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Zukunft schmackhaft machen

Das Projekt erkundet Wege zu einer inklusiven Umsetzung einer kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie, bei der Bürger*innen Veränderungen aktiv mitgestalten.

Um angesichts der vielen großen globalen Veränderungen und Krisen nicht zu resignieren, müssen Menschen Selbstwirksamkeit und Gestaltungsmöglichkeiten erfahren. Hier bietet die kommunale Ebene besondere Möglichkeiten, die im Rahmen des Projektes ergriffen und erweitert werden sollen. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt Tecklenburg im Jahr 2024 eine kommunale Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, um auf kommunaler Ebene die globale Agenda 2030 sowie die UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung umzusetzen. Um die Inhalte der Strategie in konkrete Maßnahmen und Veränderungen zu überführen, müssen integrativ wirkende Prozesse etabliert werden. Das Forschungsprojekt „Zukunft schmackhaft machen“ entwickelt ein Reallabor, in dem Bürger*innen und Unternehmen der Stadt Tecklenburg aktiv die Zukunft gestalten können.
 

Forschungsansatz

Das Projekt ist modular aufgebaut: In mehreren sogenannten Zukunftsbausteinen werden zentrale Handlungsfelder der kommunalen Nachhaltigkeitsstrategie aufgegriffen. Als verbindendes konzeptionelles Element entwickelt das Projektteam den Ansatz der Tafel der Utopien – ein transdisziplinärer Erfahrungsraum, in dem Menschen zusammenkommen, um sich auszutauschen, gemeinsam zu lernen und sich für eine aktive Mitgestaltung der Zukunft inspirieren zu lassen. Dieser transformative Bildungsansatz geht weit über reine Wissensvermittlung hinaus: Die Tafel der Utopien macht das Reallabor als Lern- und Gestaltungsort erlebbar – offen für neue Perspektiven, gesellschaftlichen Dialog und praktische Erprobung. Das ISOE begleitet die konzeptionelle und transdisziplinäre Entwicklung dieses Ansatzes aktiv. Darüber hinaus verantwortet das Institut zwei konkrete Zukunftsbausteine:

1. Auswirkungen des Ernährungssystems auf planetare und menschliche Gesundheit

In diesem Baustein wird das lokale Ernährungssystem aus Sicht von Konsument*innen und Produzent*innen analysiert. Auf Grundlage wissenschaftlicher Berechnungen zu den Auswirkungen kommunaler Ernährungssysteme auf Umwelt und Gesundheit werden gemeinsam mit den Beteiligten Zukunftsszenarien entwickelt und hinsichtlich ihres Veränderungspotenzials bewertet.

2. Sozial gerechte und inklusive Gestaltung der Energieversorgung in Quartieren

In Zusammenarbeit mit dem Klimareferat der Stadt Tecklenburg begleitet das ISOE die Weiterentwicklung eines integrierten energetischen Quartierskonzepts. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Berücksichtigung vulnerabler Bevölkerungsgruppen – mit dem Ziel, sozial gerechte Lösungen für die Energiewende auf kommunaler Ebene zu erarbeiten.
 

Hintergrund

Veränderungs- und Transformationsprozesse beschäftigen die Gesellschaft auf allen Ebenen. Kommunale Nachhaltigkeitsstrategien können einen Weg aufzeigen, um Transformationsprozesse zu mehr Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene zu stimulieren. Damit diese Veränderungen aber einerseits wirklich nachhaltig erfolgen und andererseits von den Bürger*innen mitgetragen werden, sind Beteiligungsformate notwendig, die über das Informieren und Konsultieren der Bürger*innen hinausgehen. Insbesondere mit Blick auf marginalisierte Bevölkerungsgruppen zeigt sich, dass ihre Interessen in politischen und gesellschaftlichen Prozessen auf kommunaler Ebene oft wenig berücksichtigt werden – zugleich ist ihre aktive Mitwirkung an Veränderungsprozessen bislang vergleichsweise gering.
 

Forschungs- und Projektpartner

  • Zentrum für Interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung (ZIN) der Universität Münster (Projektleitung)
     

Praxispartner 

  • Stadt Tecklenburg
  • Bioland-Betrieb Wurzeln&Hörner auf Haus Hülshoff, Tecklenburg
     

Förderung

Das Projekt „Zukunft schmackhaft machen – Utopien für eine inklusive Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie im Reallabor Tecklenburg“ wird gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Das ISOE arbeitet dabei im Unterauftrag der Universität Münster.

Kontakt:

Lukas Drees

Wissenschaftlicher Mitarbeiter Zum Profil

Projekt-Infos

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