Initiative der tdAcademy

Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung gegründet

Nicht nur die Nachfrage nach transdisziplinärer Forschung ist in den letzten Jahren gestiegen. Auch der Bedarf an Austausch und Vernetzung zwischen Wissenschaftler*innen und Praxisakteur*innen, die mit partizipativen Forschungsformaten arbeiten, wächst. Die „Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung“ bietet dafür jetzt eine Anlaufstelle. Die unabhängige Interessenvertretung wurde am 9. März unter anderem auf Initiative der Forschungsplattform tdAcademy gemeinsam mit zentralen Akteur*innen der Forschungscommunity gegründet. Die öffentliche Gründungsveranstaltung findet am 10. Mai 2023 an der TU Berlin statt. 

| Pressemitteilung
Abstraktes Netzwerk (©iStock.com/natrot)
Abstraktes Netzwerk (©iStock.com/natrot)

Um die großen gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart zu bewältigen, ist wissenschaftliche Expertise gefragt. Doch die Problemkonstellationen sind – Beispiel Klimawandel oder Biodiversitätsverlust – so komplex und vielfältig miteinander verwoben, dass das Wissen von Einzeldisziplinen nicht ausreichend ist. Auch ein rein interdisziplinärer Austausch kann der Komplexität kaum gerecht werden. Wissenschaft muss auch die gesellschaftlichen Perspektiven auf die Problemkonstellationen und das realweltliche Wissen mit einbeziehen, um zu geeigneten Lösungen zu kommen. Insbesondere in der Nachhaltigkeitsforschung, aber auch in anderen Bereichen wie der Public-Health-Forschung, haben sich transdisziplinäre und partizipative Ansätze bewährt, die zur Gestaltung transformativer Prozesse gemeinsam mit Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Politik beitragen und auf systemische und langfristige Lösungsansätze setzen. 

Zur Stärkung und weiteren Etablierung dieser wissenschaftlichen Ansätze wurde nun von Wissenschaftler*innen der tdAcademy, einer vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungs- und Community-Plattform für Transdisziplinarität (td-academy.org), gemeinsam mit Wissenschaftler*innen aus dem Bereich der transdisziplinären und partizipativen Forschung die „Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung“ gegründet. 

Stärkung gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Wirkungen für Transformationen

„Die Gesellschaft versteht sich als Anlaufstelle und unabhängige Interessenvertretung für transdisziplinär und partizipativ Forschende, auch gegenüber Politik und Förderinstitutionen“, sagt Prof. Dr. Matthias Bergmann vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, der maßgeblich an der Gründung beteiligt war. Der Experte für wissenschaftliche Grundlagen und die Praxis transdisziplinärer Forschung sieht den großen Bedarf an Vernetzung, Förderung und weiterer Etablierung dieses Forschungsbereichs.

„Die vergleichsweise neuen Forschungsansätze und Forschungsmodi werden immer stärker nachgefragt, ihr Potenzial im Hinblick auf gesellschaftliche und wissenschaftliche Wirkungen für Transformationsprozesse ist weithin anerkannt. Mit der Fachgesellschaft kann die transdisziplinäre und partizipative Forschung dieses Potenzial noch besser entfalten, Qualitätsstandards sichern und weiterentwickeln, wissenschaftlichen Nachwuchs fördern, die Lehre unterstützen und forschungspolitische Impulse setzen“, sagt Bergmann.

Vernetzung in der Wissenschaftslandschaft – Gründungsmitgliedschaft noch möglich

Die Gründung der Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung als eingetragener Verein wird von zahlreichen Wissenschaftler*innen der deutschsprachigen wie internationalen Forschungscommunity aus Universitäten und außeruniversitären Institutionen ebenso wie von Vertreter*innen des BMBF ausdrücklich begrüßt. „Wir freuen uns, dass wir das von allen Beteiligten erklärte Ziel der Bündelung von Kompetenzen und Aufgaben wie der Qualitätssicherung und der Netzwerkbildung mit der Gründung der Fachgesellschaft erfolgreich umsetzen können“, sagt Dr. Alexandra Lux (ISOE). Die Wissenschaftlerin leitet seit Anfang des Jahres kommissarisch die Geschäftsstelle der tdAcademy. 

Lux weist darauf hin, dass für interessierte Personen und Organisationen noch bis zur Gründungsfeier am 10. Mai 2023 die Möglichkeit besteht, Gründungsmitglied der Fachgesellschaft zu werden. „Es zeichnet sich ab, dass die Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung ein breites Spektrum an Forschenden aus den Bereichen der Nachhaltigkeitsforschung, Entwicklungsforschung und partizipativer Gesundheitsvorsorgeforschung abbildet und damit zu einem wichtigen Kontenpunkt der deutschsprachigen Wissenschaftslandschaft und darüber hinaus werden kann“, sagt Lux.

Gründungsveranstaltung am 10. Mai 2023 an der Technischen Universität Berlin 

Die öffentliche Gründungsveranstaltung findet am 10. Mai 2023 von 18.30 bis 20 Uhr an der Technischen Universität Berlin statt. Neben Grußworten des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung (BMBF), Mario Brandenburg, sowie des Staatssekretärs für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Tobias Dünow, der Vorsitzenden des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung WBGU, Prof. Sabine Schlacke und der Präsidentin der Technischen Universität Berlin, Prof. Dr. Geraldine Rauch, wird es Impulsvorträge von Prof. Dr. Helga Nowotny und Prof. Dr. Uwe Schneidewind geben.

Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung finden Sie hier: 
https://td-academy.org/events/gruendungsveranstaltung-der-gesellschaft-fuer-transdisziplinaere-und-partizipative-forschung  

Erste Informationen zur Gesellschaft für transdisziplinäre und partizipative Forschung: 
https://td-academy.org/tdacademy/fachgesellschaft  

Wissenschaftliche Ansprechpartnerin:

Dr. Alexandra Lux
ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung
Hamburger Allee 45
60486 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 707 6919-27

www.isoe.de  

Pressekontakt:

Dr. Nicola Schuldt-Baumgart
ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung
Tel. +49 69 707 6919-30
 
www.isoe.de