulationen gefördert. Gleichzeitig trägt der Biotopverbund dazu bei, den Verlust biologischer Vielfalt zu stoppen und die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen gegenüber dem Klimawandel und anderen Umweltveränderungen zu stärken.

Rechtlich ist der Ausbau des Biotopverbunds im Bayerischen Naturschutzgesetz verankert. Für die Umsetzung braucht es jedoch die aktive Mitwirkung vieler Akteur*innen – insbesondere von Flächeneigentümer*innen. Um diese für den Naturschutz zu gewinnen, wurden in Bayern Biodiversitätsberatungen eingerichtet. Sie beraten Eigentümer*innen bei der Umsetzung von Artenschutzmaßnahmen und bei Fragen zu Förderprogrammen und begleiten fachlich den Ausbau des Biotopverbunds. Die Berater*innen werden durch die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL) ausgebildet.

Trotz dieses Angebots bleibt die Entwicklung neuer Biotopflächen eine Herausforderung. Es gelingt nur schwer, zusätzliche Flächeneigentümer*innen für eine Beteiligung zu gewinnen. Hier setzt das Projekt an: Die Ausbildung der Biodiversitätsberaterinnen soll weiterentwickelt werden – hin zu einer Beratung, die nicht nur naturschutzfachlich fundiert ist, sondern auch die individuellen Motivationen, Bedürfnisse und Haltungen der Eigentümer*innen aufgreift und anspricht.
 

Förderung/Auftraggeber

Das Projekt „Biotopverbund in Bayern fördern – eine Akteursanalyse“ wird vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz (StMUV) gefördert. Auftraggeberin ist die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege (ANL).
 

Kontakt:

Dr. Marion Mehring

Leiterin des Forschungsfelds Biodiversität und Gesellschaft Zum Profil

Projekt-Infos

Gestartet:
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