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Mobilitätslabor2020 – Alternativen zum eigenen Auto

Mit Bürgerforen und partizipativen Methoden untersucht das Forschungsprojekt Mobilitätsbedürfnisse und Hemmnisse bei der Nutzung von Carsharing, Elektromobilität & Co.

Bild: wutzkoh – stock.adobe.com

Vielerorts gibt es schon attraktive, umweltschonende Alternativen zum eigenen Auto, wie Carsharing, Fahrgemeinschaften oder Elektroautos, die es Bürger*innen ermöglichen, das eigene Auto stehen zu lassen. Allzu oft bleiben diese Angebote aber ungenutzt. Welche Hemmnisse dazu führen, untersucht das Team aus ISOE und Zebralog im Forschungsprojekt Mobilitätslabor2020 mit partizipativen Methoden.

Forschungsansatz

Die Verkehrswende kann nur gelingen, wenn umweltschonende Alternativen zum Auto für die Bürger*innen alltagskompatibel und attraktiv sind. Es gibt bereits heute zahlreiche Möglichkeiten, Mobilitätsbedürfnisse zu erfüllen und dabei weniger (Privat-)Autos zu nutzen. Hierzu zählen zum Beispiel Carsharing, Fahrgemeinschaften oder Park&Ride-Angebote, Elektroautos und eine entsprechende Ladeinfrastruktur. Die Praxis zeigt jedoch: Keine der Maßnahmen konnte sich bisher in der Breite durchsetzen. 

Genau hier setzt das Forschungsprojekt an, mit dem Ziel, Bürgerforen mit Autonutzer*innen zu veranstalten, in denen es um die Gründe für die geringe Nutzung von Carsharing, Elektromobilität und Co. geht. Damit soll Folgendes erreicht werden:

  • Die komplexe Thematik der „Verkehrswende“ wird für Bürger*innen, die ein automobiles Mobilitätsprofil haben, im Alltag begreifbar.
  • Die Akzeptanz von Maßnahmen, die das Leben der Bürger*innen berühren, wird geklärt.
  • Es werden Handlungsbedarfe (normatives Wissen) und Handlungsvorschläge (praktisches Wissen) aus der Perspektive von Bürger*innen identifiziert.
  • Es wird eine öffentliche Aufmerksamkeit für eine Thematik geschaffen, die für die meisten Menschen sehr abstrakt ist.

Die in den Bürgerforen zu diskutierenden Maßnahmen wurden vom Umweltbundesamt bereits in einem laufenden Forschungsprojekt definiert. Aufgabe des ISOE ist es, eine Testphase zu konzipieren und durchzuführen: Ausgewählte Bürger*innen sollen sechs bis neun Monate lang alternative Mobilitätsangebote testen sowie Vor- und Nachteile dokumentieren. Auf dieser Grundlage sollen Empfehlungen formuliert werden, die dabei helfen, umweltschonende Alternativen zum Auto attraktiver und alltagstauglicher zu gestalten.

Hintergrund 

Die CO2-Emissionen des Verkehrssektors verharren auf dem Niveau des Jahres 1990. Hinzu kommen gesundheitsschädlicher Lärm, NOX- und Feinstaubbelastungen. Dieses Mobilitätssystem ist nicht zukunftsfähig, eine Verkehrswende ist unerlässlich. Eine solche Transformation kann nur gelingen, wenn umweltschonende Alternativen zum Auto für die Bürger*innen attraktiv und möglichst alltagskompatibel gestaltet werden. Aktuelle Alternativen, die ein multimodales Verkehrsverhalten fördern sollen oder zumindest die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren, konnten sich in der Breite der Bevölkerung noch nicht durchsetzen. Oftmals zeigen sich zwischen urbanen und ländlichen Räumen deutliche Unterschiede in der Akzeptanz dieser Mobilitätsalternativen.

Gründe für die mangelnde Akzeptanz in der Gesellschaft sind vielfältig und betreffen unterschiedliche Bereiche, wie Infrastruktur, Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, soziale Anerkennung oder auch Praktikabilität. Diese Hemmnisse werden in der öffentlichen Debatte bereits diskutiert. Aber ein genaues und auf den Alltag der Bürger*innen bezogenes Bild, was genau einen Wechsel auf umweltschonende Mobilitätalternativen aktuell verhindert, gibt es bislang nur in Ansätzen.

Projektpartner

  • Zebralog, Bonn/Berlin (Projektleitung)

Auftraggeber 

  • Umweltbundesamt 
Kontakt:

Dr. Jutta Deffner

Leiterin des Forschungsfelds Nachhaltige Gesellschaft Zum Profil

Projekt-Infos

Gestartet:
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